Aus dem aktuellen Anlass (Baugenehmigung...) stelle ich dieses Argument mal hier rein, auch wenn es eigentlich in das Thema "Islam allgemein" gehört....
SPIEGEL, 51 / 2006 , S. 114:
In Paris hat die Zulassungskomission der Departement-Verwaltung, unter
prominenter Mitwirkung der sozialistischen Vizebürgermeisterin Lyne Cohen-Solal die Absicht des schwedischen Modekonzerns H&M, auf den Champs-Elysees seine Pariser Zentrale zu bauen, einen Modemarkt mit 2800 Quadratmetern Grösse,
gestoppt und die Baugenehmigung nicht erteilt.
Begründung des Bürgermeisters des XIII. Stadtbezirks, Francois Lebel: "Wir
müssen unser kulturelles Erbe schützen"
(weil die Champs-Elysees immer mehr zu einer eher billigen Textil-Einkaufsmeile degeneriert).
So weit so gut.
Aber Frage:
Ein spezifisches Flair, eine bestimmte Shopping-Atmosphäre, sie kann also
als kulturelles Gut so schützenswert sein, dass der Neubau eines Geschäftes, entgegen der wirtschaftlichen Freiheit (!), verboten werden kann.
Ist unsere insgesamt aufgeklärt-liberale-säkulare "westliche" Lebensweise, ohne "arrangierte Ehen", ohne Kopftuchzwang, ohne Geschlechtertrennung von
Kindesbeinen an, eigentlich KEIN schützenswertes Kulturgut?