Wolverine: Origins #6
Savior - Part One
Wolverine ist an Bord eines Schiffes auf der Überfahrt in die USA. Er wurde vom Muramasa Schwert, der einzigen Waffe die ihn töten kann, verletzt. Die Wunden sind schmerzhaft und heilen sehr langsam. Logans schnelle Selbstheilungskräfte scheinen bei diesen Verletzungen nicht zu wirken und er fühlt sich zwischen Genesung und Krakheit hin und her gerissen. In einem Flashback erinnert er sich daran, als er sich das letzte mal in solch einem Zustand befand.
Dallas, Texas, 1963: Logan ist Mitglied des Team X, hat einen Auftrag erfolgreich erfüllt und wird in einer Zelle gefangen gehalten. Ein Wissenschaftler gibt ihm eine Pille, die er ohne zu Zögern schluckt. Diese enthält Carbonadium, ein Stoff dass seine regenerativen Fähigkeiten hemmt. Logan verspürt heftige Schmerzen und fällt zu Boden. Daraufhin tritt eine Gruppe Soldaten mit Maschinenpistolen in die Zelle und eröffnet das Feuer auf ihn. Von Schußwunden übersäht liegt Logan nun am Boden. Der Wissenschaftler bestätigt Logans Tod und beginnt mit seiner Studie zur Untersuchung der Auswirkungen von Carbonadium auf Logans Selbstheilungskräfte.
Wieder in der Gegenwart wird Logans Frachter von der US Küstenwache angehalten. Einige Beamte kommen an Bord des Schiffes. Er nutzt diese Gelegenheit um das Boot der Küstenwache zu kapern und kann damit unerkannt entkommen. Indem er einen Trucker bedroht, erlangt er eine Mitfahrgelegenheit in den New Yorker Stadtteil Queens. Dort geht er in eine Einrichtung für ehemalige Mutanten, wo er die Person, die der sucht findet. Christopher Nord, besser bekannt als Maverick, war sein ehemaliger Teamkollege bei Team X. Logan trifft aber auch auf Jubilee, die er noch rechtzeitig vor einer Explosion zu Boden wirft. Omega Red tritt durch die gesprengte Wand und fordert Maverick auf, ihm etwas zurückzugeben...
Die Idee hinter Wolverine Origins ist eigentlich recht simpel. Wolverine hat alle seine Erinnerungen zurück und macht sich auf den Weg diese nach und nach aufzuarbeiten. Doch wer jetzt erwartet, dass alle Ereignisse der Vergangenheit schön chronologisch und nacheinander präsentiert werden, irrt sich. Vielmehr arbeitet Daniel Way Logans Erinnerungen bruchstückhaft und thematisch geordnet auf. Das ist zwar für den Leser auf den ersten Blick etwas frustrierend, denn man muss diese Serie wahrscheinlich sehr lange lesen, um einen größeren Teil von Logans Vergangenheit kennenzulernen. Jedoch erzeugt Way dadurch eine ungemein hohe Motivation weiterzulesen, die einen über die stellenweise langatmige Story hinweg hilft.
Der Weg von Wolverine vom Schiff über den Truck Stop in East Washington State nach New York wirkt zum Beispiel sehr decompressed. Alleine ein Panel ist einigermaßen interessant. Hier glaubt Wolverine, er könne einen Bekannten riechen. Die Tatsache, dass er einen einfachen Trucker bedroht, damit ihn dieser bis nach Queens fährt, ist für mich höchst unlogisch. Es gäbe einfachere Wege, an ein Fahrzeug zu kommen. Das Boot der Küstenwache hat er schließlich auch ohne zu zögern gestohlen. Aber der Diebstahl eines LKWs oder eines Autos kommt ihm nicht in den Sinn? In diesem Fall zeigt Wolverine ein sehr merkwürdiges Verhalten und Way hätte sich dies ersparen können, indem er es einfach wegläßt. Denn wie Wolverine nach New York gelangt ist für die Story vollkommen unwichtig.
Das Flashback um das Carbonadium ist da wieder sehr viel interessanter. Es gibt also einen Stoff, der Wolverines verbesserte Regeneration ausschalten kann. Woher dieser kommt, und warum Carbonadium nicht von allen Gegnern Wolverines eingesetzt wird, bleibt allerdings unklar.
Sehr vorbildlich finde ich die Angabe der Quellen für weiterführende Information auf der letzten Seite. Dort sind die Hefte angegeben, die sich mit den Flashbacks und den wichtigsten Charakteren befassen. Ein Tip hierzu: Im eben erschienen Giant Size Wolverine #1 finden sich Nachdrucke von X-Men (Vol 2) #6-#7, die als Informationsquelle für den Carbonadium Synthesizer, Team X und Maverick angegeben sind.
Das Artwork von Steve Dillon wirkt sehr schlicht, ist aber immer passend. An die Darstellung von Wolverine muss ich mich jedoch noch gewöhnen.
Fazit:
Interessantes Flashback in einer sehr decompressed wirkenden Haupthandlung
Wertung:
Story: 6/10
Artwork: 7/10