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puppsi
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New PostErstellt: 09.05.08, 13:40     Betreff: Re: Telenovelasuche !!!

    Zitat: 453 Black Rock
    Hat jemand von Euch zufälligerweise die erste Staffel von VIB (mit Lisa und David) aufgenommen?Wäre an der TN interessiert.
Hab ich leider nicht, aber einen Bericht über "Lisa"

Alexandra Neldel
Nachher räumt sie auch noch auf
Von Peer Schader


23. April 2008 Wenn sie in Talkshows Komplimente bekommt, senkt sie leicht den Kopf, schaut ihren Gesprächspartner verlegen an und sagt schüchtern: „Danke schön“ - so wie man sich für ein ganz privates Geschenk bedankt. Nach ihrem Erfolg gefragt, sagt sie: „Ich hatte Glück, dass die Zuschauer mich sehen wollen.“ Wenn eines ihrer Projekte gut ankommt, lag das nicht nur an ihr, sondern ganz wesentlich an ihrem tollen Team, ohne das all das nicht möglich gewesen wäre. Und was die Schauspielerei betrifft, die sie ja nie richtig gelernt hat: „Ich bin wahnsinnig dankbar, dass ich diesen Beruf ausführen kann.“ Alexandra Neldel, 32 Jahre alt und seit „Verliebt in Berlin“ Deutschlands beliebteste Serienschauspielerin, ist der netteste Mensch, den es im Fernsehen gibt.

Das nervt gewaltig. Und das muss ihr dringend mal einer sagen. Aber dann sitzt sie gut gelaunt vor einem in der Lounge des Berliner „Meliá“-Hotels an der Friedrichstraße, ist spontan, witzig, sogar ein kleines bisschen ironisch und versucht erst gar nicht, den Vorwurf zu entkräften: „Ich bin einfach so. Das ist vielleicht auch Eigenschutz: Wenn ich nett bin, sind die Leute auch nett zu mir.“ Eine Stunde später weiß man: es funktioniert.

Der Erfolg zu Kopf gestiegen? „Noch gar nicht“

Was aber ist so besonders an Alexandra Neldel, dass man unmöglich unfreundlich zu ihr sein kann? Nie hört man aus ihrem Mund ein schlechtes Wort über die Branche, nie meckert sie über Kollegen, nie ist sie genervt, und nie weiß man, ob das bloß die gute Erziehung ist oder einstudiert. Manchmal macht sie im Fernsehen einen arg naiven Eindruck, so wie Lisa Plenske, die herzensgute Akteneinsortiererin in der Sat.1-Telenovela, die Neldel innerhalb weniger Wochen zum Star hat werden lassen.

Da muss man natürlich fragen: Frau Neldel, wann ist Ihnen eigentlich der Erfolg zu Kopf gestiegen? „Noch gar nicht“, sagt sie, ohne eine Sekunde zu zögern. Na, dann kann es ja losgehen.

Alexandra Neldel wurde 1976 in Berlin-Steglitz geboren, seitdem hat sie es gerade mal geschafft, nach Berlin-Charlottenburg zu ziehen. Sie geht gerne tauchen (aber viel zu selten), hat einen ganz ordentlichen Realschulabschluss und das Hobby ihrer Großmutter übernommen: Steiff-Teddys sammeln. Sie ist sparsam („vielleicht denken manche, dass ich geizig bin“), hat Angst vor Spinnen und ist mit sechzehn zu Hause ausgezogen, als sich die Eltern getrennt haben, weil sie nicht wusste, zu wem sie ziehen sollte.

Auf den ersten Blick eine komplette Fehlbesetzung

Am Mittwoch startet bei Pro Sieben die neue Serie „Unschuldig“ mit Alexandra Neldel als taffe Anwältin in der Hauptrolle, die zu Unrecht Inhaftierte aus dem Knast boxen soll, indem sie deren Fälle neu aufrollt. Das ist nicht nur ein waghalsiges Unterfangen, weil das Publikum gerade eine deutsche Serie nach der nächsten versenkt, sondern auf den ersten Blick auch eine komplette Fehlbesetzung, weil Neldel eben von Natur aus das Gegenteil der Rolle ist, die sie zu spielen hat.

Aber genau das war wohl die Herausforderung: einmal eine Frau zu sein, die nicht so offensichtlich gutherzig, begabt und blond ist, sondern zurückgezogen, knallhart, eine Person, die sich im Laufe der Zeit nicht bloß dadurch verändert, dass sie Zahnspange und Kassengestell ablegt. Am Anfang hat der Regisseur öfter mal erinnern müssen: Nicht „Guten Tag“ sagen, nicht so freundlich sein, keine Gefühle zeigen. „Manche Szenen mussten wir noch mal drehen, weil die Kollegen sie so echt gespielt haben, dass mir die Tränen gekommen sind. So was berührt mich einfach“, sagt sie. Und: „Ich habe nicht das Gefühl, jemanden überzeugen zu müssen, dass ich auch anders spielen kann.“ Aber es ist gut zu sehen, dass sie es kann - selbst wenn ihr der Kollege Clemens Schick in den ersten beiden Folgen ein bisschen die Show stiehlt.

„Diesen Druck mache ich mir nicht“

Die Serie ist düster geworden, und in ihrer Optik so modern, wie man es eigentlich nur von Krimis aus Amerika kennt. Das ist der eine Grund, weshalb man bei Pro Sieben fest daran glaubt, mit „Unschuldig“ endlich einen deutschen Serienerfolg landen zu können, und einen unfassbaren Marketing-Aufwand treibt. Der andere ist: Alexandra Neldel. Mit so einer Besetzung darf es eigentlich nicht schiefgehen, sagen sie beim Sender.

Wie fühlt man sich eigentlich, wenn man erst Sat.1 den Vorabend retten muss und jetzt die Ehre der deutschen Serie verteidigen soll? „Diesen Druck mache ich mir nicht“, sagt Neldel und zeigt auf ihr Gegenüber: „Das macht ihr.“

Am Donnerstag trifft sie sich mit ihren Teamkollegen zum Frühstück, um die Quoten anzugucken, hat sie einen Tag zuvor bei der Serienpremiere im Berliner „Quatsch Comedy Club“ erzählt. Als sie da auf der Bühne stand, haben ihr wieder die Beine geschlottert: So viele Leute machen sie immer nervös. In den Club passen ungefähr dreihundert Gäste, an diesem Abend ein paar mehr. Ein Wunder, dass sie vor drei Jahren die Dankesrede beim Deutschen Fernsehpreis überlebt hat.

Eine Frage des Typs - manchmal Verhandlungssache

Dass sie heute so bekannt ist, liegt natürlich vor allem an „Verliebt in Berlin“. Davor hatte sie Rollen in „Berlin, Berlin“ und der RTL-Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, war immer mal wieder im Kino zu sehen, aber in der Telenovela habe sie gelernt, einfach nur zu spielen und nicht darauf zu achten, was die anderen über sie denken, sagt sie. Was denken denn die anderen? Vielleicht, dass sie sich nie hat durchbeißen müssen? Alexandra Neldel ist ausgebildete Zahnarzthelferin und, bevor sie richtig in ihrem Job arbeiten konnte, bei einem Poloturnier fürs Fernsehen weggecastet worden. Eine Schauspielschule hat sie nicht besucht. „Ich wollte nie bewusst Schauspielerin werden. Und ich habe nie gedacht, dass ich Menschen unterhalten kann. Durch Kollegen lerne ich dazu - und es hat mir noch keiner das Gefühl gegeben: Du kannst das nicht, weil du keine Schauspielausbildung hast.“ Vielleicht sind die Nettigkeit, die Dankbarkeit, das häufige Ich-weiß-schon-wie-gut-es-mir-geht eine unbewusste Entschuldigung dafür, dass sie nicht kämpfen musste.

„Man kann gar nicht kämpfen“, sagt Neldel. Meist sei es doch sowieso eine Frage des Typs, ob man eine Rolle bekomme oder nicht. Manchmal ist es auch Verhandlungssache. In seinem Buch „Die TV-Falle“ hat der Ex-Sat.1-Chef Roger Schawinski ein paar nicht so nette Details über sie aufgeschrieben. Ausgerechnet Schawinski, der sie zu Amtszeiten stets überschwänglich lobte. Im Buch steht, dass sie nach dem Erfolg von „ViB“ plötzlich unfassbar viel Gage für eine Verlängerung und dem Sender diktieren wollte, wie die Telenovela zu Ende gehen sollte. „Glaubt wirklich jemand, dass ich so viel Macht habe?“, entgegnet sie darauf, aber die Antwort kommt nicht mehr ganz so spontan. „Es stimmt nicht, was da drin steht. Als ich das gelesen habe, war ich ehrlich gesagt enttäuscht.“ Deutlicher will sie lieber nicht werden.

„Ich habe keinen festgelegten Plan für mein Leben“

Wie es mit Neldel weitergeht, entscheiden am Mittwoch die Pro-Sieben-Zuschauer. Kommt „Unschuldig“ beim Publikum an, wird eine zweite Staffel gedreht, das Team steht schon in den Startlöchern. Das wäre ihr am liebsten. Und wenn nicht? Es gibt noch ein paar andere Anfragen, auch schon für 2009. „Ich habe keinen festgelegten Plan für mein Leben“, sagt sie und ist fest davon überzeugt, sich auf keinen Fall verbiegen zu lassen - in einer Branche, in der man mit Freundlichsein eigentlich nicht besonders weit kommt. Das klingt wieder naiv. Vielleicht tritt Alexandra Neldel aber auch einfach gerade den Gegenbeweis an.

Nach dem Shooting mit dem Fotografen, der in der Hotel-Lounge die Stühle zur Seite gerückt und ein paar Blumenvasen weggestellt hat, räumt sie erst noch auf, bevor sie ihren Mantel holt. „Das ist nett“, stichelt sie, „und das gefällt Ihnen bestimmt wieder nicht.“ Vielleicht muss man sie dafür einfach mögen.

„Unschuldig“ läuft von heute an mittwochs um 20.15 Uhr bei Pro Sieben.

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