Tinkerfreunde treffen sich ...

Vera · Administrator Beiträge: 696 Ort: Neumarkt

Hallo Andrea!

Wenn ein Pferd eingeschläfert wurde, holt in der Regel die Tierkörperverwertung das Pferd mit entsprechend schwerem Gerät.
Muss ein Pferd in Folge eines Unfalls z. B. eingeschläfert werden, ist es natürlich "ein gewisses Risiko", dass das Tier unter Umständen nicht gleich abgeholt werden kann.
Wenn man allerdings schon weiß, dass ein Pferd eingeschläfert werden muss, kann man sich mit der Tierkörperverwertung terminlich schon abstimmen (so grauslich das auch klingt), damit das Tier danach nicht noch ewig liegt.

Ich habe sowas letzten Sommer miterlebt. Es ist wahrlich kein schöner Anblick. Das tote Pferd ansich schon nicht und wenn's mit dem Kran auf den Container geladen wird erst recht nicht. Als Besitzer sieht man halt da immer noch sein Tier, das 'mal gelebt hat und das einem etwas bedeutet hat. Die Fahrer solcher Container sehen aber nur einen Berg toten Fleisches und dem entsprechend gehen sie damit um. Wenn man dann noch Pech hat, erwischt man einen Fahrer wie wir letztes Jahr, der den Abholschein für das Tier mit den Worten quittierte: "Wenn ihr Seife oder Lederfett braucht, dann rührt Euch halt, die Telefonnummer steht ja drauf"...

Ich glaube, dazu braucht man nicht mehr allzu viel sagen. Ich kann nur jedem Pferdebesitzer raten, der diesen Weg geht, sich von seinem Pferd zu verabschieden und damit abzuschließen solange das Tier noch lebt und es so in Erinnerung zu bewahren und sich den anschließenden Abtransport wenn möglich zu ersparen.

Übrigens werden die Kosten der Tierkörperbeseitigung von der Tierseuchenkasse bezuschußt bzw. übernommen, sofern man brav jedes Jahr seinen Beitrag entrichtet.

Viele Grüße,

Vera und Sassan

the best things in life aren't things.

Zwapsel · Gast

Hallo,

ein Pferd dass zu Hause eingeschläfert wurde, oder mit Bolzen-Schuss getötet wurde, kommt nie zum Schlachthof. Diese Fleisch kann nicht mehr gegessen werden.

Wie Vera schon schrieb, das Tote Tier wird von der Tierbeseitigungsanstalt abgeholt. Das geschieht meistens 1 Tag nach Anruf, außer es ist am Wochenende, dann kommen sie erst am Montag.
Das Verladen des Pferdes ist wirklich kein schöner Anblick, aber man muss nicht dabei sein.

Ich möchte noch klar stellen, dass ein Pferd beim Tod durch Bolzen-Schuss nicht 100 % vom Bolzen-Schuss tod ist, sonder man muss noch einen Halsschnitt machen.

Gruss
Zwapsel

Diana1975

Hallo,

irgendwie ist dieses Thema mehr als wichtig. Ich habe mir zwar schon überlegt, was ich wohl machen werde, wenn es so weit ist, habe es aber doch immer wieder verdrängt. Man möchte einfach noch nicht wirklich darüber nachdenken, aber jetzt werde ich mir ganz genau ausmalen, was ich tun werde, wenn es so weit ist. Denn wenn es erst mal so weit ist und alles auch noch (vielleicht) ganz schnell gehen muss, dann kann ich nur dem TA vertrauen. Ich möchte aber auch eine sichere und schnelle Methode, die auf jeden Fall mit einer Narkose einhergeht. Das heißt, mein Dicker soll einschlafen und nicht mehr groß was spüren.

Da ich schon öfter operiert wurde, stelle ich es mir in etwa so wie eine Vollnarkose vor und dann halt das Mittel zum Sterben. Und da hier schon aufgeführt wurde, wie viele Unterschiede es gibt, werde ich mal ein Gespräch mit meinem TA führen und evtl. noch eine andere Meinung einholen.

Puschelwink
Diana und Highlander

Ambrosia · Tinkerputzer Beiträge: 4 Ort: Bei Braunschweig

Leider kam ich vor drei Monaten in solch eine schwere Situation.

Mein Tinker hatte eine schwere Kolik und seine Chancen standen sehr schlecht.
Ich hatte aber schon vor Jahren bei meiner Tierärztin etwas unterschrieben,
das Herbie nicht geschlachtet werden darf. Das kam für mich nie in Frage.

Ich musste dann am Abend die schwere Entscheidung treffen, meinen Tinker
einschläfern zu lassen. Es war so grausam. Dieses Gefühl, dass man jetzt bestimmen soll
sein Pferd zu töten. Und man denkt auch immer, vielleicht wird doch wieder alles gut. Aber
für Ihn war es eine Erlösung. Sein Kreislauf war schon total instabil und er hat wahnsinnige
Schmerzen gehabt. Es tat mir so weh, ihn so leiden zu sehn.

Er bekam erst ein starkes Beruhigungsmittel. In dem Moment, ich merkte richtig,
wie er so langsam, betäubt von
dem Mittel, keine Schmerzen mehr spürte und sein Kopf sich immer
enger an mich drückte. Seine Augen wurden ganz müde, aber dieser Schmerz war weg.
Dann kamen die Einschläferungsspritzen. Es ging ganz schnell................

Leider war das alles an einem Samstag Abend und er wurde erst am Montag abgeholt.
Es ist grausam, wenn das geliebte Tier noch zwei Tage, bedeckt mit einer Plane auf dem Hof
liegen muss......

Aber ich weiß und habe es gespürt, dass er ohne Schmerzen und Qualen friedlich eingeschlafen
ist und das spendet wenigstens etwas Trost.

Ich muss noch heute sehr oft an all das denken und die Tränen kullern nur so.

Für mich persönlich war es aber die beste Entscheidung und auch eine, mit der ich Leben
kann und muss.

Es ist aber wirklich wichtig über all das sich vorher schon Gedanken zu machen,
auch wenn wir es gerne verdrängen.

Liebe Grüße
Ambi

carole · Gast

hallo,

man sollte über beides nachdenken!
1. warum eine kolik und wie vermeidet man die am besten.

und

2. der "letzte gang", denn in den wenigsten fällen überlebt das pferd den halter!

schlachthof käme für unsere tiere nie in frage!

Gast

Hallo Ambi,

"Ich musste dann am Abend die schwere Entscheidung treffen, meinen Tinker
einschläfern zu lassen. Es war so grausam. Dieses Gefühl, dass man jetzt bestimmen soll
sein Pferd zu töten. Und man denkt auch immer, vielleicht wird doch wieder alles gut. Aber
für Ihn war es eine Erlösung. Sein Kreislauf war schon total instabil und er hat wahnsinnige
Schmerzen gehabt. Es tat mir so weh, ihn so leiden zu sehn."

Der Gedanke "vielleicht wird doch alles gut" kommt immer auf!Egal um welches Tier es sich handelt.Dieser Gedanke macht einem ja die Entscheidung so schwer... und er beschäftigt einen noch lange Zeit.

Dein Verstand hat Dir ja schon die richtige Antwort gegeben "für ihn war es eine Erlösung",aber das Herz spielt meistens nicht mit und man quält sich dann mit Selbstvorwürfen.

Du hast in dem Moment aus Liebe zu Deinem Pferd entschieden und Dein Pferd wußte das!
Hättest Du ihn weiter leiden lassen und es wäre nicht wieder gut geworden,dann wäre es egoismus und keine Liebe.

Sicher hätte Dein TA es Dir gesagt wenn noch eine Hoffnung besteht und gewartet mit dem Einschläfern.
Es war ein schreckliches Erlebnis für Dich,aber Du hast Deinem Pferd damit weitere Schmerzen erspart.

Ich wünsche Dir das Du so etwas nicht mehr erleben mußt!
*fühle Dich gedrückt*

Susanne & Calli · Besucher

Hallo Ambi,
kann gut nachfühlen was Du da beschreibst. Ich mußte meine Stute am 30. November 2003 einschläfern lassen, nach einer schweren Kolik.

Hallo Carole,
wenn Du die Antwort auf die Frage "warum Kolik" gefunden hast, schlage ich Dich für denn Nobelpreis vor. Natürlich gibt es auch die "fahrlässigen" Gründe für eine Kolik, wie zu viel Gras oder falsches Futter oder oder oder, klar.
Aber ich hatte ein sog. kolikanfälliges Pferd, Zeit Ihres Lebens. Daß heißt ich habe 10 Jahre Erfahrung mit der Kolikbekämpfung. Du kannst mir glauben es gibt nichts, was ich nicht versucht habe um diese verdammte Kolik zu vermeiden. Ich kann glaube ich ein Buch darüber schreiben und sie kam dann doch immer wieder bei meiner Stute. Natürlich gabs auch mal ein Jahr wo gar nix war, aber bei meiner TA und der Tierklinik bei uns in der Nähe war ich ein guter "Kunde". Letzten November war es dann soweit, ich hatte immer gesagt: Operation kommt für mich nicht in Frage, erstens weil meine Stute schon 22 war und zweitens auch wegen dem Geld (wer kann schon ein paar tausend Euro einfach so aus dem Ärmel schütteln). Als wir in die Klinik kamen sagte ich gleich zur TA wenn es ohne OP nicht mehr geht, muß sie eingeschläfert werden. Nachts um 3.30 Uhr wurde sie dann eingeschläfert.

Ambi, schau mal hier auf diesem Link ist ein tolles Gedicht

http://www.bei-baerbel.de/regedicht.htm

Aber Vorsicht, nicht ohne Tempotaschentuch in der Hand lesen

Liebe Grüße,
Susanne & Calli
& die schwarze Nesse aus dem Pferdehimmel

Steffi&Franky · Iren- Experte Beiträge: 119

am liebsten gar nichts von beiden aber wenn es sein mmuss täte ich eher einen schuss wählen

busserl liz · Iren- Experte Beiträge: 707 Ort: 92256 hahnbach

hi ihr lieben!

ich wüsste auch net genau, ob ich meinen dicken einschläfern lassen oder durch den bolzenschuss erlösen würde!
ich denke man muss sich damit auseinandersetzen bevor es soweit is, aber es is doch schwierig die richtige entscheidung zu treffen!
vielleicht kann man wirklich genau sagen, welche methode schneller und schmerzfreier tötet, wenn es dann soweit is!
was heißt hoffentlich erst in ein paar jahrzenten! man forscht ja weiter!

busserl liz und ronan

Tamara

Eine sehr interessante HP die sich mit diesem Thema beschäftigt, könnt ihr hier finden:

http://www.pferde-euthanasie.de/index.html

Diese Seite ist sehr interessant und es gibt auch einen Informationsanhang, den man ausdrucken und in seinem Stall aushängen kann. Ich denke, man kann sich nicht früh genug mit diesem Thema beschäftigen, denn leider gilt ja auch hier "unverhofft kommt oft"

.

Schaut mal rein,

Tamara

Wenn der Mensch je eine große Eroberung gemacht hat, so ist es die,
dass er sich das Pferd zum Freunde gewonnen hat.
(Conte de Buffon)