Bürgerinitiative Gaspreissenkung · Rötestraße 10a · 74321 Bietigheim-Bissingen
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FORUM GASPREISSENKUNG
Bürgerinitiative für faire Gaspreise
Auch in Bietigheim-Bissingen ist die Erkenntnis gewachsen, dass es sich bei den Gastarifen nicht um faire Preise handelt. Drastische Preissteigerungen haben die Verbraucher sensibel gemacht. Viele äußern ihren Unmut - manche engagieren sich. So ist die Initiative entstanden.
 

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nomos

Beiträge: 373


New PostErstellt: 25.01.11, 16:28     Betreff: Leserbrief aus dem Norden mit Alternativvorschläge zum Importkohlekraftwerk Brunsbüttel

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Wilstersche Zeitung vom 24. Januar 2011

Rendite zu Lasten von Luft und Boden
Zum Bau von Kohlekraftwerken


Der Initiator der umstrittenen Großkraftwerksanlage auf der Basis von Importkohle ist die Süd-West-Strom. Die Hauptaktionäre sind Schweizer, die sich rühmen dürfen, in ihrem Lande den saubersten Strom zu nutzen. Der bei uns künftig zusätzlichproduzierte Kohlestrom soll dort zur Befüllung von Pumpwasserspeichern eingesetzt werden. Bei diesem Arbeitsgang gehen 50 Prozent der eingesetzten Energie verloren. Dennoch wird durch die Stromvorhaltung und Vermarktung zu Spitzenzeiten ein Drittel der anfallenden Energiekosten als Gewinn erwirtschaftet. Diese Rendite geht zu Lasten unserer Umwelt bezüglich Luft und Bodens, vorwiegend in den Kreisen Dithmarschen und Steinburg. Das in Frage stehende Kohlekraftwerk soll eine Kapazität von 1800 MW haben; das entspricht der eineinhalbfachen Leistung des AKW Brokdorf. Der jährliche Kohleeinsatz beläuft sich dabei auf 4,5 Mt. Man fragt sich, wie sich unsere ehrgeizigen Ziele zur CO2-Minderung bei Durchführung solcher Vorhaben noch verwirklichen lassen.

Angedacht ist, dass Kohle aus Kolumbien zum Einsatz kommt, deren Abbau dort zerstörerische Eingriffe in die sensible Naturwaldregion mitsichbringt und außerdem viele Kleinbauern um ihre Lebensgrundlage bringt. Das Projekt erweist sich augenfällig als kontraproduktiv, die Sauerstoffproduktion wird eingeschränkt und einhergehend die Emission von CO2 erhöht. Der Kohleeinsatz erzeugt zum einem Zehntel die Kohleschlacke als Abfallprodukt. Es wird zur Herstellung von Zementeingesetzt. Bis 1976 wurde dieses Produkt aus reinen Naturstoffen, Sand, Ton und Kreide hergestellt, Materialien, die im Endprodukt keine allergischen Auswirkungen haben.

Besorgniserregend wäre meines Erachtens eine zukünftig nicht mehr gegebene Möglichkeit des Recycling, sondern eine Anhäufung von Sondermüll, wie sie uns von der Asbest-Entsorgung nur allzu gut bekannt ist. Als Alternative zu dem geplanten Kohlekraftwerk könnten an gleicher Stelle mehrere Gasturbinenkraftwerke erstellt werden, die auch mit Flüssiggas arbeiten könnten. Eine Aufteilung in Grundlast- und Spitzenversorgung böte sich an. Auf lange Sicht ließen sich Turbinen mitdem unerschöpflichen Wasserstoff betreiben. Eine weitere Chance zur Ergänzung sauberer Energieproduktion liegt in der Tidekraft. Hierzulande kämen die Sperrwerke an der Eider-, Stör-, Krückau- und Pinnaumündung in Betracht. Die Strömungskräfte könnten man über Hydraulikpumpen-Turbinen aktivieren. Beim Störsperrwerk z.B. gewönne man zusätzliche Strömungsenergie über die zeitweilige Schließung der Mittelschleuse. Die beim Tidewechsel wieder freie Schifffahrt gewähren kann. Für das Land eröffnete sich eine zusätzliche Einnahmequelle.

Ins rechte Blickfeld geraten sind jüngst überall ausgedehnte Solarstromanlagen, deren neueste Module nur noch zwei Prozent an Leistungsminderung innerhalb von 20 Jahren erfahren. Unter Einbeziehung weiteren technischen Fortschritts wie auch der wachsenden Einspeisung der Erträge verspricht die Solarenergie eine verlässliche Einnahmequelle zu bleiben, die den überkommenen Stand an Leistung um 25 Prozent übertrifft und den Fiskus wie auch die Konsumenten deutlich weniger belastet. Die Ausrichtung neuer Gebäude wird dem Trend zunehmend Rechnung tragen.

Eine sinnvolle Ergänzung auf dem pflanzlichen Sektor zur Energieerzeugung liegt in der zunehmenden Nutzung von Chinaschilf. Die Pflanze steht dicht, wird bis zu vier Meter hoch und hat eine 20-jährige Lebensdauer bei jährlicher Ernte sowie nur einmaliger Anpflanzung. Der Hektarertrag liegt bei umgerechnet 8000 Liter Heizöl. So entsteht, kalkuliert bei Vorspitzenpreislage, ein Deckungsbeitrag von 5000 Euro/ha. Die Erstinvestition von 2000 Euro/ha ändert diese Bilanz nicht nachhaltig. Mit keiner anderen legalen Pflanzung kann Landwirtschaft so erfolgreich sein. Eine technische Innovation auf dem Energiesektor sind die VW-Kleinkraftwerke,welche in einer Auflage von 100000 Stück im Produktionsplan stehen und z.T. schon sehr effizient in Gebäuden arbeiten. Die Herstellung selbst setzt keine Grenzen. Diese Einrichtung könnte sich zusätzlich positiv auswirken bei der Unterhaltung der E-Autos.Der entscheidende Fortschritt aller Bemühungen um die Erzeugung sauberer Energie gelang aber mit der Aufstellung von effizienten Windkraftanlagen. Hier kommt es m.E. auf die zuverlässige Windströmung an, die erst ab 150 Meter Höhe gegeben ist. Als Zukunftsversion scheint eine gängige Leistung von 10 MW pro Anlage machbar. Das uns in Brunsbüttel angediente Kohlekraftwerk hat bei seiner optimalen Ausnutzung eine Leistungsausbeute von 46 Prozent der fossilen Energieeinspeisung. Während der Erörterungstermins im Elbeforum in Brunsbüttel wurden außer dieser nur mäßigen Ausbeute der massiv die Umwelt belastenden Kohlemengen weitere Negativposten, wie auch die Elberwärmung, angesprochen. Die Zeichen der Zeit sprechen gegen die rückwärtsgewandte Umwelt belastende Kohleverstromung. Die positive Entwicklung in der regenerativen Energieerzeugung ist das Zeichen der Zeit. Der vermehrte Kohleeinsatz scheint auch angesichts der Verlängerung der Laufzeiten im Bereich der Kernenergie nicht mehrvertretbar. Am Ende droht gar das Szenario einer weiteren Industrieruine. Einsichten, Gedanken und Anregungen eines Altenteilers zum Stand derDiskussion um eine langfristig akzeptable,ausreichende Energieversorgung.

Klaus-Heinrich Peters Heiligenstedten

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Weitgehende Zustimmung mit einer deutlichen Ausnahme. Extremförderung von Solarstrom am 50. nördlichen Breitengrad bleibt ein Unfug, auch wenn die Unwirtschaftlichkeit durch den technischen Fortschritt und reduzierte Anlagenpreise etwas abnimmt. Wirtschaftlichkeit ist erst geben, wenn der Ertrag (ohne Subventionen!) größer ist als der Aufwand. Das ist in nördlichen Breiten nicht zu erwarten. Hier scheint die Sonne unzuverlässig und nur zu einem Drittel der Zeit.

Die Summe der garantierten Einspeisevergütungen hat schon die 100 Mrd.-Grenze überschritten. Dafür gibt es relativ wenig Strom der dazu noch unzuverlässig und nicht bedarfsgerecht erzeugt wird. Das viele Geld wird dem Verbraucher entzogen und könnte eine sinnvollere Verwendung finden bzw. eine derartige Umverteilung ist nicht in Ordnung. Es widerspricht den Zielen des Energiewirtschaftsgesetzes. Von einer möglichst günstigen Erzeugung von Storm kann keine Rede sein. Und die völlig überzogenen Renditen haben die Wirkung einer schleichenden Enteignung der Verbraucher zu Gunsten Dritter. Verfassungsrechtlich fragwürdig und vermutlich rechtswidrig.

Die Verbraucher zahlen seit Januar 4,20 cent EE-Zuschlag für jede Kilowattstunde Storm. Größter Preistreiber dabei ist die Solarförderung und das ist nicht das Ende der Fahnenstange. Die sogenannten "Erträge" oder "Renditen" für die Investoren und Profiteure werden von den Verbrauchern neben der unwirtschaftlichen Erzeugung bezahlt. Wir haben auch aus diesem Grund schon die höchsten Strompreise trotz oder gerade wegen der Solarweltmeisterschaft in nördlichen Breiten. Das kann so nicht weitergehen!



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Stadtwerke sind keine Goldesel die von Verbrauchern gefüttert werden müssen.
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