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New PostErstellt: 05.08.05, 18:06  Betreff:  interviews  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

ich weiss .. es war im sm-netwsletter zu lesen..
denke aber dass es an einige noch nicht so richtig angekommen ist...
dabei sind manche sachen echt *o* und *freu*


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INTERVIEW: SÖHNE MANNHEIMS zuVÖ der DVD Power Of The Sound
Ort: Mannheim
Datum: 27.06.2005
Autor: ts
SÖHNE MANNHEIMS: Michael Herberger/Robbee Mariano/Xavier Naidoo/Florian Sitzmann
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Eure CD "Noiz" ist seit über einem Jahr in den Charts und mischt
immer noch oben mit. Wie habt Ihr diese Entwicklung verfolgt?

Xavier:
Ich glaube, wir verfolgen das immer so sporadisch. So weit ich weiß, ist
keiner von uns dabei, der jetzt jeden Dienstag die Charts abfragt. Wenn
wir mal im Büro sind oder man sich sieht, dann erkundigen wir uns schon
und freuen uns, wenn es immer noch gut steht und man schon ein Jahr in
den Charts ist. Es ist immer ein großes Glück für uns. Wir legen eher Wert
darauf, dass wir lange dabei sind, nicht unbedingt ob wir die Eins haben.

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Was hat Euch in Bezug auf "Noiz" am meisten gewundert?

Michael:
Also am meisten gewundert hat mich persönlich, dass der Xavier am
Anfang gesagt hat, wir verkaufen 750.000 Stück und die haben wir jetzt
auch verkauft. Das hätte keiner gedacht. Und Du Florian?
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In punkto Reaktion auf die CD: Was hat Euch am meisten überrascht?

Florian:
Also ich hatte am Anfang den Eindruck, dass das Album zwar ein paar
Dinge hat, die es auf dem ersten Album nicht gab, also quasi ein
Fortschritt. Andererseits gibt es ein paar Dinge nicht, die es wiederum auf
dem ersten Album gab, z.B. völlig chaotische Arrangements oder viel
Humor. Es gibt auf dem neuen Album nicht so viel, wo man richtig drüber
schmunzeln könnte. Ich würde mir auch wünschen, dass es das wieder auf
einem anderen Album gibt. Ich hatte Bedenken, dass es den Menschen
vielleicht fehlen könnte. Aber das hat der Sache offenbar keinen Abbruch
getan. Ich freue mich, dass die Leute das Album so lieben, wie es ist.

Michael:
Es überrascht mich eigentlich immer wieder, in einen Laden
reinzukommen und zu gucken, einfach zu sehen, die Platte ist da oben
irgendwo immer noch mit dabei. Vor allem grad nach so langer Zeit. Da
denkt man, dass gibt es ja gar nicht. Die ist immer noch da oben. Das ist
immer wieder die Überraschung. Das ist Wahnsinn!

Xavier:
Das wir mit "Vielleicht" so einen Erfolg im Radio hatten, konnten wir gar
nicht glauben. Ich kann jetzt keine genauen Zahlen nennen oder Angaben
machen; wir haben einfach einen extremen guten Lauf mit diesem Lied
gehabt. Inhaltlich haben viele Leute in unserem Umfeld nicht unbedingt
gedacht, dass die Nummer es so weit packt, weil die Glaubensinhalte eben
doch herausragen.
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Wenn Ihr die letzte Tour reflektiert: Was ist bei Euch persönlich hängen geblieben?

Florian:
Bei mir war es der Anfang eines Konzertes, wenn man auf die Bühne geht.
Die Halle ist riesig und die Leute explodieren dir ins Gesicht. Vor allem
hatte ich das Glück, auf der obersten Ebene der dreiteiligen Glasbühne zu
stehen, da hatte ich einen kompletten Überblick. Und dann beginnt ein
Song, wie "Can you feel it" los. Das hat mir sowohl beim ersten als auch
beim letzten Konzert fast den Atem genommen. Dieses Bild, das Gefühl,
der Song - das ist großes Kino. Es gibt ganz selten Sachen, an die man
sich nicht gewöhnen kann aber das wird mir wahrscheinlich ewig in
Erinnerung bleiben. Es gab viele tolle Highlights, es gab vielleicht auch ein
paar Probleme, aber auch das gehört dazu.

Michael:
Was mich sehr freut, ist die Tatsache, dass bei uns jedes Bandmitglied
gleichwertig ist. Da ist jeder wichtig und jeder hat seinen eigenen Part zu
erfüllen. Daher ist mir das Live spielen auch sehr wichtig. Wenn man sich
vorstellt, dass wir noch vor vier Jahren vor maximal 4-Tausend Leuten
gespielt haben und mittlerweile die Musik so angenommen wurde, dass
wir inzwischen sogar 10.000er Hallen füllen. Damit habe ich nicht
gerechnet, da bleibt einem die Sprache weg.
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Habt Ihr inzwischen Euren Rekord in Sachen "Konzertlänge"
gebrochen? Ihr wolltet ja mal über 5 Stunden spielen?

Robbee:
Wir haben ganz am Anfang teilweise 4 1/2 Stunden gespielt, aber wir
werden ja auch älter. Die Kondition lässt nach, die Falten treiben (LACH).
Nee ... wir spielen momentan 6 Wochen am Stück mit ganz wenigen
Pausen, da ist es einfach konditionell nicht zu schaffen, 5 Stunden jeden
Abend zu spielen. Ich denke aber, dass man mit 2 1/2, 3 Stunden einen
ganz guten Schnitt hat im Vergleich zu anderen. Wir würden es bestimmt
gerne machen, weil es uns einfach so viel Spaß macht, live zu spielen.
Ich glaube auch, dass wenn wir so lange spielen, wir auch selber abbauen
müssten, weil unsere Crew früher nach Hause gehen würde.

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Von der Tour gibt es jetzt die Doppel-DVD und Doppel-CD "The
Power Of The Sound". War das von vorne herein geplant?

Xavier:
Wir hatten schon immer den Wunsch, das mal festzuhalten und gedacht,
wie das wohl werden wird. Wir haben uns aber dann doch noch geduldet
und als die Planung für die Tour feststand, vor allem die riesige Bühne und
das Programm, war uns klar, das wir es diesmal auf jeden Fall machen
müssen. Wir haben uns gut vorbereitet und länger an einem Konzept
gearbeitet. Sicher wird es immer Leute geben, die sagen "das muss man
anders machen", nicht bloß ein Konzert aufnehmen. Ich war von den
Konzertausschnitten sehr berührt, als ich sie gesehen habe. Eigentlich weil
ich es das erste Mal sozusagen "von vorne" erleben konnte.

Michael:
Wir wollen unseren Fans einfach die Möglichkeit geben, für sich selbst zu
entscheiden, was sie vom Konzert zu Hause haben wollen.
Der eine sitzt lieber vor dem DVD-Player und sieht sich das Konzert
nochmal an, der andere hört sich lieber die CD an.
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"The Power Of The Sound" gibt es sowohl als Doppel-CD als auch
als Doppel-DVD. Warum beide Formate?

Xavier:
Ein bisschen hatten wir auch im Hinterkopf, dass wir die Leute nicht
zwingen wollen, sich einen DVD-Player zu kaufen, wenn sie noch keinen
haben. So haben sie auch die Möglichkeit, einfach nur zu hören.
Wurde für die CD/DVD ein spezielles Konzert mitgeschnitten oder
waren es mehrere?

Michael:
Das Konzert, das man auf der DVD sieht, haben wir komplett in Mannheim
aufgezeichnet. Das ist eine Show. Dann gibt es noch Bonusmaterial auf
der DVD von anderen Konzerten. Für die Live-CD haben wir uns
entschlossen, mehrere Konzerte aufzuzeichnen und die besten Versionen
zu verwenden. Das waren Mannheim, Chemnitz, Hamburg und Frankfurt.
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Sind für Euch CD und DVD eine Art "Best of Söhne Mannheims Live"?

Michael:
Ich denke, wir haben noch nie so gut gespielt, wie jetzt. Insofern kann
man schon sagen, dass es eine Best of Live-CD ist.
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Eure persönlichen Highlights auf "The Power Of The Sound"?

Michael:

Für mich ist nach wie vor "Zurück zu Dir" in der Live-Version, mein
absoluter Lieblingssong.

Florian:
Ich mag die Unplugged-Sets, bei den wir auf sehr engem Raum
zusammensitzen und die riesige Bühne hinter uns lassen. Das klingt
fantastisch und da kommt ein ganz anderes Feeling rüber. Die Highlights
wechseln, sowohl bei der CD als auch bei der DVD. Es ist mal der Song
oder ein anderer bei dem ich denke "super, schön". Das ist eher saisonal
bedingt.
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Bei "The Power Of The Sound" habt Ihr besonderen Wert auf den
Sound gelegt!

Xavier:
Da ist die Bomast-Bühne, der Bombast-Sound. "Can you feel it", mit den
Fahnen. Das macht alles Sinn, was wir da veranstalten.

Robbee:
Ich habe gestern zum ersten Mal das ganze Konzert am Stück gesehen
und muss sagen, ich bin von dem Erlebnis noch platt. Ich habe es noch
nicht wirklich sortieren können. Ich muss mir das noch drei- viermal
angucken. Ich denke mal, das liegt auch an unserer Eigenschaft als
Musiker, dass man eigentlich darauf achtet, dass das was man von sich
gibt auch so gut wie möglich klingt. Und dann letztendlich z.B. auch die
Möglichkeit da ist, das auf der DVD in DTS nochmal komplett zu hören,
was dann wiederum ein gehobenes Hörerlebnis ist, wenn man die
entsprechende Anlage aufgebaut hat. Da ist man dann wie "mitten drin"
weil man die Musik quasi von vorne hört.

Michael:
Dadurch, dass Xavier und ich die Live-CD produziert haben und selber
auch mitspielen, ist es natürlich noch mal was anderes. Man ist noch
sorgfältiger, was die Audio-Performance auf der DVD angeht. Markus
Born, der sie mitproduziert und im Studio gemischt hat, schlägt in die
gleiche Kerbe. Ich glaube, er hat für die Live-CD und DVD über 100 Tage
im Studio verbracht und da haben wir keine Kosten und Mühen gescheut.
Zwischendurch gab es die Diskussion, macht man DTS oder nur Dolby
Digital 5.1, weil der Unterschied eh kaum hörbar ist. Das war uns aber
egal; DTS ist auf jeden Fall qualitativ besser. Es ist zwar schwieriger,
weil es viel mehr Platz benötigt als Dolby Digital 5.1., und da unsere
DVD ja voll gepackt ist mit unterschiedlichen Sequenzen, war es mit
Sicherheit nicht die einfachere Lösung. Dass auf der Audioseite, ein erst-
klassiger Sound im Vordergrund stehen muss, das stand zweifelsfrei fest.
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Ist der Titel der DVD/CD auch eine Reminiszenz an den Song
gleichen Namens auf Eurem ersten Album "Zion"?

Xavier:
Stimmt, der Titel der Live-CD und DVD ist auch ein Titel auf unserer
ersten CD "Zion". Wir haben sehr lange nach einem Namen und gesucht
und fanden, dass "The Power Of Sound" es genau trifft.
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Seid Ihr privat auch DVD-Freaks?

Xavier:
Ich bin immer noch froh über diese Scheibe, die man so leicht bedienen
kann, wo man nicht lang rumspulen muss, wo eben diese
Zusatzprogramme enthalten sind, in der Regisseure nochmal ihre Filme
erklären und gewisse Sachen die rausgefallen sind. Bei uns ist es auch
ähnlich, wir haben auch viel Bonuszeug dabei. Man ist wie ein Kind auf
Entdeckungsreise. Ich bin ein großer DVD-Fan.

Florian:
Ich habe nicht so viele Musik-DVD's, da ich Musikhören auch gern als eine
Art Gemeinschaftserlebnis empfinde. DVD ist für mich ein bisschen eine
solitäre Angelegenheit. Wobei ich sagen muss, da hatten wir auch schon
schöne Erlebnisse. Bei uns im Studio haben wir vor einiger Zeit 5.1
installiert und die ganze Video- bzw. Computer- Geschichte wird über eine
Leinwand projiziert und da bietet sich natürlich an, dass man eine schöne
Musik-DVD einlegt. Das ist dann besser als Kino. Da haben wir Sting "All
this time" eingelegt, nur so zum Testen und keine 2 1/2 Stunden später
zappten wir immer noch durch die DVD. Das hat mich dann schon ein
bisschen bekehrt, muss ich sagen.

Michael:
Musik-DVDs hab ich vielleicht grad mal so etwa 10 Stück. Was Robbee
und Xavier angeht, bin ich da noch der "Frischling". Ich hab nur 300 Film
DVDs oder so. Die anderen zwei übertreffen mich da doch um Längen. Ich
bin so ein Bibliothek-Freak. Bücher ausleihen ist nicht drin. Wenn ich ein
Buch lese, muss ich das auch besitzen. Dann steht es bei mir im Schrank
und ich weiß es ist da. Und irgendwann wenn ich es nochmal lesen will,
dann lese ich es nochmal. Das ist bei DVDs genau das gleiche. Ich kaufe
mir eigentlich nur die Filme und dann habe ich den und da steht er und
wenn ich was sehen will, dann nehm ich ihn wieder raus. Ich kann den
drei-, vier-, fünfmal angucken. "Herr der Ringe" oder die "Starwars-
Triologie". Die muss man einfach haben. Das wäre ja fatal, die nicht zu
haben.

Robbee:
Bei mir ist es nicht viel anders, das was dazugepackt wird finde ich
interessant. Wenn es die Option gibt, zwischen der normalen Version oder
der Deluxe-Edition, nehme ich dann auch immer letztere. Besonders wenn
der Film mir gefällt, interessieren mich die Sachen "behind the Scene
oder eben die Kommentare der Regisseure, was manchmal überraschende
Einblicke gibt, wie sich der Regisseur das vorgestellt hat und man versteht
dann die anderen Szenen auch besser. Bei den Konzert- bzw. Musik-DVDs
achte ich dann schon darauf, ob die Musik auch über eine gescheite
Anlage gut klingt, da man auch so an dieses Konzerterlebnis am nächsten
drankommt, wenn man entsprechende Lautstärke fahren kann.
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Während DVD 1 das komplette Konzert enthält, gibt's auf DVD 2
jede Menge Features. Was ist dort alles zu sehen?

Robbee:
Also, da wird auf jeden Fall einiges dabei sein, was auf der Tour backstage
so alles passiert ist, wie z.B. unsere Crew, die diese unglaubliche Bühne
aufgebaut hat und wie die Techniker alles zustande bekommen haben.
Das, was man eben als Publikum nicht sieht. Wie viel Arbeit
dahintersteckt, bevor da überhaupt ein Ton von der Bühne runterkommt.
Auch ältere Aufnahmen, die glaube ich ein paar von uns eher nicht zeigen
wollen, sind bestimmt auch drin.

Michael:
Auf der DVD ist weiterhin ein Ausschnitt aus unserem Auftritt in Tel Aviv
vor wenigen Wochen enthalten, der uns so sehr bewegt hat, dass wir uns
kurzfristig entschieden haben, davon noch was mit drauf zu packen. Zwar
im kleinen Stil, aber doch so eingefangen, damit man mal merkt, was da
passiert ist. Wir haben noch einen kleinen Mitschnitt aus unserem
Gastspiel bei der MTV Campus Invasion in Regensburg dabei, weil er über
die Maßen sehr viel Spaß gemacht hat. Dann haben wir unsere gesamten
Videos, die wir jemals rausgebracht haben komplett überarbeitet und mit
5.1. gemischt. Das ganze Material aus den letzten verstaubten Schubladen
zu kramen und es so aufzupolieren, dass es mit den heutigen Aufnahmen
noch konkurrieren kann, war natürlich viel Arbeit. Aber das klingt auch
tierisch. Die 5.1.-Mixe, die der Markus Born da gemacht hat, die sind echt
der Hammer. Schon dafür lohnt es sich in die Bonus-DVD reinzuschauen.
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Wie definiert Ihr die Söhne Mannheims 2005?

Xavier
2005 haben wir die Position erreicht, die wir uns immer gewünscht haben.
Nämlich als Sänger, die dem Volk ins Herz singen und auch auf
Missstände aufmerksam machen. Wir versuchen, ein "Wir-Gefühl" zu
schaffen, für die Zeiten die da kommen. Man kann nicht immer davon
ausgehen, dass die rosig sind. Seit dem ersten Tag, seit wir uns
zusammengefunden haben, waren wir bemüht, die Leute auf harte Zeiten
vorzubereiten. Und auch die Menschen, mit Musik empfänglicher für das
Miteinander und für die Liebe zu machen.
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Die Söhne Mannheims sind seit ihrer Gründung vor knapp 10 Jahren
in Deutschland immer noch "allein auf weiter Flur". Woran liegt das?

Xavier:
Ich glaube, dass es nicht so einfach ist, so ein Haufen Leute in dieser
Form zusammen zu bekommen. Man sieht es bei Seeed, die sind auch
erfolgreich mit dem was sie machen. Wenn man sich mal durchgebissen
hat, kann man ein System in dem ganzen Chaos erkennen und ein
Zusammengehörigkeitsgefühl schaffen. Einfach über die Musik soviel an
Energie und Kraft zu bekommen.
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Wie erlebt und beurteilt Ihr die deutsche Musikszene allgemein momentan?

Florian:
Ich habe die deutsche Musikszene immer schon als bunt empfunden,
wobei man nicht immer alles mitbekommt. Man muss heute schon stark
unterscheiden zwischen dem, was es alles gibt und was man mitkriegt.
Unsere Medien halten so selektiv drauf, dass man generell sagen kann,
um die deutsche Musikszene ist es gut bestellt, du merkst es nur nicht
immer so. In fast jedem Genre gibt es jüngere oder auch ältere Bands, bei
denen man einfach sagt, die sind lange Jahre dabei, von denen redet
vielleicht keiner mehr. Sie sind aber keine Schlagerfuzzies, sondern Leute,
die das klasse machen, ob Soul, Funk oder guten soliden Rock im Gepäck
haben. Die nicht verblödet sind, sondern im Gegenteil zu tollen
Musikerpersönlichkeiten herangereift sind. Im Augenblick muss ich sagen,
dass mich diese Einseitigkeit, diese starke Färbung in die damenorientierte
Deutsch-Rockgeschichte, anfängt zu nerven. Obwohl ich vor den Bands
Respekt habe und die ihre Sache auch gut machen. Sicher gibt es Songs,
die einem gefallen können, nur dass aus so einer Geschichte, wieder so
eine Welle gemacht wird. Vermutlich unvermeidlich aber für meinen
Geschmack in dem Maße ein bisschen überflüssig.
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Hat die Diskussion um die "Deutsch-Quote" was gebracht?

Robbee:
Ich glaube es hat in dem Sinne etwas gebracht, dass das Bewusstsein
geweckt wurde und das man sich überhaupt darüber Gedanken macht. Ob
die Quotenregelung selber was gebracht hätte, weiß ich nicht, zumindest
darüber nachzudenken, hat schon viel bewegt. Alleine in der Zeit, in der
es so heiß diskutiert wurde, war es mit der deutschen Musik in den Top 10
ganz gut bestellt. Ohne Quotenregelung.
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Hat das den Stellenwert der Musik allgemein in der Öffentlichkeit
wieder etwas gehoben?

Xavier:
Ich glaube, dass da noch mal ein ganz guter Ruck durch die Reihen der
Radiosender gegangen ist. Dass sich zur rechten Zeit der Moment ergeben
hat, mit dieser Ansammlung von deutschsprachigen Künstlern, diese
Forderung und die europaweite Möglichkeit bzw. das Problem
anzusprechen, denn wenn man es jetzt nicht anspricht, macht man es
überhaupt nicht mehr. Es hat dann nochmal den nötigen Kick gegeben,
der vielleicht jetzt länger anhält. Diese Diskussion kommt in einer Phase,
wo deutsche Musik super läuft und ein 3/4 Jahr später ist alles wieder
vorbei und wir sind bei Punkt Null. Ich glaube, dass es sich ein bisschen
hält und man jetzt besser da steht, als vorher. Auch Newcomer-Bands
finden dadurch eher Anklang.
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Im Gegensatz zu den schleppenden CD-Verkäufen scheint die Live-
Szene wieder im Aufwind zu sein. Ist das eine Art Gegen-Reaktion
der Musik-Fans, die echte Künstler wieder verstärkt auf der Bühne
sehen wollen?

Michael:
Durch die Starmania-Problematik, bei der jeder Fernsehsender seine
eigenen Superstars rausgebracht hat und noch schnell was aus der Dose
gezaubert wurde, könnte dies gut sein. Zusätzlich noch die ganze
Berieselung die stattfindet, wobei sich die Leute doch eher nach einer
direkten, emotionalen, musikalischen Atmosphäre sehnen oder sich eine
Live-Atmospähre wünschen. Der Aufwind in der Live-Branche hat viel
damit zu tun.
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Habt Ihr bereits Pläne für ein neues Studio-Album, vielleicht sogar
schon Songs?

Florian:
Es gibt auf jeden Fall neue Songs fürs nächste Album, ob wir die
veröffentlichen werden oder nochmal schnell einen Schwung 20 neuer
schreiben, kann man noch nicht sagen. Wie ich Xavier kenne, ist er schon
wieder am texten. Wir sind nicht konkret dran, aber der Prozess ist nicht
aufzuhalten.
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Xavier, Du hast mal gesagt, dass die Söhne Mannheims für Dich bis
ans Ende Deines Lebens ein Teil von dem sind, was Du machen
möchtest. Wohin wird es mit den Söhnen in Zukunft noch gehen?

Xavier:
Als wir jetzt in Israel waren, hat man gemerkt , dass dort die Leute
genauso ausflippen wie zu Hause. Besonders auch auf die Texte, die sie
gar nicht verstehen: Da ist ein bisschen von dem Traum wieder in mir
aufgeflammt, dass man mit deutscher Musik ein bisschen um die Welt
tingeln könnte. Auch daran arbeiten kann, dass deutsche Musik und
deutsche Sprache im Ausland ein anderes Gesicht bekommt. Das wäre
glaube ich, für uns alle eine ganze nette Aufgabe.
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Von den Söhnen Mannheims steht in diesem Jahr noch einiges an,
zum Beispiel ein Songbook!

Michael:
Wir haben in dem Songbook darauf geachtet, dass wir nicht nur so das
typische "da ist die Melodie und der Text und oben drüber die Akkorde",
Noten verbreiten. Sondern wir haben verschiedene Lieder in der
Bandversion aufgeschrieben, für jedes einzelne Instrument, so dass
Schulbands oder Bands in Musikschulen das auch nachspielen können.
Insofern ist das Songbook nicht nur ein Klavierauszug aus z.B. "und wenn
ein Lied", sondern im Endeffekt ist hoffentlich für alles was dabei.
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Im Herbst wird es dann pünktlich zum 10-jährigen der Söhne
Mannheims auch noch einen Bildband geben. Was ist dort zu sehen?

Robbee:
In dem Bildband, werden natürlich Bilder sein. Nee... Der Fotograf
Thommy Mardo, der mit uns auf Tour war, hat unendlich viele Fotos
geschossen. Von jedem Einzelnen wird es auch Porträts geben,
verschiedene Spotlights und ein Aktfoto von Xavier. (LACH) Bei den
anderen war es viel zu schwer, die Bäuche wegzuretuschieren.
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Last but not least war zu hören, dass die Söhne Mannheims eine
Clubtour auch durchs Ausland planen, um dort neue Songs zu
testen, die erst im Anschluss dann im Studio fürs neue Album
aufgenommen werden könnten! Ein ungewöhnlicher Schritt!

Florian:
Ich glaube, das ist organisatorisch noch nicht eingetütet. Es ist extrem
reizvoll. Ich kenne keine Band, die nicht davon spricht, Live zu spielen,
bevor man es aufnimmt. In der Regel macht man es andersrum.
Eigentlich verkehrt rum. Man muss die Erfahrung machen, als Band und
mit dem Publikum, bevor man es abbindet. Zum anderen ist es so, dass
eine Clubtour im europäischen Ausland, wo wir noch nicht so bekannt
sind, für die Band eine ganz gut erdende und neu konstituierende
Erfahrung sein könnte. Zum einen weil wir gerne ins Ausland wollen, zum
anderen, weil die ganze Geschichte so angefangen hat. Wir haben ganz zu
Anfang eine recht große Clubtour in zum Teil relativ leeren Clubs gemacht.
Es war wichtig, dass wir uns mal durch so einer Tour gespielt haben. Da
hat sich viel konstituiert und die "Söhne Mannheims" gehen selbstbewusst
an den Start. Wichtig ist, dass wir mal wieder erfahren, wie es ist, nicht
nur vor 6- oder 10- oder auf einem Festival vor 30. 000 Leuten zu spielen.

Das ist für jede Band wichtig, wenn sie den nächsten Schritt plant.

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Simone
Mitglied

Beiträge: 65
Ort: Lampertheim

New PostErstellt: 05.08.05, 21:15  Betreff: Re: interviews  drucken  weiterempfehlen

Danke schöööön. wirklich interessant. :-)

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Zharah

Mitglied

Beiträge: 2170


New PostErstellt: 06.08.05, 02:01  Betreff: Re: interviews  drucken  weiterempfehlen

fand das intervew auch sehr schön,hat mir gut gefallen =)
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