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Bon Jovi bewirbt sich im Rock-Olymp

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Frickibär

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Ort: Mannheim


New PostErstellt: 29.05.06, 17:55  Betreff: Bon Jovi bewirbt sich im Rock-Olymp  drucken  weiterempfehlen

Bon Jovi bewirbt sich im Rock-Olymp
ROCK: Der New-Jersey-Rocker hat beim Open-Air auf dem Cannstatter Wasen nur das Wetter nicht im Griff

Von unserem Mitarbeiter Bastian Strauch


So ganz ist Jon Bon Jovi noch nicht im Rock-Olymp angekommen. Profane Meisterleistungen, wie etwa die Fahrt der Stuttgarter Straßenbahnen zu beeinflussen, vollbringt er zwar schon, wahrhaftige Wunder, beispielsweise den Lauf der Sonne zu steuern, jedoch noch nicht. Während die östlich am Cannstatter-Wasen-Gelände vorbeifahrenden Bahnen ihre Geschwindigkeit drosseln, um möglichst lange etwas von dem Rock-Spektakel zu haben, lässt sich die untergehende Sonne im Westen nicht aus der Bahn werfen, um für den Amerikaner aus den dicken Wolkenschichten hervorzulugen.

Oder vielleicht doch? Bei der Nummer "Captain Crash And Beauty Queen From Mars" blitzt für kurze Zeit ihr Antlitz auf - wohl überrascht von dem für Bon Jovi untypischen Song. Mit der leicht angeshuffelten, folkigen Nummer des 2000er Albums "Crash" lockert der Mann aus New Jersey sowohl Konzert als auch Wolken für eine Weile auf. Das war's dann aber auch schon aus der Kategorie außergewöhnliche Songs. Es folgen zwei Stunden des geraden und gefälligen Auf-die-Zwölf-Rocks, mit dem der Amerikaner und seine Band seit über zwanzig Jahren erfolgreich die Welt beschallen. Wie wenig sich die vier Mitvierziger in all den Jahren um musikalische Variation und Weiterentwicklung bemüht haben, zeigt das Programm des gigantischen Open-Airs allzu deutlich. Die Graustufen am Himmel sind weitaus kontrastreicher als die Unterschiede zwischen den zahlreichen Gassenhauern aus Bon Jovis Song-Fundus und den Titeln des neuen Albums "Have A Nice Day". Die Sonne ließ sich dann auch nicht mehr blicken.

Dabei setzt Bon Jovi direkt zu Anfang alles daran, die Welt aus den Angeln zu heben, um Anspruch auf einen Platz im Rock-Olymp anzumelden. In quasi-göttlicher Manier durchbricht die Band alle Konzert-Konventionen und legt schon eine Viertelstunde vor angekündigtem Beginn los - und zwar mit schwerstem Geschütz. Die 1986er Hit-Rakete "You Give Love A Bad Name", die den damaligen Jungspunden endgültig zum Durchbruch verholfen hat, wird nach "Last Man Standing" zur Begrüßung der 65 000 Besucher gezündet. Mit schwenkenden Armen tobt vor der Bühne das Publikums-Meer, über das Bon Jovi sicherlich trockenen Fußes hätte wandeln können.

Bei der nun folgenden Mischung aus altem und aktuellem Material wird vor allem eines klar: Die Band hätte die Stuttgarter Festwiese auch ohne neues Album mühelos füllen können. Es sind zumeist die alten Kracher wie "It's My Life", "In These Arms", "Livin On A Prayer" und "Born To Be My Baby", die hysterische Begeisterungsstürme hervorrufen. Mit neuen Nummern wie "Complicated" oder "Story Of My Life" ebben die Wogen regelmäßig ab.

Herausragendste Stärke der Band ist nach wie vor der unermüdliche Einsatz und die Präzision, mit denen sie die nahtlose Hitkette vom Stapel lassen. Tico Torres knüppelt wie schon vor 20 Jahren schnaubend unter nicht nachlassendem Volldampf auf sein Schlagwerk ein, während Gitarrist Richie Sambora und Keyboarder David Bryan an ihren Instrumenten noch immer auf die ganz großen Gesten setzen, obwohl sie ihre Parts einfach locker aus dem Handgelenk schütteln könnten.

Hier steht ihr Frontmann ihnen natürlich in nichts nach. Nachdem Jon Bon Jovi die Bühne kurz verlassen hat - was Sambora die Gelegenheit gibt, seinen Song "I'll Be There For You" und paar wilde Soli zum Besten geben - kommt er zu "Bad Medicine" im stilechten 80er-Hardrock-Outfit auf die Bühne zurück und turnt dem Publikum die dazugehörige Aerobic-Choreografie vor. Auch hierbei lässt er es sich nicht nehmen, im hautengen fliederfarbenen Leibchen auch noch mit seinem Adonis-Körper um den Platz im Rock-Olymp zu buhlen. Ob das reicht, wird die Zukunft zeigen.

© Mannheimer Morgen - 29.05.2006



Quelle: www.morgenweb.de



"doch wenn ich arm bin, habe ich nur meine träume. die träume breite ich aus vor deinen füßen. tritt leicht darauf, du trittst auf meine träume." (William Butler Yeats)
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