Geld verdienen im Internet

  Auswandern

Zur Homepage von Auswandern-aktuell.de
 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
VotesUmfragen

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Torsten
Neuzugang


Beiträge: 3

New PostErstellt: 10.02.04, 15:00     Betreff: Kleiner Erfahrungsbericht...

Hallo zusammen,

ich bin nun seit September 2003 in Suedafrika - lebe und arbeite in Johannesburg. Noerdlicher Stadtteil. Mal abgesehen von dem, was alles schief laeuft (und es laeuft immer wieder alles schief) kann man es schon ganz gut aushalten hier.

Das Einzige, was relativ gut geklappt hat, war die Work Permit. Am Anfang war ich auch damit schon nicht zufrieden, aber verglichen mit dem, was danach noch so alles kam, war das Kinderkacke.

Angefangen hats mit nem Bank Account. Anscheinend hilft es auch nix, wenn man ca. 15x so viel verdient, wie der Durchschnitts-Suedafrikaner. Man braucht viel Zeit, und muss ca. 3-4 zur Bank, weil jedesmal, wenn man ein Dokument bringt, was man letztes Mal noch nicht bringen musste, erfaehrt man, dass noch etwas anderes fehlt. Also dann nochmal hin. Hat man das Konto einmal, gehts an die naechste Mission: Kreditkarte. Ohne Hilfe der Firma geht dabei gar nichts. Die Kontogeschichte hat ca. 4 Wochen gedauert. Und ohne Konto kein Handyvertrag, keine Miete fuer ein Haus usw.
Als das dann endlich geregelt war, wurde das Leben schonmal erheblich einfacher. Denn nun konnte ich auch ein Postfach einrichten, welches man unbedingt braucht, da der Postbote hier nicht zum Haus kommt, sondern als zur Mailbox bringt, die man dann ausleeren kann, wenn man Lust und Zeit hat.

Zwischendurch mal was positives: Ein Haus zu finden ist ein Kinderspiel. Und man findet richtig geile Sachen. Mit Pool usw., was ich dann auch gemietet habe.

Moechte man dann ein Auto kaufen, kommts zum naechsten Abenteuer. Ich hatte mir schon gedacht, dass es das Schlaueste waere, wenn ich Cash mitnehme aus .de. Zum Glueck, denn ohne ein Bankhistory ist hier nix mit Kredit (wie gesagt, ganz egal wie hoch das Einkommen ist). Nach einem Gang zum Traffic Department war das Auto dann auch angemeldet, wenn auch eine Schrottkarre, die immerhin 10.000 EUR gekostet hat, was daran liegt, dass die Autopreise astronomisch sind. Im Schnitt ca. 25% hoeher als in .de.

Was einwandfrei laeuft sind Sachen wie Handyvertrag (wenn man ein Konto hat), Versicherungen und Mieten. Aber wehe man benoetigt etwas von einer Behoerde. Eieiei...

Nun zum aktuellen Abenteuer: Da die Bank nun kapiert hat, dass ich Kreditwuerdig bin, und brav mein Konto nicht ueberstrapaziert habe, gibts nun Geld f. ein ordentliches Auto. Endlich. Also, Kredit ist genehmigt, und alles haengt nur daran, dass die Versicherung bestaetigt, dass sie meinen internationalen Fuehrerschein akzeptiert. Und das ist anscheinend nicht so einfach. Sie haben mir nun gefaxt, dass sie ihn akzeptieren, unter der Voraussetzung, dass die Strassenverkehrsbehoerde dies auch tut. Nach langem hin und her, hat mir nun ein freundlicher Mitarbeiter dieser Behoerde einen Auszug aus dem Gesetz gefaxt, in dem steht, dass diese Fuehrerscheine akzeptiert werden, so lange sie in der Landessprachen ausgestellt sind. Trotzdem warte ich bis heute auf eine Bestaetigung der Bank, dass alles klar ist. Das geht nun seit 2 Wochen. Das Auto steht abholbereit beim Haendler, und ich stehe jeden Morgen in der freudigen Erwartung auf mein Auto auf, und hoffe, dass meine alte Karre nicht auseinander faellt, bevor ich das neue bekomme.

Fazit: Wer denkt, in .de waer alles kompliziert, der soll es hier versuchen. Ich bin sicher: Wer's hier schafft, schafft es ueberall.

Noch was zu Crime usw., weil im Forum immer wieder danach gefragt wird. Es ist eine Illusion, dass es in Johannesburg schlimmer ist, als in Cape Town oder Durban. Das einzige, was hier noch hoeher ist, ist die Hijack Rate. Einbruch und Mord sind Cape Town hoeher. Und grundsaetzlich gilt: Wer sich nicht als Tourist verhaelt, selbstbewusst ist, die Augen offenhaelt und sich an ein paar Grundregeln haelt, reduziert das Risiko auf ein Minimum. In der Ecke, in der ich wohne, ist seit 5 Jahren kein einizger Vorfall mehr gewesen. Fahrt ein Auto, was nicht jeder hat, (was nicht heisst, dass es teuer sein muss), und keiner wird Euch hijacken, weil sie mit den Ersatzteilen einfach nix anfanngen kann. Keine Wertsachen auf dem Beifahrersitz liegen haben, auch nicht wenn man faehrt - weil sonst an der Ampel u.U. die Scheibe und die Wertsachen dran glauben muessen. Immer brav die Tueren im Auto abschliessen, wenn man drin sitzt und die Sache ist ok. Und ehrlich: Nach 2 Monaten hab ich das nicht mehr gemerkt. Meine Eltern war vor 3 Wochen hier, und da habe ich erst wieder gemerkt, dass es doch anders ist als in .de. Aber das soll es ja auch - ansonsten hatte ich auch in .de bleiben koennen.

Zum Schluss: Seid nicht zu blauaeugig, was arbeiten in Cape Town oder Ostkueste angeht. Da passiert so gut wie nichts, was Business angeht. Das Geld und die Jobs sind ausschliesslich in Johannesburg, welches durchaus sehr viele Reize hat.


Keep well & take care,
Torsten


[editiert: 08.08.05, 16:21 von Walter_]
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ändern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 406 von 489
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Geld verdienen im Internet