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Ein Anti-Alkoholiker krabbelt für Asbach auf die Weinberge

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Frickibär

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Beiträge: 1177
Ort: Mannheim


New PostErstellt: 08.09.05, 15:45  Betreff: Ein Anti-Alkoholiker krabbelt für Asbach auf die Weinberge  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Ein Anti-Alkoholiker krabbelt für Asbach auf die Weinberge
"MANNHEIMER PROMINENTE UND IHRE FERIENJOBS", Teil 6: Sänger Rolf Stahlhofen schaffte den Aufstieg vom Autoputzer zum Solokünstler

Von unserem Redaktionsmitglied Angela K. Stumpf


Beim Autoputzen lassen sich im Turbogang ein paar Groschen dazu verdienen. Das weiß jedes Kind. Gern rücken Väter ein bisschen Knete raus, damit der Wagen wieder glänzt und in voller Pracht die Hofeinfahrt schmückt. Das wusste der Mannheimer Sänger Rolf Stahlhofen schon mit neun, als er noch mit seiner Familie in Saudi-Arabien lebte. Doch Klein-Rolf schaltete gleich mal einen Gang höher. Statt Papas Karosse auf Hochglanz zu bringen, polierte er die Limousine eines Scheichs - eine sichere Geldquelle wie der Junge schnell feststellte.

Bald brachte er im Eiltempo den Fuhrpark auf Vordermann, sackte pro Auto satte 50 Riyal, damals umgerechnet etwa 20 Euro ein. "Das war wirklich cool", findet Stahlhofen und weiß noch haargenau, was er mit dem selbst verdienten Geld anstellte. "Damals war eine Gitarre mein größter Traum", erzählt er. Zwei Jahre hatte er auf seinen ersten Musikunterricht gewartet, wollte mit der Klampfe berühmt werden. "Aber mein Lehrer hat's verbockt", auch das hat der Sänger nicht vergessen: "Er klopfte mir immer mit dem Stock auf die Finger, dann hatte ich irgendwann keine Lust mehr."

Kurz nach dem Gitarrendesaster zog Familie Stahlhofen erst nach Nigeria, dann nach Algerien und landete schließlich in Deutschland. In Cochem musste der pubertierende Sohn erkennen, dass Deutschland nicht von reichen Scheichs, dafür aber von Weinbergen besiedelt ist. Und weil er jung war und das Geld brauchte, stapfte er in den Herbstferien immer über die Hügel und las Trauben. "Das war tierisch steil, und mir fielen ständig die Zuber um", weiß Stahlhofen noch. Fünf Mark bekam er für das waghalsige Vergnügen - "und das war mir irgendwann zu wenig". Der clevere Arbeiter entdeckte eine Quelle, die andere auch ohne dabei Geld zu verdienen gern anzapfen. "Ich heuerte bei der Firma Asbach an", berichtet er. Dort gab's pro Stunde einen Euro mehr und "irgendwie waren da coolere Leute unterwegs". Auch für Asbach bestieg Stahlhofen die Weinberge, ackerte mit Hilfsarbeitern viele Stunden am Tag und vervollständigte mit dem Einkommen seine Plattensammlung.

Als Stahlhofen mit 16 in Landau ein neues Zuhause gefunden hatte, war der strikte Anti-Alkoholiker weder scharf auf Asbach-Uralt noch auf die Weinlese: "Ich wollte etwas ganz anderes machen, etwas mit Zukunft." Stahlhofen tauchte in die Musikszene ein und fühlte sich schnell "richtig wohl". Für 20 Mark am Abend schleppte er für die Pfälzer Band Pegasus Instrumente, holte Handtücher für Künstler, verlegte Kabel, sorgte für Getränke. "Ich war einfach heiß auf den Backstage-Pass, und dafür hab ich gute Arbeit geleistet", erinnert sich das Bühnentalent, "hinter den Kulissen habe ich fleißig und zuverlässig alles erledigt und so schnell das Vertrauen der Band gewonnen". Obwohl der junge Stahlhofen noch eine Ausbildung als Buchbinder und Schriftsetzer durchzog, blieb er seinen Musikern immer treu. "Das war eine total wichtige Zeit für mich", weiß der Künstler jetzt: "Ich hatte plötzlich eine Position und Leute um mich, die meinen Einsatz zu schätzen wussten. Außerdem entdeckte ich meine Liebe zur Musik."

Der begeisterte Handlanger griff jetzt - sobald sich die Gelegenheit ergab - selbst zum Mikrophon. Während er bei Konzerten von Nazareth, Guns'n'Roses, Michael Jackson, Madonna, Tina Turner oder den Rolling Stones als so genannter Stagehand aktiv war, feilte er mehr und mehr an seinem eigenen Talent. "Der mit dem Rolf tanzt" nannte der Anfang der 90er noch langhaarige Stahlhofen eine seiner ersten Bands. Heute sind die Haare geschoren, und mit Stahlhofen tanzt nicht nur einer, sondern Tausende jubeln ihm zu. Nach seiner Karriere mit den Söhnen Mannheims brachte er ein eigenes Album auf den Markt, gerade produziert er das zweite. "Das war schon alles gut so, wie es gelaufen ist", sagt der 36-Jährige rückblickend: "Heute weiß ich, was meine Arbeit wert ist."

© Mannheimer Morgen - 08.09.2005



Quelle: www.morgenweb.de


"die Mundart is en geile Beat, wie Dynamit so explosiv..." (Christian "Chako" Habekost - "2 Mann und Xavier Naidoo")


[editiert: 08.09.05, 15:52 von Frickibär]
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gd
Gast
New PostErstellt: 08.09.05, 19:57  Betreff: Re: Ein Anti-Alkoholiker krabbelt für Asbach auf die Weinberge  drucken  weiterempfehlen

In Landau war der Rolf.. loool... da war ich schonmaaaal *g* .... Wieso wohl? ;) Und ich kenne mich da beeeestens aus.. am tollsten is die riesen Martin Luther Statue!
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