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Erstellt: 06.02.06, 16:57 Betreff: Spielbericht: Wittenberg- Glinde aus der MZ
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Autor: WBPie Datum: 06.02.2006 14:23
Stimmung erreicht Tiefpunkt
Wittenberg unterliegt Glinde - André Möller ausgeschlossen
von Thomas Tominski, 05.02.06, 18:01h, aktualisiert 05.02.06, 21:43h
Wittenberg/MZ. André Möller konnte nach dem Abpfiff die Tränen nicht mehr bremsen. Es war nicht die 30:35-Heimniederlage des SV Grün-Weiß Wittenberg gegen Eintracht Glinde, die den jungen Regionalliga-Handballer zu diesem Gefühlsausbruch veranlasste, sondern die Tatsache, dass ihn der Vorstand des Vereins kurzfristig die Spielerlaubnis verweigerte. Manager Torsten Weber zu diesem Sachverhalt: "Aus disziplinarischen Gründen wurde Möller einstimmig aus der Mannschaft ausgeschlossen." Der Rückraum-Akteur völlig fassungslos: "Es tut richtig weh. Ich kann mir die Entscheidung nicht erklären. Nur weil ich im letzten Match die rote Karte erhalten habe, muss ich doch nicht gleich ausgeschlossen werden."
Trainer Helge Rudow: "André Möller hat in letzter Zeit zu viele Zwei-Minuten-Strafen kassiert. Die Unparteiischen hatten ihn schon auf dem Kieker. Die Entscheidung hat sportliche Gründe. Ich musste die Mannschaft schützen."
Die mit beiden Beinen im Abstiegskeller stehenden Grün-Weißen erwischten den besseren Start. Robert Szép Kis und René Seiffert besorgten die schnelle 2:0-Führung, in der Abwehr sorgten der sich Bestnoten verdienende Andreas Olle, Matthias Schwalbe und Tobias Scheinert für den Fortbestand des Resultats. Doch anstatt den Gegner weiter in die Bredouille zu bringen, bauten die Gastgeber ihren Kontrahenten mit technischen Fehlern sowie unplatzierten Würfen auf und gerieten schnell ins Hintertreffen. Bester Mann auf dem Parkett während der gesamten 60 Minuten: Eintracht-Akteur Matthias Scheller. Trickreich, zweikampfstark und immer das Erfolgserlebnis suchend, düpierte er die Abwehrspieler des SV Grün-Weiß nach Belieben. Der elffache Torschütze nach dem Abpfiff locker: "Meine Gegenspieler haben mir heute das Tore schießen leicht gemacht. Aus einer kompakten Abwehr heraus konnten wir die Partie schnell bestimmen."
Das System der Gäste funktionierte nach einem simplen Prinzip. Ball abgefangen, Tempogegenstoß eingeleitet, Ergebnis durch Scheller und Tobias Rindert (12) zum eigenen Vorteil ausgebaut (7:3). Wittenberg stemmte sich zwar mit aller Vehemenz gegen die drohende Pleite, doch der Rhythmus "Anschluss geschafft, Anschluss verloren" zog sich wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel. Beim Stand von 10:11 (23.) machten sich die Gastgeber noch Hoffnungen auf einen Doppelpunktgewinn, zur Pause (13:17) standen die Zeichen klar auf Heimniederlage.
Auch im zweiten Abschnitt schnupperten die Wittenberger immer nur kurz am möglichen Erfolgs-Erlebnis, gegen die Durchschlagskraft von Rindert und Scheller war einfach kein Kraut gewachsen (15:18, 19:22). Lediglich Nico Meckel, der nach dem Wechsel zu Höchstform auflief, hielt den grün-weißen Motor am Laufen.
Der zehnfache Torschütze sichtlich gezeichnet: "Viele Chancen haben wir jetzt nicht mehr, Spiele zu gewinnen. Es sieht schlecht für uns aus, die Motivation ist im Keller." Der Knackpunkt der Begegnung folgte in der 50. Minute (24:27). Trotz Überzahl kassierten die Grün-Weißen in dieser Phase zwei Gegentreffer, als Gäste-Akteur Rindert kurz danach sogar das 30:25 für seine Farben erzielte, war die Frage nach dem Gewinner der Begegnung beantwortet.
Ganz seltenes Erlebnis: Kurz vor dem Schlusspfiff (28:33) verließen die ersten der etwa 500 Zuschauer frustriert die Stadthalle. Die letzten beiden Treffer ihrer Lieblinge bekamen sie nicht mehr mit. Rudow: "Die Lage wird aussichtsloser."
Grün-Weiß Wittenberg: Maik Engel, Christian Brandt, Steffen Bley, Matthias Schwalbe (2), Tobias Scheinert (2), Michael Schulze, Andreas Olle (1), Thomas Metting, Torsten Fuchs (2), Jörg Schröter (6), René Seiffert (3), Nico Meckel (10), Robert Szép Kis (4)
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