Forum der SG "Eintracht" Glinde

Der Sportverein feierte im Jahr 2003 sein 100jähriges Bestehen. Pünktlich mit diesem Ereignis konnte sich die 1.Männermannschaft den Landesmeistertitel sichern. Auch die männliche E-Jugend wurde in dieser Saison Landesbester. Ab der Saison 2005/2006 existiert im männlichen Nachwuchs eine Spielgemeinschaft mit dem FSV 1895 Magdeburg.
 
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Von Phasen, die einem das Genick brechen

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Thomas Noack
Gast
New PostErstellt: 09.02.09, 10:37  Betreff:  Von Phasen, die einem das Genick brechen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

René Linkohr saß nach Spielende mutterseelenallein auf einer Bank. Seine Augen starrten ins Leere der Elbe-Sporthalle. Womöglich ließ er in seinem Kopf noch einmal den Film ablaufen, der kurz zuvor so bitter geendet hatte. " Da hältst du 50 Minuten voll mit und stehst am Ende wieder mit leeren Händen da ", sagte der Trainer des SV Concordia Staßfurt. Die Regionalliga-Handballer unterlagen der SG Eintracht Glinde knapp mit 27 : 29 (15 : 14).

Objektiv betrachtet, hätte das Kreisderby am Sonnabend keinen Sieger verdient gehabt. Beide Mannschaften agierten nie auf dem spielerischen Niveau, das ihre Zugehörigkeit zur Regionalliga rechtfertigen würde. Vielmehr lebte die Partie vom Kampf und der Spannung, die die Fans beider Lager bis zur 55. Spielminute in Atem hielt. Da stand es noch 26 : 26, ehe Marco Hüls mit zwei Treffern zum 28 : 26 für Glinde eine Entscheidung herbeiführte.

Der 18-Jährige sorgte für den Lichtblick in der Begegnung. Bei seinem Heimdebüt für die Eintracht steuerte der A-Jugendliche vom SC Magdeburg neun Tore bei. " Das war ein schöner Einstand für mich, aber was zählt, ist der Erfolg der Mannschaft ", sagte der Youngster. Einen Erfolg hätte man auch Alexander Ernst gewünscht. Der Staßfurter Rückraumschütze, der von Linkohr aus dem Reserveteam berufen wurde, machte eine Riesenspiel. " Den hatte Glinde nicht auf der Rechnung ", sagte der Trainer – sein einziger Trost an diesem Abend.

Dabei begann die Partie aus seiner Sicht vielversprechend. Zwar führte Glinde mit 3 : 0 ( 5. ) und 5 : 2 ( 10. ), doch schon beim 6 : 6 durch Sebastian Scholz wurde klar, dass für Concordia an diesem Tag der dritte Saisonsieg zum Greifen nahe war. Vor allem die von Linkohr angekündigte " aggressive Deckung " machte der Eintracht über weite Strecken das Leben schwer. Vorne wurden die Angriffe diszipliniert ausgespielt. Glinde erhielt so nur selten Gelegenheit, seine gefürchteten Gegenstöße einzuleiten.

So hielt Staßfurt in der ersten Halbzeit nicht nur mit, sondern ging beim 12 : 11 sogar erstmals in Führung ( 25. ). Vor allem bekam die Eintracht-Defensive Alexander Ernst nicht in den Griff, der 20-Jährige traf bis zum 15 : 14-Pausenstand fast nach Belieben.

Erst eine Umstellung von Trainer Liesegang, der den angeschlagenen Lars Beyreis im Mittelblock aufbot, brachte in der zweiten Halbzeit etwas Besserung. Am Spielstand änderte dies jedoch vorerst nichts. Führung, Ausgleich und Rückstand wechselten sich nun ständig ab. Vor allem Marco Hüls auf der einen und Matthias Schröder auf der anderen Seite hatten leichtes Spiel, den Ball im Tor unterzubringen.

Bis zur 55. Spielminute : " Dann folgte wieder so eine Phase, in der uns individuelle Fehler das Genick brechen " ( Linkohr ). Leichte Abspielfehler, überhastete Abschlüsse, eben fehlende Cleverness ließen die Partie zu Gunsten der Gastgeber kippen. Hier war Spielertrainer Sven Liesegang routiniert genug, in zwei, drei Szenen die entscheidenden Akzente zu setzen. Da Marco Hüls mit seiner " jugendlichen Unbekümmertheit " ( Liesgang ) die Vorlagen auch in Tore ummünzte, war das Derby entschieden. So blieb Trainer René Linkohr nach Spielende nur die ernüchternde Erkenntnis : " Für mich und meine Jung ‘ s war das heute ein harter Tag. "

Eintracht Glinde : Eisenkolb, Müller, Sonntag ( 3 / 1 ), Herrmann ( 4 ), Langoff, Rätzel ( 1 / 1 ), Steinbrink ( 3 / 1 ), Liesegang, Oswald ( 2 / 1 ), Bernhardt ( 2 ), Frank ( 3 / 1 ), Beyreis, Swoboda ( 2 ), Hüls ( 9 / 1 )

Concordia Staßfurt : Wiederhold, Stops – Ernst ( 6 ), Hähnel ( 4 ), Stolze ( 1 ), Wartmann, Jacobi ( 4 ), Schröder ( 8 / 2 ), Scholz ( 4 ), Ortmann


Zeitstrafen : Glinde 3, Staßfurt 6

Siebenmeter : Glinde 6, Staßfurt 2


Trainerstimmen
Sven Liesegang (Eintracht Glinde) :


" Es war heute wahrlich kein schönes Spiel. In der ersten Halbzeit sind wir, anders als Staßfurt, nicht als Mannschaft aufgetreten. Vielleicht lag es an der 14-tägigen Pause, vielleicht auch an der zuletzt schwachen Trainingsbeteiligung, irgendwie haben wir nicht die nötige Wettkampfhärte an den Tag gelegt. Diese gilt es, in den kommenden Spielen gegen Wolfen und Beckdorf wieder zu erlangen. "

René Linkohr (Concordia Staßfurt) :

" Ich wusste, wie Glinde aufgestellt ist und welche Taktik das Team verfolgt. Darauf haben wir uns sehr gut eingestellt. Dann verletzte sich Eike Rach am Knöchel, das brachte unser Konzept durcheinander. In der Schlussphase fehlte uns die nötige Disziplin und Abgeklärtheit. In Stress-Situationen haben es die jungen Leute schwer. Da uns mit Milan Weißbach und Matthias Gerlich auch noch zwei gestandene Regionalligaspieler fehlten, war das Ganze in der Summe schwer zu kompensieren. "

Quelle: Volksstimme vom 09.02.2009
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