Bürgerinitiative Gaspreissenkung · Rötestraße 10a · 74321 Bietigheim-Bissingen
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FORUM GASPREISSENKUNG
Bürgerinitiative für faire Gaspreise
Auch in Bietigheim-Bissingen ist die Erkenntnis gewachsen, dass es sich bei den Gastarifen nicht um faire Preise handelt. Drastische Preissteigerungen haben die Verbraucher sensibel gemacht. Viele äußern ihren Unmut - manche engagieren sich. So ist die Initiative entstanden.
 
Endgültiger Ausstieg aus dem Kohlekraftwerk Brunsbüttel ?

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gondar

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New PostErstellt: 14.12.10, 08:31  Betreff: Endgültiger Ausstieg aus dem Kohlekraftwerk Brunsbüttel ?  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Endgültiger Ausstieg aus dem Kohlekraftwerk Brunsbüttel ?

 

Seit zwei Jahren weist die Bürgerinitiative Gaspreissenkung in der Bietigheimer Zeitung und in Schreiben an den Gemeinderat und Stadtverwaltung auf die ökologisch und ökonomisch sinnlose Beteiligung der Stadtwerke am Kohlekraftwerk Brunsbüttel hin. Ökologisch sinn- und verantwortungslos, weil durch den jährlichen Ausstoß von ca. 10 Mio Tonnen Co² die Klimaziele der Bundesregierung unterlaufen werden. Ökonomisch sinnlos, weil der Kohlestrom am Knotenpunkt Brunsbüttel mit dem Strom aus Offshore- Windanlagen konkurriert, der bei der Einspeisung ins Stromnetz Vorrang hat und der Kohlestrompreis sich durch die Einführung von Klimazertifikaten beträchtlich verteuern wird.

Deshalb hat die Bürgerinitiative zu Recht immer wieder den sofortigen Ausstieg verlangt.

Und der scheint jetzt in greifbarer Nähe zu rücken! Die Gesellschafter, die SüdWestStrom Kraftwerk GmbH  und die ca. 90 beteiligten kommunalen Energieversorgungsunternehmen- eines davon sind unsere Stadtwerke-, haben in ihrer Gesellschafterversammlung am 03.12.beschlossen, die Entscheidung, ob das Kraftwerk gebaut wird, um zwei Jahre aufzuschieben. Nach Einschätzung von beteiligten kommunalen Gesellschaftern wird das Kohlekraftwerk nicht mehr gebaut.

Die Diskussion um die Beteiligung der Stadtwerke am Kohlekraftwerk wurde von den verantwortlichen Gremien bisher öffentlich immer mehr oder weniger unter Verschluss gehalten. Wir erwarten jetzt eine klare Position des Aufsichtsrats der Stadtwerke und der Fraktionen im Gemeinderat und einen endgültigen Beschluss zum Ausstieg. Die Beteiligung der Stadtwerke in Millionenhöhe ist damit in den Sand gesetzt. Es sei denn, dass  mit der kommunalen Beteiligung andere Projekte finanziert werden, wie beispielsweise im Bereich der regenerativen Energien.



[editiert: 15.12.10, 21:13 von nomos]
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nomos

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New PostErstellt: 15.12.10, 21:28  Betreff: Re: Endgültiger Ausstieg aus dem Kohlekraftwerk Brunsbüttel ?  drucken  weiterempfehlen

Jetzt geht es laut dem Stadtwerkechef um die Klärung der Kapazitätsprämie! Hängt davon jetzt wirklich der Bau des Stadtwerke-Importkohlekraftwerks in Brunsbüttel ab?

Der Artikel in der Bietigheimer Zeitung dazu:



Mit der Kapazitätsprämie soll ein finanzieller Anreiz gesetzt werden, damit überhaupt neue Kraftwerke gebaut werden, die die Schwankungen der Erneuerbaren ausgleichen können. Weil diese Kraftwerke unregelmässig und zu selten laufen werden, wird sich ohne diese Prämie kein Investor mehr finden. Zum Ausgleich sind aber keine Kohlekraftwerke sondern flexible Gaskraftwerke die richtige Ergänzung. Außerdem ist noch lange nicht ausgemacht, dass diese Zeche wieder einmal die Verbraucher bezahlen sollen. Es wird Zeit, dass die EE-Profiteure ihren Teil zur Energiewende beitragen!



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New PostErstellt: 18.12.10, 16:18  Betreff: Beteiligung am Kohlekraftwerk wertlos - Abschreibung ist fällig  drucken  weiterempfehlen

Anderswo ist man realistisch und offen. Die Energie Waldeck-Frankenberg (EWF) wird ihre 850 000 Euro-Beteiligung am geplante Kohlekraftwerk in Brunsbüttel voraussichtlich abschreiben. Der Grund: Der Neubau des Kohlekraftwerkes lohnt nicht mehr.

Der Aufsichtsrat der EWF werde sich am 21. Januar mit dem Thema befassen, erklärte Landrat Dr. Reinhard Kubat am Freitag im Kreistag. Kubat ist auch Vorsitzender des EWF-Aufsichtsrates. Die EWF werde die 850 000 Euro voraussichtlich abschreiben müssen, sagte Kubat. Denn ein Verkauf der EWF-Anteile an der Kraftwerksgesellschaft sei äußerst unwahrscheinlich. Erstens müssten die anderen Anteilseigner zustimmen, zweitens müsse man erstmal einen Käufer finden. Das, so Kubat, sei aber unrealistisch.




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[editiert: 18.12.10, 17:34 von nomos]
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New PostErstellt: 22.12.10, 12:20  Betreff: Brunsbüttel: "JETZT WIRD AKTIV ABGEWARTET"  drucken  weiterempfehlen

Schwäbisches Tagblatt Tübingen: Jetzt wird aktiv abgewartet

Warum Brunsbüttel in Frage gestellt wird

Wenn überhaupt, dann wird der Südweststrom-Verbund sein Kohlekraftwerk in Brunsbüttel später bauen als bisher geplant. Die beteiligten Stadtwerke verständigten sich darauf, dass jetzt erstmal „abgewartet werden muss, wie sich das Energiekonzept der Bundesregierung tatsächlich entwickelt“.Sepp Wais Tübingen.

Die bundesweit agierenden Klimapiraten feiern schon den „Anfang vom Ende“ des drei Milliarden Euro teuren Kraftwerks an der Elbmündung. Auch bei den Umweltschützern in Brunsbüttel, die sich nicht nur gegen die beiden Südweststrom-Meiler mit einer Leistung von je 900 Megawatt, sondern auch noch gegen zwei weitere solcher Kohleprojekte zur Wehr setzen, wächst die Zuversicht, dass ihnen „die größte Kohlendioxid-Schleuder unter den deutschen Steinkohlekraftwerken“ erspart bleibt. Die Hoffnung nährt sich aus Gerüchten, Berichten und angeblichen Insider-Informationen, die seit der jüngsten Gesellschafterversammlung der Südweststrom Kraftwerks GmbH die Runde machen. Tatsächlich waren bei den Vertretern der 71 beteiligten Stadtwerke, die sich im Stuttgarter Flughafen in nichtöffentlicher Sitzung über den Fortgang ihres Projekts berieten, die Skepsis und Unsicherheit größer als jemals zu vor. Über einen Ausstieg wurde dort aber nicht abgestimmt.

Auch nicht über ein zweijähriges Moratorium, wie es hinterher vom Hildesheimer Stadtwerke-Chef Michael Bosse-Arbogast ausgerufen wurde. „Das müsste ich wissen“, sagte dazu Südweststrom-Chefin Bettina Morlok, „schließlich war ich – anders als der Kollege aus Hildesheim – bei der Sitzung dabei.“ Und dort hätten sich die Gesellschafter eben nicht vom Acker gemacht, sondern „eine große Solidarität mit der Südweststrom und mit unserem Projekt in Brunsbüttel gezeigt“.

Energiewirtschaft durcheinander gewirbelt

Trotzdem war es nicht „Business as usual“, zu dem es bei Investitionen dieser Größenordnung beispielsweise auch gehört, sämtliche Prämissen bis hin zur Wirtschaftlichkeit des Vorhabens immer wieder zu überprüfen. Diesmal war es anders: Die Versammlung in Stuttgart hat ihr Großprojekt grundsätzlich infrage gestellt – vor dem Hintergrund des neuen Energiekonzepts der Bundesregierung, das sich „entscheidend auf das Steinkohlekraftwerk Brunsbüttel auswirken könnte“. Wie, das konnte mangels „belastbarer Zahlen“ zwar noch niemand sagen. Aber darin waren sich alle Beteiligten laut Ergebnis-Protokoll einig: „Das neue Energiekonzept hat die Energiewirtschaft fundamental durcheinander gewirbelt.“

Dass der Bund mit dem Konzept „den Weg in eine CO2-freie Energieproduktion aufgezeigt hat“, fanden die Südweststromer „grundsätzlich positiv“. Nicht jedoch die längeren Laufzeiten für die Atomkraftwerke, die den vier Energieriesen Mehreinnahmen von 110 Milliarden Euro in die Kassen spülen: „Das ist extrem wettbewerbsverzerrend und benachteiligt die mittelständischen Stadtwerke“. Mehr noch besorgt die Südweststrom-Investoren, dass jetzt keine Rede mehr davon ist, dass alte Kohlenmeiler durch neue hocheffiziente und damit emissionsärmere Kohlekraftwerke ersetzt werden sollen: „Damit hätte man Millionen von Tonnen CO2 einsparen können.“

Am meisten aber bringt die Bundesregierung die Brunsbüttel-Planer mit einer anderen Vorgabe in Bedrängnis: Dank des billigen Atomstroms sollen die Großhandelspreise auf längere Sicht auf dem heutigen Niveau von 50 bis 55 Euro pro Megawattstunde bleiben. Das wäre laut Bettina Morlok „ein absolutes K.o.-Kriterium für unser Projekt“. Im Ergebnis-Protokoll der Gesellschafterversammlung liest sich das so: „Wenn das Energiekonzept eins zu eins auch wirtschaftlich umgesetzt werden kann, haben Kohlekraftwerke in Zukunft keinen Platz mehr in der Stromproduktion.“

Erst muss der neue Rahmen geklärt werden

In dieser Lage hält es Morlok für das Beste, auf die Bremse zu treten und die Gespräche über Finanzierung, Bau und Betrieb der Anlage bis auf weiteres einzustellen. Sie will jetzt „aktiv abwarten“, also mit Brunsbüttel warten und in Berlin aktiv werden, „um herauszufinden, wie sich das neue Energiekonzept für unser Kraftwerk entwickelt“. Das könnte ein schwieriger und langwieriger Abklärungsprozess werden, denn: „Die fangen in Berlin jetzt an darüber nachzudenken, was ihr Konzept für Auswirkungen hat.“

Im Moment kann Morlok nicht sagen, wie lange es dauern wird, bis sie ihren Gesellschaftern eine klare und solide Entscheidungsbasis bieten kann. Monate, vielleicht ein Jahr, vielleicht länger. Ihr Wunsch: „Ich hoffe, dass wir bis Ende 2011 sagen können, ob der Daumen hoch oder runter gehen muss.“ Wenn das klappt, könnte das Südweststrom-Kraftwerk in Brunsbüttel frühestens 2015 ans Netz gehen. Heute vor vier Jahren hatte Morlok die Fertigstellung für das Jahr 2012 angekündigt.
22.12.2010


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New PostErstellt: 29.12.10, 15:37  Betreff: Umweltpolitik im krassen Widerspruch  drucken  weiterempfehlen

Da macht die Nachbarstadt auf klimaneutral und in Bietigheim-Bissingen beteiligt man sich am größten Importkohlekraftwerk mit einer unvergleichlichen klima- und umweltschädlichen Wirkung. Die Wärme wird in die Elbe entsorgt, die Schadstoffe in die Umwelt.

Auf der einen Seite politische Effekthascherei und Geldverschwendung mit wenig Wirkung für Klima und Umwelt; auf der anderen Seite pure Ignoranz. Man will die Signale einfach nicht zur Kenntnis nehmen. Kohlekraftwerke sind von Gestern, sie haben keine Zukunft. Auch Bietigheim-Bissingen wird das noch lernen.

Stadtanzeiger vom 28.12.10:


Quelle: Stadtanzeiger

Insgesamt hat Baden-Württemberg zwei Millionen Euro ausgeschrieben. Mit dem Geld soll u. a. ein Konzept erstellt werden. Ziel sei es, so Umweltministerin Tanja Gönner, Wege aufzuzeigen, wie Städte und Gemeinden den CO2-Ausstoß langfristig auf nur noch ein bis zwei Tonnen pro Jahr und Einwohner senken können. Die Finanzspritze ist gedacht für Studien. Die sollen aufzeigen, welche Rahmenbedingungen für eine klimaneutrale Kommune im konkreten Einzelfall erfüllt sein müssten, welche Maßnahmen notwendig werden und welche Kosten dabei entstünden.

"Eine individuelle Machbarkeitsstudie wird dann als Grundlage für konkrete Umsetzungsschritte dienen", so Gönner. Neben der finanziellen Hilfe dieser Untersuchungen werden auch erste Projekte unterstützt, die den Weg zur klimaneutralen Kommune ebnen.

Mit den Städten Karlsruhe, Freiburg, Ludwigsburg, Horb am Neckar, Lörrach, Emmendingen, Staufen und den Gemeinden Allensbach und Aspach kommen neun Kommunen in den Genuss des Preisgeldes.

Kommentar:
Jedem OB sein teueres E-Mobil und E-Fahrrad pressewirksam in die Garage gestellt, oft gerade dort, wo am meisten über leere Kassen gejammert wird. Koste es was es auch wolle, die Staats- und Stadtsäckel werden ja von den Bürgern gefüllt. Was ist dagegen der Millionen-Tonnen-CO2-Ausstoß des geplanten Importkohlekraftwerks in Brunsbüttel? Sämtliche mögliche Einsparungen werden dort an einem Tag vernichtet. Pressewirksame Aktion mit viel Populismus und purer Geldverschwendung, einfach lächerlich! Kommunen brauchen keine gutachterlichen Papiere um sparsam mit den Ressourcen umzugehen. Es braucht kritische Bürger, effektive Verwaltungen und verantwortliche Politiker.



Das kleinere in Brunsbüttel geplante Importkohlekraftwerk wird nicht gebaut. Kurz vor Jahresende meldet der Konzern GDF Suez die Aufgabe des Kohlekraftwerksprojekt


28. Dezember 2010

"Das Kohleprojekt Brunsbüttel wird nicht weiterverfolgt", sagte eine Sprecherin. Ursprünglich wollte GDF Suez das 800-Megawatt-Kraftwerk bis 2012 fertiggestellt haben. Das Unternehmen habe sich jedoch aus mehreren Gründen von dem Vorhaben verabschiedet.

"Zum einen gab es einen großen Zeitverzug im langen Genehmigungsverfahren, wodurch die Rechtssicherheit für die Investition gefährdet war", sagte die Sprecherin. Ferner habe GDF Suez keine Kooperationspartner für das Steinkohleprojekt in Brunsbüttel gefunden. "Ohne Partner verfolgen wir das Projekt nicht", sagte die Sprecherin.

Durch die von der Bundesregierung beschlossene Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke wurde zudem die Wirtschaftlichkeit von Kohlekraftwerken derart infrage gestellt, dass in den vergangenen Monaten mehrere Unternehmen ihre Pläne für den Bau neuer Anlagen auf Kohlebasis aufgaben.



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[editiert: 11.01.11, 16:43 von nomos]
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New PostErstellt: 07.01.11, 11:10  Betreff: Re: Endgültiger Ausstieg aus dem Kohlekraftwerk Brunsbüttel ?  drucken  weiterempfehlen





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[editiert: 11.01.11, 16:47 von nomos]
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New PostErstellt: 08.01.11, 15:06  Betreff: Aus für GdF-Kohlekraftwerk in Brunsbüttel  drucken  weiterempfehlen




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[editiert: 08.01.11, 15:07 von nomos]
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New PostErstellt: 20.01.11, 22:26  Betreff: Schweizer Stimmen zum Ausstieg aus dem Kohlekraftwerk Brunsbüttel  drucken  weiterempfehlen

Kommentar aus der Südostschweiz
14. Januar 2011

Ausstieg aus Kohlekraftwerkplänen dringlich

Nicht nur kleine deutsche Stadtwerke steigen aus dem Kohle-Risikogeschäft aus: Bereits im April 2010 verabschiedete sich die Groupe E und die Groupe Romande Energie, welche in den Kantonen FR, BE, VD, NE eine Million Konsumentinnen und Konsumenten versorgt, von Brunsbüttel. Deren Begründung war, dass das Projekt Brunsbüttel „eine finanzielle Unbekannte darstellt, die besorgniserregend“ ist, da Projekteinsprachen, veränderte Strombezugskosten, die Gewinnorientierung des Projekts, die unvorhersehbaren Kosten für die CO2-Kompensation und die mehrjährige Projektverzögerung die Ursprungserwartungen bei weitem nicht mehr erfüllten. Zudem würden die Investitionen nicht mehr andern (umweltfreundlichen) Projekten zur Verfügung stehen.

Besorgniserregend ist ebensosehr die Haltung von Geschäftsleitung und Verwaltungsrat der REPOWER, die die Zeichen der Zeit noch immer nicht erkennt und weiterhin stur an ihren Kohlerisiko-Plänen festhält, obwohl sich die Marktbedingungen derart rasant verschlechtern.

Insbesondere der Entscheid der deutschen Regierung zur Laufzeit-Verlängerung der Atomkraftwerke im vergangenen Herbst, deren konsequente Bevorzugung von erneuerbarer Energie auf dem Stromübertragungsnetz, die Förderung von erneuerbarer Energie wie Offshore-Windparkanlagen und der zunehmende bürgerliche und erbitterte juristische Widerstand gegen die umweltschädlichen Kohlekraftwerke machen ein Festkrallen an den Kohlekraftwerken zu einem enormen wirtschaftlichen Risiko.

Selbst die wirtschaftsliberale Denkfabrik „Avenir Suisse“ veröffentlichte am 19. Dezember (Südostschweiz 19.12.10) eine Studie, in der sie eindringlich vor Investitionen der Öffentlichkeit in Projekte wie die Kohlekraftwerke der Repower in Deutschland und Italien (Saline Joniche) warnt. Investitionen in solche Projekte seien wenig sinnvoll und im schlimmsten Fall müsste der Steuerzahler die Zeche dafür bezahlen.

Genau aus diesen Gründen gab auch der weltgrösste unabhängige Stromproduzent GDF Suez Anfang 2011 den Verzicht auf deren Kohlekraftwerkbau in Brunsbüttel bekannt.

Der WWF Graubünden kommt nicht nur seiner umweltpolitischen Aufgabe, gegen umweltschädigende Stromproduktionsanlagen anzukämpfen nach, wenn er im Verbund mit den andern Umweltorganisationen und politischen Parteien Graubündens Anfangs Februar die Volksinitiative gegen ein Kantonales Engagement in Kohlekraft lanciert. Mit dem Engagement übernimmt er auch eine volkswirtschaftliche und demokratische Verantwortung, indem die Initiative die Bevölkerung Graubündens vor einem möglichen finanziellen Aderlass bewahrt.

Die Bündnerinnen und Bündner haben es in ihrer Hand, Repower und Graubünden als deren wichtigsten Aktionär vor einem umweltpolitischen Unsinn und einem finanziellen Desaster abzuhalten.



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New PostErstellt: 25.01.11, 16:28  Betreff: Leserbrief aus dem Norden mit Alternativvorschläge zum Importkohlekraftwerk Brunsbüttel  drucken  weiterempfehlen

Wilstersche Zeitung vom 24. Januar 2011

Rendite zu Lasten von Luft und Boden
Zum Bau von Kohlekraftwerken


Der Initiator der umstrittenen Großkraftwerksanlage auf der Basis von Importkohle ist die Süd-West-Strom. Die Hauptaktionäre sind Schweizer, die sich rühmen dürfen, in ihrem Lande den saubersten Strom zu nutzen. Der bei uns künftig zusätzlichproduzierte Kohlestrom soll dort zur Befüllung von Pumpwasserspeichern eingesetzt werden. Bei diesem Arbeitsgang gehen 50 Prozent der eingesetzten Energie verloren. Dennoch wird durch die Stromvorhaltung und Vermarktung zu Spitzenzeiten ein Drittel der anfallenden Energiekosten als Gewinn erwirtschaftet. Diese Rendite geht zu Lasten unserer Umwelt bezüglich Luft und Bodens, vorwiegend in den Kreisen Dithmarschen und Steinburg. Das in Frage stehende Kohlekraftwerk soll eine Kapazität von 1800 MW haben; das entspricht der eineinhalbfachen Leistung des AKW Brokdorf. Der jährliche Kohleeinsatz beläuft sich dabei auf 4,5 Mt. Man fragt sich, wie sich unsere ehrgeizigen Ziele zur CO2-Minderung bei Durchführung solcher Vorhaben noch verwirklichen lassen.

Angedacht ist, dass Kohle aus Kolumbien zum Einsatz kommt, deren Abbau dort zerstörerische Eingriffe in die sensible Naturwaldregion mitsichbringt und außerdem viele Kleinbauern um ihre Lebensgrundlage bringt. Das Projekt erweist sich augenfällig als kontraproduktiv, die Sauerstoffproduktion wird eingeschränkt und einhergehend die Emission von CO2 erhöht. Der Kohleeinsatz erzeugt zum einem Zehntel die Kohleschlacke als Abfallprodukt. Es wird zur Herstellung von Zementeingesetzt. Bis 1976 wurde dieses Produkt aus reinen Naturstoffen, Sand, Ton und Kreide hergestellt, Materialien, die im Endprodukt keine allergischen Auswirkungen haben.

Besorgniserregend wäre meines Erachtens eine zukünftig nicht mehr gegebene Möglichkeit des Recycling, sondern eine Anhäufung von Sondermüll, wie sie uns von der Asbest-Entsorgung nur allzu gut bekannt ist. Als Alternative zu dem geplanten Kohlekraftwerk könnten an gleicher Stelle mehrere Gasturbinenkraftwerke erstellt werden, die auch mit Flüssiggas arbeiten könnten. Eine Aufteilung in Grundlast- und Spitzenversorgung böte sich an. Auf lange Sicht ließen sich Turbinen mitdem unerschöpflichen Wasserstoff betreiben. Eine weitere Chance zur Ergänzung sauberer Energieproduktion liegt in der Tidekraft. Hierzulande kämen die Sperrwerke an der Eider-, Stör-, Krückau- und Pinnaumündung in Betracht. Die Strömungskräfte könnten man über Hydraulikpumpen-Turbinen aktivieren. Beim Störsperrwerk z.B. gewönne man zusätzliche Strömungsenergie über die zeitweilige Schließung der Mittelschleuse. Die beim Tidewechsel wieder freie Schifffahrt gewähren kann. Für das Land eröffnete sich eine zusätzliche Einnahmequelle.

Ins rechte Blickfeld geraten sind jüngst überall ausgedehnte Solarstromanlagen, deren neueste Module nur noch zwei Prozent an Leistungsminderung innerhalb von 20 Jahren erfahren. Unter Einbeziehung weiteren technischen Fortschritts wie auch der wachsenden Einspeisung der Erträge verspricht die Solarenergie eine verlässliche Einnahmequelle zu bleiben, die den überkommenen Stand an Leistung um 25 Prozent übertrifft und den Fiskus wie auch die Konsumenten deutlich weniger belastet. Die Ausrichtung neuer Gebäude wird dem Trend zunehmend Rechnung tragen.

Eine sinnvolle Ergänzung auf dem pflanzlichen Sektor zur Energieerzeugung liegt in der zunehmenden Nutzung von Chinaschilf. Die Pflanze steht dicht, wird bis zu vier Meter hoch und hat eine 20-jährige Lebensdauer bei jährlicher Ernte sowie nur einmaliger Anpflanzung. Der Hektarertrag liegt bei umgerechnet 8000 Liter Heizöl. So entsteht, kalkuliert bei Vorspitzenpreislage, ein Deckungsbeitrag von 5000 Euro/ha. Die Erstinvestition von 2000 Euro/ha ändert diese Bilanz nicht nachhaltig. Mit keiner anderen legalen Pflanzung kann Landwirtschaft so erfolgreich sein. Eine technische Innovation auf dem Energiesektor sind die VW-Kleinkraftwerke,welche in einer Auflage von 100000 Stück im Produktionsplan stehen und z.T. schon sehr effizient in Gebäuden arbeiten. Die Herstellung selbst setzt keine Grenzen. Diese Einrichtung könnte sich zusätzlich positiv auswirken bei der Unterhaltung der E-Autos.Der entscheidende Fortschritt aller Bemühungen um die Erzeugung sauberer Energie gelang aber mit der Aufstellung von effizienten Windkraftanlagen. Hier kommt es m.E. auf die zuverlässige Windströmung an, die erst ab 150 Meter Höhe gegeben ist. Als Zukunftsversion scheint eine gängige Leistung von 10 MW pro Anlage machbar. Das uns in Brunsbüttel angediente Kohlekraftwerk hat bei seiner optimalen Ausnutzung eine Leistungsausbeute von 46 Prozent der fossilen Energieeinspeisung. Während der Erörterungstermins im Elbeforum in Brunsbüttel wurden außer dieser nur mäßigen Ausbeute der massiv die Umwelt belastenden Kohlemengen weitere Negativposten, wie auch die Elberwärmung, angesprochen. Die Zeichen der Zeit sprechen gegen die rückwärtsgewandte Umwelt belastende Kohleverstromung. Die positive Entwicklung in der regenerativen Energieerzeugung ist das Zeichen der Zeit. Der vermehrte Kohleeinsatz scheint auch angesichts der Verlängerung der Laufzeiten im Bereich der Kernenergie nicht mehrvertretbar. Am Ende droht gar das Szenario einer weiteren Industrieruine. Einsichten, Gedanken und Anregungen eines Altenteilers zum Stand derDiskussion um eine langfristig akzeptable,ausreichende Energieversorgung.

Klaus-Heinrich Peters Heiligenstedten

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Weitgehende Zustimmung mit einer deutlichen Ausnahme. Extremförderung von Solarstrom am 50. nördlichen Breitengrad bleibt ein Unfug, auch wenn die Unwirtschaftlichkeit durch den technischen Fortschritt und reduzierte Anlagenpreise etwas abnimmt. Wirtschaftlichkeit ist erst geben, wenn der Ertrag (ohne Subventionen!) größer ist als der Aufwand. Das ist in nördlichen Breiten nicht zu erwarten. Hier scheint die Sonne unzuverlässig und nur zu einem Drittel der Zeit.

Die Summe der garantierten Einspeisevergütungen hat schon die 100 Mrd.-Grenze überschritten. Dafür gibt es relativ wenig Strom der dazu noch unzuverlässig und nicht bedarfsgerecht erzeugt wird. Das viele Geld wird dem Verbraucher entzogen und könnte eine sinnvollere Verwendung finden bzw. eine derartige Umverteilung ist nicht in Ordnung. Es widerspricht den Zielen des Energiewirtschaftsgesetzes. Von einer möglichst günstigen Erzeugung von Storm kann keine Rede sein. Und die völlig überzogenen Renditen haben die Wirkung einer schleichenden Enteignung der Verbraucher zu Gunsten Dritter. Verfassungsrechtlich fragwürdig und vermutlich rechtswidrig.

Die Verbraucher zahlen seit Januar 4,20 cent EE-Zuschlag für jede Kilowattstunde Storm. Größter Preistreiber dabei ist die Solarförderung und das ist nicht das Ende der Fahnenstange. Die sogenannten "Erträge" oder "Renditen" für die Investoren und Profiteure werden von den Verbrauchern neben der unwirtschaftlichen Erzeugung bezahlt. Wir haben auch aus diesem Grund schon die höchsten Strompreise trotz oder gerade wegen der Solarweltmeisterschaft in nördlichen Breiten. Das kann so nicht weitergehen!



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