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Sind wir wirklich Pop?

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Frickibär

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Beiträge: 1177
Ort: Mannheim


New PostErstellt: 30.12.05, 08:41  Betreff: Sind wir wirklich Pop?  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Sind wir wirklich Pop?
POP: In den Jahres-Charts setzt sich die Erfolgsgeschichte einheimischer Musik fort - und auch Außenseiter finden ihren Platz

Von unserem Redaktionsmitglied Jörg-Peter Klotz


"Deutsche Dominanz in den Jahres-Charts", betitelt das Branchenmagazin "Musikwoche" seine Auswertung der Hitparaden des Jahres 2005. Fast ist man froh, dass die Kollegen nicht zu "Wir sind Pop!" oder "Du bist Deutschpop!" gegriffen haben. Denn die erfreulich ausdifferenzierte Stil-Mischung in den Album-Jahrescharts, die erstmals die Söhne Mannheims mit dem schon 2004 auf 12 platzierten Album "Noiz" anführen, wird durch die gruselige Menagerie der erfolgreichsten Singles konterkariert.

So ist "Schnappi, das kleine Krokodil" der Hit des Jahres, gefolgt von "Kinderliedern" aus der Werkstatt von Tokio Hotel, Akon und Kitaro. Auf Platz 5 folgt "Und wenn ein Lied", mit dem die Söhne Mannheims auch die Herzen der Großmütter ihrer Fans erobert haben; auf 6 das im Äther omnipräsente Latino-Vollblut Juanes ("La Camisa Negra"). Dass Singles-Käufer in Scharen auch für die Klingelton-Missgeburt Crazy Frog ("Axel F", Platz 28) gebremst haben, ist ihnen vermutlich inzwischen selber peinlich. Ein Trost: Da die Gattung Maxi-CD in besonderem Maße Download-gefährdet ist, verlieren die schon immer wesentlich von jugendlichen Käufern geprägten Single-Charts zunehmend an Aussagekraft.

Das ist bei Longplayern anders, denn eine Investition zwischen 15 und 20 Euro will etwas genauer überlegt sein. Und da die Album-Charts seit Anfang der 90er nicht mehr von gerne willkürlich gehandhabten Angaben des Handels abhängen und ihnen inzwischen exakte Verkaufszahlen zugrunde liegen (wenn nicht gerade betriebswirtschaftlich minderbegabte Manager Manipulationskäufe tätigen), haben Außenseiter mit entlegenen Stilen und ausgefallenen Ideen ihre Chance: Damit durften wir 2005 eine Renaissance der Songwriter erleben, die sich auch kommerziell bemerkbar machte - allen voran durch James Blunt (Platz 21 der Jahres-Hitparade), den etwas voreilig auf den Olymp gejubelten Adam Green (58.) und Jack Johnson (32.), dessen sanft geklampfte Songs am 20. März sogar die Frankfurter Festhalle füllen werden. Jeder der drei verkaufte weit über 100 000 CDs.

Diese Zahl muss man erreichen, wenn man sich eine Goldene Schallplatte ins Regal stellen will - was 2005 erstaunlicherweise auch den US-Schwerstmetallern System Of A Down mit ihrer extremen, aber exzellenten Stil- und Tempo-Achterbahn "Mesmerize" (25.) gelang. Sie landeten auf Augenhöhe mit so großen Namen wie Depeche Mode (22.), den Rolling Stones (27.) oder U2 (29.). Und die Bush-kritischen Punker Green Day trafen mit "American Idiot" (3.) den Nerv der Irak-kriegsmüden Jugend. Dass die harten Jungs von Rammstein (23., 47.) und den Böhsen Onkelz (26., 57.) sich jeweils zwei Mal platzieren konnten, ist dagegen fast schon seltsame Normalität geworden. Von den neuen Gitarrenbands, die wie Maximo Park oder Art Brut die Kritiker-Bestenlisten beherrschen, schafften es immerhin Mando Diao (60.) und Franz Ferdinand (93.) in die Top100.

Der noch vor drei, vier Jahren so dominante Hip-Hop spielte 2005 mit Ausnahme von 50 Cent dagegen kaum eine Rolle in der Jahres-Hitparade, auch der deutsche Gangsta-Rap aus Berlin und Frankfurt nicht. Vielleicht ist die - überwiegend sehr junge - Klientel dieses Genres aber auch nur besonders download- und brennbegeistert.

Dafür ist deutscher Soul, heute sagt man R&B dazu, so präsent wie nie. Zu Xavier Naidoo und den Söhnen Mannheims gesellen sich Sarah Connor (16.) und Newcomer wie Annette Humpes Projekt Ich + Ich (30.), Stefan Raabs Zögling Max Mutzke (45.) und die blinde Senkrechtstarterin Joana Zimmer (48.) aus Karlsruhe.

Dass elf der erfolgreichsten 20 Platten beziehungsweise 23 der meistverkauften 50 hierzulande produziert wurden, mag "Wir sind Pop!"-Schlagzeilen provozieren. Bei genauerem Hinsehen schreibt sich nur der Trend des Jahres 2004 fort. Und zwar ganz buchstäblich, denn sowohl "Noiz" als auch die Platten des Deutschpop-Fräuleinwunders um Juli, Annett Louisan und Silbermond sind Dauerbrenner, die bereits im Jahr 2004 erschienen sind. Nur Wir sind Helden konnten bisher ihren Status mit einer zweiten Veröffentlichung - zumindest kommerziell - bestätigen. Und die Halbwertszeit der Newcomer Christina Stürmer, Tokio Hotel und Banaroo wird abzuwarten sein. Und eines ist wie immer: Mit zwei Platten in den Top10 ist Robbie Williams insgesamt der erfolgreichste Künstler:

  1. Söhne Mannheims: "Noiz"

  2. Wir sind Helden: "Von hier an blind"

  3. Green Day: "American Idiot"

  4. Juli: "Es ist Juli"

  5. Robbie Williams: "Greatest Hits"

  6. Coldplay: "X & Y"

  7. Robbie: Williams "Intensive Care"

  8. 50 Cent: "The Massacre"

  9. Nena: "Willst du mit mir gehn"

10. Peter Maffay: "Laut & leise"

11. Annett Louisan: "Bohème"

12. Michael Bublé: "It's Time"

13. Shakira: "Fijacón Oral Vol. 1"

14. Christina Stürmer: "Schwarz weiß"

15. Silbermond: "Verschwende deine Zeit"

16. Sarah Connor: "Naughty But Nice"

17. Banaroo: "Banaroo's World"

18. Tokio Hotel: "Schrei"

19. Bon Jovi: "Have A Nice Day"

20. Juanes: "Mi Sangre"

Dass die Söhne Mannheims Platz 1 der Jahres-Hitparade belegen setzt ein Ausrufezeichen hinter den selbst proklamierten Nimbus der Quadratestadt als Pop-Metropole. Platz 24 für "Power Of The Sound", das bestplatzierte Live-Album, kommt dazu, und die Tatsache, dass Söhne-Frontmann Naidoo dank seiner gerade erst veröffentlichten Solo-CD "Telegramm für X" (88.) als einziger Künstler drei Mal auftaucht, runden den Mannheimer Triumph ab.

Aber die Verstärkertürme wachsen auch an Rhein und Neckar nicht in den Himmel: Trotz voller Konzerthallen und guter Kritiken für "Die Frage wie" ist Laith Al-Deen in der Jahresauswertung gar nicht vertreten - nach Platz 40 im Vorjahr. Und die Hoffnungsträger Groove Guerilla, W4C und Königwerq schafften es gar nicht beziehungsweise nur kurz auf die hintersten Plätze der wöchentlichen Bestenliste.

© Mannheimer Morgen - 30.12.2005



Quelle: www.morgenweb.de



"die Mundart is en geile Beat, wie Dynamit so explosiv..." (Christian "Chako" Habekost - "2 Mann und Xavier Naidoo")
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Irina
Gast
New PostErstellt: 30.12.05, 10:19  Betreff: Re: Sind wir wirklich Pop?  drucken  weiterempfehlen

WOW!! Respekt!
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Zharah

Mitglied

Beiträge: 2170


New PostErstellt: 30.12.05, 12:35  Betreff: Re: Sind wir wirklich Pop?  drucken  weiterempfehlen

Was anderes kann man dazu auch nicht sagen außer RESPEKT!
Platz 1 hätt ich jetz net gedacht..hamemrhart und dann auch noch mit power of the sound so weit oben un es telegramm is au noch dabei...echt krass!
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Jenny

Mitglied

Beiträge: 3095
Ort: Schwabenländle


New PostErstellt: 04.01.06, 19:31  Betreff: Re: Sind wir wirklich Pop?  drucken  weiterempfehlen

Des klingt ja mal wirklich gut, aber muss mal fragen:

Wer oder was bitteschön ist Kitaro? Noch nie gehört...



Metaphern, Metaphern....ÜBERALL Metaphern!
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