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Europas Schuldenkrise reißt den Balkan mit

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New PostErstellt: 25.07.12, 01:52  Betreff: Europas Schuldenkrise reißt den Balkan mit  drucken  weiterempfehlen


Europas Schuldenkrise reißt den Balkan mit



Die Schuldenkrise in der Euro-Zone trifft die
Transformations-Staaten des Balkan hart. Die nur schwach entwickelte
Exportwirtschaft leidet schwer – wird Slowenien der nächste
Rettungskandidat? Von Thomas Roser





Auch der Südosten leidet unter der Schuldenkrise in Europa

In der Krise sind
selbst neue Amtsträger mit ihrem Politiker-Latein schnell am Ende. Die
Wirtschaftslage Kroatiens sei "extrem schwierig" und werde "noch
schlechter" werden, gestand Finanzminister Slavko Linic, der erst seit
sieben Monate das Ressort leitet, kürzlich ein. Das Bruttosozialprodukt
würde "ständig schrumpfen" und nur die Arbeitslosenquote steige.



"Um unsere
Probleme wirklich lösen zu können, müssten wir eigentlich mehr ausgeben,
aber wir haben keine andere Wahl, als weiter zu sparen", umschreibt der
Sozialdemokrat das Dilemma des Adria-Staats, der 2013 der EU beitreten
will. "Wir bräuchten ein Wachstum von jährlich fünf Prozent, um diesen
Trend umzukehren."



Doch davon ist das Land weit entfernt: Kroatiens Bruttosozialprodukt ist im ersten Quartal erneut um 1,3 Prozent gefallen.



Kroatien ist
kein Einzelfall. Der gesamte Balkan leidet zurzeit heftig unter der
Euro-Krise. Denn wenn die EU-Absatzmärkte schwächeln, geht die ohnehin
rückständige Region erst recht am Krückstock: Der schwach entwickelte
Exportsektor Südosteuropas bekommt jede Konjunkturdelle bei den
Abnehmern umgehend zu spüren.



Laut Recherchen
des "Economist Intelligence Unit" haben mit Albanien,
Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Mazedonien, Montenegro,
Rumänien und Serbien die Transformations-Staaten des Balkan am meisten
unter der 2008 einsetzenden Krise gelitten – und trotz einer leichten
Erholung 2011 nie mehr das Vorkrisen-Niveau erreicht.



Arbeitslosigkeit steigt stark an



Die schwachen
Wachstumsraten und eine sinkende Industrieproduktion schlagen sich vor
allem auf den Arbeitsmärkten nieder: In Serbien stieg die
Arbeitslosigkeit zwischen 2007 und 2011 von 14 auf 24 Prozent.






BIP pro Kopf in den 27 EU-Staaten





In Kaufkraftstandards (KKS): Mit einem
KKS kann man in allen EU-Mitgliedsländern die gleiche Menge Waren oder
Dienstleistungen kaufen (Quelle: Eurostat)

 

Euro-Raum (ER17): 108

 

Luxemburg: 274

 

Niederlande: 131

 

Österreich: 129

 

Irland: 127
















In Mazedonien liegt
die Arbeitslosenquote mittlerweile bei 33 und im Kosovo gar bei 45
Prozent. Eher niedrig bleiben die Raten bei den EU-Mitgliedern Bulgarien
(elf Prozent) und Rumänien (7,7 Prozent). Insbesondere die schwere
Krise in Griechenland macht den Anrainern zu schaffen.



Zwar reisen
viele Griechenland-Urlauber in diesem Sommer verstärkt nach Kroatien
oder Montenegro. Doch für die Exportunternehmen in Albanien, Bulgarien
und Mazedonien war Griechenland bisher ein wichtiger Absatzmarkt, der
nun wegbricht. Gleichzeitig gelten griechische Unternehmen als wichtige
Investoren: Allein der Marktanteil der griechischen Banken in
Südosteuropa wird auf rund 20 Prozent geschätzt.



Albanien hängt an Griechenland



Was in
Griechenland geschieht, hat auch direkte Auswirkungen auf Albanien. Das
zumindest beklagt Mustafa Devolli, der Vorsitzende der Handelskammer im
südalbanischen Gjirokastra, gegenüber der Agentur "Balkan Insight".



Der Mann weiß aus
leidvoller Erfahrung, wovon er spricht. Bis vor kurzem hatte sein
60-Mitarbeiter-Betrieb Uniformen für die griechische Armee gefertigt.
Weil die Aufträge wegen des Sparkurses in Athen nun ausbleiben, hat er
seinen 1993 gegründeten Betrieb mittlerweile einstellen müssen.



Ein Sinnbild
für die Probleme des Landes: Die Industrie-Produktion des ohnehin
bitterarmen Mittelmeer-Anrainers ging im ersten Quartal um 19,6 Prozent
zurück.



Slowenien wird zum Sorgenkind



Vor dem Krisenbazillus sind selbst vermeintliche Vorbildstaaten nicht mehr gefeit. Lange galt das EU-Mitglied Slowenien als Musterland
für seine ärmeren Brüder auf dem Balkan. Doch mittlerweile macht eine
tiefe Bankenkrise der Alpenrepublik zu schaffen. Während des
Immobilienbooms nach dem EU-Beitritt 2004 hatten die vom Staat
dominierten Banken des Landes allzu leichtfertig Kredite vergeben.



Die Zeche für
die längst geplatzte Immobilienblase und die angehäuften "faulen"
Kredite in Milliardenhöhe hat nun auch der Steuerzahler zu begleichen.
Mehrmals schon hat die Regierung in Ljubljana den angeschlagenen
Finanzsektor mit dreistelligen Millionenzahlungen unterstützt.



Doch allein
kann der Staat die heimischen Krisenbanken angesichts leerer Kassen wohl
kaum retten: Das zum Sorgenkind mutierte Slowenien könnte darum der
nächste Staat sein, der unter den Euro-Rettungsschirm schlüpfen will.

[Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/article108371922/Europas-Schuldenkrise-reisst-den-Balkan-mit.html]




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Next time the devil tells you "You're stupid" say "No, you're stupid - ...I'm going to heaven, you ain't getting in".
~Joyce Meyer~
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