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MARVEL CHECKLIST
Der ULTIMATIVE LEITFADEN durch das MARVEL UNIVERSUM
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Legacy
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Erstellt: 04.10.06, 21:38 Betreff: Marvel Legacy # 002: CIVIL WAR - Secret Identities / Legacys Fazit |
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Legacys Fazit:
Erste Risse im Fundament? Habe ich in der letzten Kolumne noch die überragende Arbeit des Editors bewundert, der alle Serien und Ereignisse auf einen Nenner zu bringen wusste, sind in diesem Monat erste Widersprüche in punkto Continuity zu verzeichnen. So schwanken mitunter die Parallelereignisse. In CIVIL WAR #2 spielt der Mitternachtsregistrierungsakt vor der Demaskierung von Spider-Man, in CIVIL WAR: FRONT LINE #2 danach! Und auch überhaupt ist es mir diesen Monat sehr schwer gefallen, alle besprochenen Serien zeitlich abzugleichen und einzuordnen. Tony Stark scheint (aufgrund seiner Rolle selbstredend) über-, geradezu omnipräsent, was die folgenden Monate noch zu steigern wissen, so dass er entweder keinen Moment schläft oder aber die Flüge in der Iron Man Rüstung von einem Brandherd zum nächsten mit kleinen Nickerchen ausfüllt. Alles in allem ist dies aber nur eine klitzekleine Unzulänglichkeit, die in absolut keinem Verhältnis zu dem EVENT als solchem steht, der immer noch alles weit zurück lässt, was ich im MAINSTREAM-COMIC-BUSINESS je gelesen habe. Ich habe mich diesen Monat für den Subtitel „Secret Identities“ entschieden... Der Grund dürfte klar auf der Hand liegen: Die angekündigte Demaskierung Spider-Mans, die wiederholte Enthüllung, das Tony Stark dann doch Iron Man ist (dieser Schock-Moment wurde gott-sei-dank fast schon nebenbei erzählt, denn diese Enthüllung holt garantiert keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor, eine Tatsache die in Front Line auch selbstironisch aufgenommen wird) und nicht zuletzt das Rätselraten, wer hinter der Maske des zweiten Daredevils steckt bieten sich an, einen etwas genaueren Blick hinter die Maske(n) zu werfen. Gerade Daredevil, dessen Serie eigentlich gar nichts mit dem CIVIL WAR zu tun hat, aber dennoch das Identitätsmoment aufnimmt und hinterfragt, zeigt auf, dass es immer in erster Linie um den Menschen hinter der Maske geht. Matt Murdock ist gefangen, hinter Gittern und kämpft dennoch gleichzeitig gegen seine Maske als auch gegen seine Gegner. Er verleumdet nach wie vor, er sei Daredevil, obwohl die letzten Jahre konsequent auf den Moment der Wahrheit hingearbeitet wurde. Mit der Übernahme der Serie von Brubaker und Lark, die in die großen Fußstapfen von Bendis und Maleev treten durften und sie glücklicherweise mehr als auszufüllen konnten, steigt der Druck auf den Wageteufel und sein Umfeld. Fernab von jedem Bürgerkriegszenario kämpft der urbane Straßenheld seinen eigenen Krieg und ist dennoch bezeichnend für die Gesamtsituation des Marvel-Universums. Niemand ist sicher, niemand traut niemandem und niemand weiß, auf welcher Seite er stehen soll. Ein Spiegel Amerikas? Einer der ganzen Welt? Was, wenn man Opfer eines Terroraktes wird? Beschuldigt man die Täter? Beschuldigt man ein Ideal? Beschuldigt man die Bühne, die Kulisse oder die Spielfiguren? Beschuldigt man diejenigen, die es nicht verhindern konnte? Der 9/11 jährt sich diesen Monat zum fünften Mal und immer noch zeichnet sich die Maske Amerikas durch Angst aus. Angst vor dem Fremden im eigenen Land, Angst vor dem Verhüllten direkt vor der eigenen Nase. Hide In Plain Sight! Menschen, die mit Blicken Häuser platt machen, die mit einem Sprung von der Ostküste zur Westküste springen und Menschen, die lebende Bomben sind. Wäre Nitro kein Superwesen, der seine Explosionen überlebt, gälte er als Suizidattentäter. Der Argwohn der Bevölkerung wächst und somit der Druck auf die Masken, die Helden, ihre Menschlichkeit zu beweisen und ihre Masken fallen zu lassen. Für einen hätte dies ganz besondere Konsequenzen: Peter Parker, der seit seinem fünfzehnten Lebensjahr nichts auf der Welt mehr gefürchtet hat, als die Aufdeckung seiner Identität. Und nun wird er dazu gezwungen. Mehr noch, er würde als Verbrecher gelten, wenn er es nicht täte. Für einen rechtschaffenden, immer gesetzestreuen, verantwortungsvollen Bürger wie Peter eine moralische Zwickmühle, die intensiver nicht sein könnte. Peter aka Spider-Man ist wieder einmal das Symbol für das gesamte Marvel-Universum. Mit keiner Comic-Figur kann sich der Durchschnittsbürger besser identifizieren. Deshalb wird der CIVIL WAR auch gerne durch seine Augen betrachtet, um uns das Gewicht und die Größenordnung zu zeigen. Was er durchleidet, erfährt momentan das gesamte Marvel-Universum. Einige zerbrechen daran, wenige wehren sich dagegen und viele ziehen mit. Nie war die Maske transparenter und der Superheld zerbrechlicher. Die Ideale wertvoller und die Aufgabe, sich seiner Verantwortung bewusst zu werden, wie auch immer sie durch die eigene Moral eingefärbt sei, drängender und wichtiger! Es sind die Taten, die uns Menschen zeigen, wer wir wirklich sind. Civil War rüttelt mächtig am Status Quo. Ich hoffe inständig, dass die Veränderungen und Konsequenzen noch lange nachwirken und nicht auf billige Weise wieder zurückgeschraubt werden, denn dazu sind die Geschichten und Kniffe momentan einfach zu brillant! Make Mine Marvel! Heute mehr denn je…
____________________ Marvel Checklist Der ultimative Leitfaden durch das Marvel-Universum
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