Mittwoch

-         Drehbuchauszug und Text kommen per Fax

-         Anruf von der Kostümabteilung

-         nachmitags Text und Rolle gelernt

Donnerstag

-         Betreuung von Kind und Hund organisiert

-         Anfahrtsweg zum Drehort geplant

-         Auto für € 30,- betankt

-         Disposition für Freitag von Produktion per Fax erhalten

Doch, oh Wunder, auf der Dispo steht für die mir zugewiesene Rolle der Name eines mir unbekannten Schauspielers.

Habe deshalb sofort bei der Produktion angerufen und darauf hingewiesen, dass da wohl irgendetwas schiefgelaufen sein muss. Mittlerweile war es nach 19.00 Uhr und mein Gesprächspartner konnte sich das gar nicht erklären.

"Weißt du was? Ich erreiche da jetzt keinen mehr. Sei einfach um 07.30 Uhr mit Kostüm und textsicher am Set in Hamburg – dann sehen wir weiter. Wenn du die Rolle nicht bekommst, schicke ich dich einfach als Komparse durch's Bild."

Hallooooooooooooo?

Komparsenrolle für € 50,- anstatt der versprochen Textrolle im unteren dreistelligen Eurobetrag? Die € 50,- hätten ja gerade mal meine Benzinkosten gedeckt. Vielleicht hätte ich mir noch eine Schachtel Zigaretten und ein Eis am Stiel kaufen können.

Sollte ich jetzt den Text umsonst gelernt haben?

Ich soll 100 km hin und 100 km zurückfahren, … für ne Schachtel Zigaretten und ein Eis?

… und abends dann noch Hund und Kind wieder von irgendwo her einsammeln?

Gegen 22.00 Uhr rief dann die Aufnahmeleitung noch einmal an, um mir mitzuteilen, dass die Regieassistenz anscheinend irgendwas durcheinander gebracht hat. Es täte ihm sehr leid - … ich kann zuhause bleiben.

Bei passender Gelegenheit würde man mich wieder anrufen, denn man möchte ja auch nicht, dass mein markantes Gesicht nun auf Druck für eine "auf Krampf geschaffene Komparsenrolle" verbraucht wird.

Ärgerlich, ich hätte die schöne Gage für die kleine Textrolle momentan gut gebrauchen können.

Gruss,

a.