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Bauträger insolvent - Wie geht es weiter?

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Admin

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was ihr wollt: dickfelliger Erklärbär


New PostErstellt: 06.03.09, 13:09  Betreff: Bauträger insolvent - Wie geht es weiter?  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Es sollten jedem klar sein, dass von der Firma wenig zu erwarten ist.

Wieviel Insolvenzmasse vorhanden ist, wer weiss das schon, und vieler Gelder sind wohl einfach "weg".

Jeder, der ein halbfertiges Haus hat, wird schon aufgrund von Zeitgründen dieses bewohnbar machen müssen. Schliesslich können nicht ewig Zinsen für das neue Haus und die Miete für die bisherige Bleibe parallel laufen, das hält eine  normale Familie finanziell nicht durch.

Was also tun?

1. Juristisches

1.1 Vertrag gekündigt

Die Bauherren müssen den realen Wert der erbrachten Bauleistungen bis zur Kündigung ermitteln (Sachverständiger) und den vorausbezahlten Rest beim Insolvenzgericht aktenkundig machen.
Also Rückforderung der zuviel vorausbezahlten Gelder.
Dieses Schreiben sollte ein Anwalt formulieren.
Der Sachverständige sollte auch den Betrag ermitteln, der zur Fertigstellung des Hauses gemäß Vertrag nötig ist. Das braucht man für die evtl. Nachfinanzierung und natürlich für die Schadenersatzforderung gegen die insolvente Firma.
Auch hier ist anwaltlicher Rat zu dringend empfehlen.

1.2 Vertrag nicht gekündigt

Die Insolvenz ist ein ausserordentlicher Kündigungsgrund.
Wer also bei Eintreten der Insolvenz kündigt,lese Punkt 1.1

Wer nicht kündigt, innerhalb gewisser Fristen, der bleibt Vertragspartner des Insolvenzverwalters und wird im Zweifelsfall eine Schlussrechnung der insolventen DM bekommen. Dem muss er natürlich eine neutrale Sachverständigen-Berechnung entgegen halten können, aus der der erbrachte Bautenwert und der erforderliche Restbetrag zur Fertigstellung hervorgehen. Ebenso wird er die Vorauszahlungen zurückfordern müssen.

Der andere Weg ist der, den Insolvenzverwalter auf dessen Kosten mit willigen Handwerkern das Haus zu Ende bauen zu lassen.
Wenn der denn das Geld hat.
Was das zeitlich bedeutet? Keine Ahnung...
Der Handwerker-Pool wird sicher gern für den Insolvenzverwalter tätig werden...

Juristische Beratung gibt´s beim Anwalt, nicht beim Admin .

Es ist sicher besser, mit anderen Bauherren (bei gleichem Ratenzahlungsstand und ähnlichem Ausfürhrungsstand) einen gemeinsamen Anwalt zu nehmen.
Ist günstiger.







Die gefährlichste Weltanschauung ist die derjenigen, die die Welt nicht angeschaut haben (Alexander v. Humboldt)


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Elefant im Porzellanladen


[editiert: 06.03.09, 13:10 von Admin]
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bicmar
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Status: Ex-DM-Bauherr

New PostErstellt: 06.03.09, 13:19  Betreff: Re: Bauträger insolvent - Wie geht es weiter?  drucken  weiterempfehlen

Dazu kurz die Aussage unseres Anwaltes.

Ein Insolvenzverwalter ist in der Regel ein Anwalt und somit fachlich nicht dazu befähigt z.B. ein Bauunternehmen weiter zu führen.
Des weiteren sind Sie persönlich haftend für ihre Tätigkeit als Insolvenzverwalter.

Daher wird im Normalfall niemand das Risiko eingehen, zu versuchen, so eine Firma weiter zu führen.


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ricoh
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New PostErstellt: 06.03.09, 13:20  Betreff: Re: Bauträger insolvent - Wie geht es weiter?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bicmar
    Daher wird im Normalfall niemand das Risiko eingehen, zu versuchen, so eine Firma weiter zu führen.

Das kann man nicht so pauschal sagen, hängt von der finanziellen Situation ab. Für fachliche Dinge muß er halt einen Spezialisten einstellen. Er ist der GF der Firma!



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bicmar
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Beiträge: 179
Ort: Penzberg

Status: Ex-DM-Bauherr

New PostErstellt: 06.03.09, 13:23  Betreff: Re: Bauträger insolvent - Wie geht es weiter?  drucken  weiterempfehlen

Klar kann es auch anders sein, er sprach nur aus seiner Erfahrung als Anwalt in einer Kanzlei die sich auf Bau- und Insolvenzrecht spezialisiert hat und deren Anwälte auch selbst als Insolvenzverwalter tätig sind.

[editiert: 06.03.09, 13:24 von bicmar]
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tanya
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New PostErstellt: 06.03.09, 13:25  Betreff: Re: Bauträger insolvent - Wie geht es weiter?  drucken  weiterempfehlen

Und für alle, die "Angst" haben (ich hab alle Gefühle durchgemacht, bis wir endlich gekündigt haben): www.dimagb.de/info/vertrag/vobprax1.html#kbag
Auch wenn es hier z. T. um VOB Verträge geht (DM hatte die nach BGB), so ändert das nichts an den Ausführungen bzgl. "wichtige Gründe für eine außerordentliche Kündigung".
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Admin

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New PostErstellt: 06.03.09, 13:37  Betreff: Re: Bauträger insolvent - Wie geht es weiter?  drucken  weiterempfehlen

2. Technisches, Handwerkliches

Natürlich müssen die Häuser fertig gebaut werden, man will ja schliesslich einziehen.
Beim "privaten" Weiterbau sind aber einige Fallstricke zu beachten, insbesondere die Kalkulation der Gesamtkosten.


1. Der Bauleiter

"Mein (DM)-Bauleiter war ja so rührig und nett, den beschäftige ich weiter", so lauten manche Aussagen, denen man auch kaum widersprechen kann.

Wenn man also seinen Bauleiter weiter beschäftigen möchte, so sollte man einiges ganz offen durchsprechen:

- wieviel Geld hätte der Bauleiter von DM für mein Haus zu bekommen?
- was hat er bekommen?
- hat er das eingeklagt bzw. beim Insolvenzverwalter angemeldet?
- was soll ich ihm bezahlen?

Die allermeisten Bauleiter der DM haben wenig bis nichts für ihre Arbeit bekommen, obwohl der Bauherr innerhalb seiner Raten natürlich einen gewissen Anteil für den Bauleiter (und übrigens auch für den Verkäufer) bezahlt hat.

Der Bauherr mit den bezahlten 6 oder 7 Raten zahlt sicher doppelt, auch für den Bauleiter. Dessen sollten sich beide bewusst sein und eine tragfähige Lösung finden.

2. Die Mehrkosten bei Privatvergabe

Eines sollte sich jeder Bauherr klar machen: Er kauft die Handwerksleistungen teurer ein als die DM es tat.
Kleines Beispiel: Innentüren
Kalkulation DM : 130 Euro pro Tür, brutto
Angebote Tischler: 300 Euro, brutto
(Dieselben Türen. Angebote liegen vor)

Was heisst das für die Gesamtkalkulation: Das Haus wird teurer als ursprünglich innerhalb des DM-Vertrages kalkuliert.
Wer also auf Schadensersatz vom Insolvenzverwalter hofft, sollte für jedes Gewerk 3 Angebote einholen und die auch alle gut aufheben.
Stichwort Schadensminderungspflicht.

Wie kann man also die Gesamtfertigstellungskosten im Rahmen halten?
Mit Eigenleistung und mit "weniger Luxus"


3. Eigenleistung

Es macht sicher Sinn, bei engem Budget solche Arbeiten wie Fliesenlegen, Malerarbeiten und Trockenbau/Dachausbau selber zu machen.
Wohl dem, der Baufachleute und Handwerker in der Familie hat!


4. Minderausstattung

Bei Aussenputz, Fliesen und Bad kann man wohl nur durch Eigenleistung sparen, kaum sinnvoll ist das bei den Materialien.

Bei anderen Dingen kann man aber durchaus (erst mal) billiger bauen:

Innentüren gibt es für 100 Euro beim Praktiker, die nach 10 Jahren zu wechseln, wenn die Kinder sie nicht mehr bemalen, gegentreten etc, das macht durchaus Sinn und spart Geld. Meine Haustür ist vom hellweg, 300 Euro.
Wenn die mal nicht mehr schön ist, fliegt sie eben raus.

Eine von WERU kostet halt 3 bis 5 T€, DM bekam sie wohl für die Hälfte, aber der Privatmann und auch der kleine handwerker eben nicht.


Klar sind engobierte Ziegel schön, aber normale tun es eben auch. 
Das sind schnell 1500 Euro Unterschied.

Dasselbe gilt bei Dachrinnen etc, sparen kann man an vielen Stellen.

Die meisten Bäder und Küchen in 15 Jahre alten Häusern sind nicht mehr dieselben wie damals beim Hausbau, einschl. der Sanitärausstattung und der Fliesen.

Eine Solaranlage ist ja ganz schön, aber die lässt sich später nachrüsten.
Rohre zum Dach sind billig und jetzt viel wichtiger einzubauen!

Warmwasser muss man nicht mit der Wärmepumpe machen, ohne Speicher geht es auch, und schnell sind 3000 Euro eingespart. Durchlauferhitzer kosten 250 Euro...
Nachrüsten kann man immer...die Rohre für Solar sind ja eingebaut, gell?

 
Das sollen ein paar kleine Anregungen für die Bauherren sein, würde mich freuen, wenn andere hier noch ein paar Punkte ergänzen könnten.

Gruß Christian Reißer







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ricoh
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New PostErstellt: 06.03.09, 13:44  Betreff: Re: Bauträger insolvent - Wie geht es weiter?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: tanya
    Und für alle, die "Angst" haben (ich hab alle Gefühle durchgemacht, bis wir endlich gekündigt haben): www.dimagb.de/info/vertrag/vobprax1.html#kbag
    Auch wenn es hier z. T. um VOB Verträge geht (DM hatte die nach BGB), so ändert das nichts an den Ausführungen bzgl. "wichtige Gründe für eine außerordentliche Kündigung".

Also wenn wer nach all diesen Fakten noch Angst hat…

Schon alleine, dass die Forderung des Hagebaumarktes aus dem Sommer letzten Jahres besteht…, d.h. für mich, dass alles Verträge danach eigentlich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen abgeschlossen wurden und somit eigentlich unter Betrugsverdacht!

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Kuma
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Status: Fertig und drin

New PostErstellt: 06.03.09, 14:04  Betreff: Re: Bauträger insolvent - Wie geht es weiter?  drucken  weiterempfehlen

Autsch! Du hast Recht! Ich hab das Angebot für die Innetüren von der Fa., die meine Türen eh schon im Lager hat bekommen: 166 Euro ohne Montage und 226 mit Montage. Netto glaub ich. Da werd ich wohl nochmal verhandeln :-) Danke für den Hinweis!!





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Steff
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New PostErstellt: 06.03.09, 14:07  Betreff: Re: Bauträger insolvent - Wie geht es weiter?  drucken  weiterempfehlen

Theoretisch koennte jede Zahlung die angefordert wurde ein Betrugsversuch sein.

Gruesse

Steff

    Zitat: ricoh

      Zitat: tanya
      Und für alle, die "Angst" haben (ich hab alle Gefühle durchgemacht, bis wir endlich gekündigt haben): www.dimagb.de/info/vertrag/vobprax1.html#kbag
      Auch wenn es hier z. T. um VOB Verträge geht (DM hatte die nach BGB), so ändert das nichts an den Ausführungen bzgl. "wichtige Gründe für eine außerordentliche Kündigung".

    Also wenn wer nach all diesen Fakten noch Angst hat…

    Schon alleine, dass die Forderung des Hagebaumarktes aus dem Sommer letzten Jahres besteht…, d.h. für mich, dass alles Verträge danach eigentlich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen abgeschlossen wurden und somit eigentlich unter Betrugsverdacht!


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tanya
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New PostErstellt: 06.03.09, 14:25  Betreff: Re: Bauträger insolvent - Wie geht es weiter?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Steff

    Theoretisch koennte jede Zahlung die angefordert wurde ein Betrugsversuch sein.

    Gruesse

    Steff

      Zitat: ricoh

        Zitat: tanya
        Und für alle, die "Angst" haben (ich hab alle Gefühle durchgemacht, bis wir endlich gekündigt haben): www.dimagb.de/info/vertrag/vobprax1.html#kbag
        Auch wenn es hier z. T. um VOB Verträge geht (DM hatte die nach BGB), so ändert das nichts an den Ausführungen bzgl. "wichtige Gründe für eine außerordentliche Kündigung".

      Also wenn wer nach all diesen Fakten noch Angst hat…

      Schon alleine, dass die Forderung des Hagebaumarktes aus dem Sommer letzten Jahres besteht…, d.h. für mich, dass alles Verträge danach eigentlich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen abgeschlossen wurden und somit eigentlich unter Betrugsverdacht!




Hat hier eigentlich irgendjemand ein Datum, seit wann diese Forderungen vom Hagebaumarkt bestehen?
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bicmar
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New PostErstellt: 06.03.09, 14:29  Betreff: Re: Bauträger insolvent - Wie geht es weiter?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: tanya

    Hat hier eigentlich irgendjemand ein Datum, seit wann diese Forderungen vom Hagebaumarkt bestehen?


Da gibt es wohl kein definitives Datum, das wird sich angesammelt haben...ansonsten weiß ich auch nur die Info von wegen "vergangenen Sommer".


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