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BatB Interview

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Goddaughter
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Ort: Dortmund

New PostErstellt: 30.12.04, 22:08  Betreff: BatB Interview  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Beats Around The Bush – das ist das frisch gegründete Label des Trios Herberger, Naidoo und Wandjo. Lokaler Stallgeruch: Die Firma sitzt im Musikpark Mannheim und hat mit Yvonne Betz und der Groove Guerrilla (erste Single "Miss Thing" am 16.08. veröffentlicht) zwei Acts aus Mannheim unter Vertrag. regioactive.de sprach mit Produzent Michael Herberger und Geschäftsführer Hubert Wandjo.



RA: Batb ist ein junges Label und die fünf unter Vertrag stehenden Künstler veröffentlichen zum Teil auch erst jetzt ihre ersten Sachen ...



Wandjo: Zum Teil. Es gibt uns seit über einem Jahr und die erste Veröffentlichung war die Single von "Zeichen der Zeit", die auch in den Charts war. Zwischenzeitlich hatten wir noch eine ebenfalls chartnotierte Veröffentlichung von Bintia. Von Yvonne Betz wurde gerade das Album veröffentlicht, von Groove Guerrilla die erste Single, und Bintias Album steht Ende August an. Außerdem haben wir noch Majestic 12, von denen wir allerdings noch nichts kommerziell veröffentlicht haben.



RA: Weshalb wurde der Groove Guerrilla-VÖ-Termin verschoben?



Wandjo: Man veröffentlicht keine Single ohne eine Basis zu haben. Wir hatten etwas Unterstützung durch den SWR, durch dessen Live-Geschichten. Man versucht das Video zu platzieren und den Rundfunk zu Airplay zu bewegen. Wenn gewisse Steine nicht ins Rollen gebracht wurden, tut man sich und dem Künstler mit vorschnellen Veröffentlichungen keinen Gefallen. Der Zeitpunkt muss einfach stimmen, sonst verschenkt man Potential.



Herberger: Diese Radio-Geschichte wird auch immer dämlicher. Jener Künstler passt in keines der vorhandenen Formate, der nächste passt zwar aber wird nicht gespielt, weil er neu ist (!). Dann heißt es: Das ist kein richtiger Sommersong. Selbst relativ populäre Starthilfen wie die Verbindung zu Xavier garantieren da kein Airplay. Soll ich mir die Radioleute ins Studio holen und von denen erklären lassen, wie Musik zu schreiben und zu produzieren ist, damit die Songs ins Radio kommen?



RA: Wenn man sich eure Künstler ansieht, stellt man fest, dass sie zwar alle im "kommerziellen" Sinn Frischlinge sind, aber seit Jahren Musik machen. Zufall oder Philosophie von Batb?



Herberger: Natürlich geht es bei Xavier, Hubert und mir als Entscheidungsträger auch um persönlichen Geschmack und einen Qualitätsanspruch, den man hat. Schneller Erfolg ist nicht unser Ziel. Der Künstler sollte schon das Potential haben, mehrere Platten zu veröffentlichen.



RA: Das heißt auch, dass sie ihre Songs selbst schreiben?



Wandjo: Natürlich bekommen sie durch das ganze Netzwerk, das hier um Naidoo/ Herberger existiert Support; im Studio und auch beim Schreiben. Das schon, aber sie müssen die Fähigkeit und die Erfahrung mitbringen, ihre eigenen Sachen zu schreiben. Wir "machen" keine Künstler, wir helfen nur, wenn"s notwendig ist. Wir haben hier in der Gegend sehr viele gute Produzenten, mit denen wir zusammenarbeiten. Bei der Groove Guerilla wurde kaum Hand von uns angelegt. Michael war vielleicht mal beratend zur Seite gestanden, was man bei der Produktion noch optimieren könnte, aber ansonsten war das schon gut so, wie es war.



Herberger: Da geht es eher um die letzten 10 Prozent, darum wie man alles aus dem Song rausholt. Dadurch, dass die GG ja soviel live spielt, muss man da nicht mehr viel machen.



RA: Momentan habt ihr fünf Acts (GG, Yvonnte Betz, Bintia, Zeichen der Zeit und Majestic 12) unter Vertrag. Habt ihr eine Grenze, was euren Artist-Pool angeht? Auf wieviele Acts glaubt ihr, euch konzentrieren zu können?



Wandjo: Ich schätze, dass wir im Schnitt 10-8 Künstler haben werden.



RA: Wie wichtig ist bei der Auswahl eurer Acts Regionalität?



Wandjo: Majestic 12 sind aus New York, Bintia ist aus Berlin. Zeichen der Zeit ist eine kleine Community, die eher aus dem christlichen Bereich kommt und sich ständig verändert. Wir haben uns nicht auf die Fahnen geschrieben, nur Rhein-Neckar-Talente zu fördern. Wenn es aber irgendwie geht, dann selbstverständlich.



RA: Inwieweit ist denn die Popakademie direkt vor der Haustür eine Perspektive? Zumal in ihnen, Herr Wandjo, ja ein direkter "Link" zu dieser Institution besteht.



Wandjo: Sicher. Aber die Popakademie hat eben auch ihre Aktivitäten, Universal ist da ja Mitgesellschafter und hat da ebenfalls Einblick. Aber klar, wenn der dritte Jahrgang zu studieren beginnt, sind da ca. 75 Musiker und 15-17 Bands im Bandpool. Die jetzigen 25 Studenten machen ca. 10 Projekte, man kommt also auf 50 mögliche Konstellationen, die kann niemand komplett beurteilen und erfassen. Es ist auch nicht nur meine Person. Xavier ist ja Dozent an der Akademie. Für Backgroundgesang haben wir schon Studenten eingebunden, was es da noch alles an Verknüpfungen geben kann, wird sich noch zeigen.



RA: Die Musikindustrie ist derzeit am Heulen und Zähneklappern. Jetzt ein Label zu gründen, lässt doch einen unzeitgemäßen Optimismus vermuten?



Wandjo: Die momentane Ausrichtung ist unerfreulich. Alle, die professionell Musik machen, müssen davon leben und das ist momentan nicht so einfach. Das trifft uns auch, wir leben nicht in Saus und Braus. Sonst wären wir vielleicht auch nicht im Musikpark. Man muss den finanziellen Einsatz herunter- und den persönlichen hochfahren. Man wird das Risiko zwischen Künstlern und Labels, zwischen Kreativen und Verwertern stärker teilen. Die Frage wird sein, wer überhaupt noch in lokale Künstler investiert, im Moment setzen die großen Labels ihr Artist-Repertoire eher frei. Batb hat eine Kooperation mit Sony und auch wir sind nicht davor gefeit, dass die sagen: Wenn's nicht in einer anderen Schlagzahl läuft ... Die Leute, die die Gelder verwalten schauen im Moment sehr kurzfristig und daran wird sich so schnell nichts ändern. Beim Pop:Forum-Branchenmeeting war doch eine große Sprachlosigkeit der Spezialisten zu konstatieren.



Herberger: Das Problem hier ist auch die Wertigkeit. Musik ist nichts mehr wert, ich mach den Fernseher an und höre nur noch Schrott. Du bekommst überall Musik, sogar im Edeka. Die Leute sagen dir dann, dass 15€ für eine CD zuviel sind. Gleichzeitig zahlen dieselben 3€ für einen Klingelton! Tank mal für 15€. Oder geh Abends zu zweit weg und schau wie weit du für 15€ kommst. Eine CD kannst du dir 20 Jahre anhören. Da schreiben Leute in Foren von Musikern, dass deren neue Platte so super sei und ihr Leben bereichert habe. Und fragen im nächsten Satz, ob ihnen jemand die Texte schicken kann, da sie die CD offensichtlich gebrannt haben. Es will den Leuten nicht mehr in den Kopf, dass es viel Geld kostet, eine Platte zu manchen. Wenn man eine Newcomer-Patte für 20 000€ produzieren will – und das braucht man, wenn man erreichen will, das die CD hinterher auch nach etwas klingt, dann setzt das voraus, dass man sein eigens Studio hat, dort alles selbst macht und diese eigenen Kosten erst gar nicht einrechnet.

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applepie

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New PostErstellt: 22.09.05, 08:43  Betreff: Re: BatB Interview  drucken  weiterempfehlen

und noch ein interview:


Von Hüttenfeld ins große Musikgeschäft
Interview mit Popakademie-Geschäftsführer und Xavier-Naidoo-Kollege Hubert Wandjo


LAMPERTHEIM Die Popakademie in Mannheim ist weit über die Grenzen der Region als Ausbildungsstätte für das Musikgeschäft bekannt. Weniger bekannt sein dürfte, dass der gebürtige Lampertheimer und in Hüttenfeld aufgewachsene Hubert Wandjo dort als Geschäftsführer und Dozent tätig ist. Gleichzeitig leitet er zusammen mit Xavier Naidoo und Michael Herberger das Musik-Label "beats around the busch" im benachbarten Musikpark. Die LAMPERTHEIMER ZEITUNG sprach mit Hubert Wandjo über seinen Werdegang.

LZ: Herr Wandjo, wie wird ein Hüttenfelder Junge Geschäftsführer der Popakademie und dem Platten-Label "beats around the busch"?

Wandjo: Ganz einfach, ich habe hier in der Gegend als Gitarrist in verschiedenen Bands Musik gemacht und in Mannheim Betriebswirtschaft und parallel in Darmstadt drei oder vier Semester an der Musikschule studiert. Naja, ganz so direkt war es nicht. 1980 habe ich bei Sony Music, damals noch CBS, in Frankfurt angefangen. Über sämtliche Stationen des Marketings und der Promotion wurde ich dort Geschäftsführer der Columbia-Records. Seit 1997 habe ich dann in Hamburg das Label Eastwest geleitet, die ehemaligen Teldec, Atlantic, Electra. Das war dann schon eine größere Veranstaltung. 2002 bin ich wieder zurück nach Mannheim und habe mit Michael Herberger und Xavier Naidoo das Label gegründet, was wir hier im Musikpark in Mannheim immer noch betreiben - "beats around the busch", kurz: "batb".

LZ: Wie verquickt sich die Popakademie mit "batb"? Mit den Groove Guerillas gibt es mindestens eine Überschneidung...

Wandjo: Es gibt da keine Verbindung formeller Art. Aber es ist so, dass ich an der Popakademie eher für den praxisorientierten Teil zuständig bin, zum einen durch meine Ausbildung und zum anderen durch meine Praxiserfahrung. Als ich hierher zurückkam, hatte ich mehr als 20 Jahre Branchenerfahrung in großen, internationalen Firmen und habe sehr lange auch mit lokalen Künstlern gearbeitet wie Nena, Nina Hagen, Spliff, Fantastische 4. Diese Erfahrungen bringe ich komplett in der Popakademie ein. Der Studiengang "Musikbusiness" ist ganz neu, und ich stelle dort sicher, dass die Ausbildungsinhalte praxisrelevant sind. Gleichzeitig stelle ich auch die Brücke zur Musikwirtschaft her, dass wir dort Praktikumsplätze und die entsprechenden Dozenten aus der Musikwirtschaft bekommen. Dann noch mit dem anderen Bein direkt in der Musikwirtschaft zu stehen, selber ein Label zu betreiben, selber Künstler zu produzieren mit Herberger und mit Naidoo, und diese Künstler zu entwickeln, das ist eine wunderbare Kombination, sowohl für mich als auch für die Popakademie. Letztendlich ist auch nicht auszuschließen, dass von den vielen Talenten, die sich in der Popakademie jetzt schon tummeln, auch mal einer bei "batb" als Künstler bleiben wird.

LZ: Wie arbeitet es sich mit einem Xavier Naidoo zusammen?

Wandjo: Er ist ein feiner Mensch, deshalb ist eine Zusammenarbeit sehr angenehm. Er ist einer der ganz großen Künstler hier im Lande, der ohne jegliche Starallüren das macht, wozu er sich berufen fühlt.

LZ: Als Sie früher durch die Clubs gezogen sind, haben Sie damals auch davon geträumt, dass es in Mannheim eine Institution gibt, wie es jetzt die Popakademie ist, wo man sich ausbilden lassen kann oder ein örtliches Plattenlabel, das Verständnis für junge regionale Bands hat?

Wandjo: Weniger, es war überhaupt nicht vorstellbar. Ende der 60er, Anfang der 70er hätte man sich mit einer Popakademie viele Jahre sparen können, weil das ein sehr kräftiger Durchlauferhitzer ist. So etwas gab es ja nicht einmal im Ansatz. Man hat ja schon versucht, sich ausbilden zu lassen. Ich bin ja Mitte der 70er Jahre nach Darmstadt in die Musikschule gegangen, das war so ein Vorläufer von dem, was man hier systematisch aufgebaut hat. Labels in dem Sinne gab es damals relativ wenige. Der Zugang zu einem Plattenvertrag war recht schwierig, und es haben auch nur wenige geschafft. Es gab nur wenige Studios und es war sehr teuer, eine Platte zu produzieren. Man war mehr drauf aus, sich handwerklich zu verbessern. Bessere Laienmusik zu machen.

LZ: Da blieben nur die amerikanischen Clubs?

Wandjo: Ja genau, das, was damals hier in der Gegend sehr attraktiv war, war die Beschäftigung in den amerikanischen Clubs. Das haben wir mit der Band "Jam Session" dann auch gemacht. Es war bei den Amerikanern ja Tradition, dass in den Clubs jeden Abend eine Band gespielt hat. Da war der Bedarf natürlich groß. Und wer das Anforderungsprofil erfüllt hat, hatte dann auch die Möglichkeit, damit Geld zu verdienen.

LZ: Haben Sie in der Popakademie oder dem Bandpool auch Musiker, die aus Lampertheim und Umgebung stammen?

Wandjo: Wir führen eine Aufnahmeprüfung durch. Aufgrund der Prüfungsordnung können regionale Aspekte keine Rolle spielen. Es zählen da alleine die Aufnahmeprüfungsergebnisse und die Qualität der Eingangsvoraussetzungen. Meines Wissens haben wir gegenwärtig niemanden aus Lampertheim, weder im Studiengang Musikbusiness noch im Popmusikdesign oder im Bandpool. Wir haben aber durchaus Studenten aus der Region.

Das Interview führte Jörg Riebeling. Vom 22.09.2005


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Die Neigungen des Herzens sind geteilt wie die Äste einer Zeder.
Verliert der Baum einen starken Ast, so wird er leiden, aber er stirbt nicht.
Er wird all seine Lebenskraft in den nächsten Ast fließen lassen,
auf dass dieser wachse und die Lücke ausfülle. [ Khalil Gibran ]


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