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Mannheims Stars

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Frickibär

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Ort: Mannheim


New PostErstellt: 25.10.05, 08:16  Betreff: Mannheims Stars  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Folk-Songs und Kiffer-Gerede
ROCK: BAP-Sänger Wolfgang Niedecken liest und singt Bob Dylan im Mannheimer Capitol

Von unserem Redaktionsmitglied Jörg-Peter Klotz


Am Anfang hat der Meister selbst das Wort: Bob Dylans metallisch-fräsende Stimme klingt durch das Mannheimer Capitol, Jugendbilder flimmern über die große Leinwand, und fast verstohlen schleicht sich ein ganz in Schwarz gekleideter Lockenkopf auf die dunkle Bühne. Nach einem knappen "Hallo" hängt sich Wolfgang Niedecken die Gitarre um, macht den Dylan-Look mit der Mundharmonika komplett und spielt "Bob Dylan's Dream".

Auch wenn Spurenelemente des BAP-Gesangssounds zwangsläufig mitschwingen, ist der 54-jährige Kölner bemüht, den Song seines großen Vorbilds so einfach und zurückgenommen wie möglich zu transportieren. Sein Blick auf den Teleprompter irritiert anfangs, trägt aber zur wohltuenden Distanz zwischen der Präsenz des deutschen Rock-Stars und der Rock-Ikone bei, deren textliche Brillanz jemanden wie Niedecken überhaupt erst zur Musik gebracht hat.

In voller Folksinger-Montur setzt er sich dann auf einen Barhocker und liest vor, wie uns Bob Dylans Autobiografie "Chronicles" dessen ersten Schritte im Musikgeschäft in New York schildert, die Begegnung mit Produzenten und PR-Leuten, denen man nur schlecht gelauntes Kiffergerede entgegensetzen kann. Interessant sind die Paralellen zur Gegenwart: "Ich spielte damals gestrenge Folksongs mit einer Portion Feuer und Schwefel, und man brauchte keine Marktforschung, um zu merken, dass sie nicht ins Radioprogramm passten und schwer zu vermarkten waren." Sehr viel anders würde das 40 Jahre später auch nicht klingen.

Der stete Wechsel zwischen - nicht allzu gestrengen - Folksongs und Lektüre ist hier Programm. Niedecken erklärt das Prinzip erst bei der Zugabe, als er aus der Rolle des quasi stummen Dieners "im Auftrag des Herrn" heraustritt: "Wenn ich länger als zehn Minuten am Stück vorlese, bin ich der Erste, der anfängt zu gähnen." Dabei merkt man dem BAP-Sänger an, dass er auf dieser Lesereise Routine gewonnen hat, denn der Vortragsstil hat im Vergleich zu seiner Hörbuch-Fassung deutlich gewonnen.

Bemerkenswert ist die Song-Auswahl: Niedecken widersteht der Versuchung, platte Verbindungen zu schaffen und zum Beispiel Dylans Brandrede gegen seine Vereinnahmung als Ikone der Gegenkultur mit dem allzu nahe liegenden "It Ain't Me, Babe" zu vertonen. Stattdessen verknüpft er Biografie und Songmaterial eher assoziativ, stellt etwa das liebevoll verklärte "Sara" zu einer idyllischen Lebensphase am Atlantik. Und gegen Ende gelingen ihm mit "Senor" und "Man In The Long Black Coat" zwei leidenschaftliche Interpretationen, die mehr sind als nur Dylan-Darstellerei.

© Mannheimer Morgen - 25.10.2005



Quelle: www.morgenweb.de


"die Mundart is en geile Beat, wie Dynamit so explosiv..." (Christian "Chako" Habekost - "2 Mann und Xavier Naidoo")


[editiert: 25.10.05, 10:18 von applepie]
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Frickibär

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New PostErstellt: 25.10.05, 08:18  Betreff: Mannheims Stars  drucken  weiterempfehlen

Mannheims Stars


Mannheimer Soul und kölscher Rock. Dass diese Mischung funktioniert, demonstriert die am 18. November erscheinende BAP-CD "Drei mal zehn Jahre", auf der unter anderem Xavier Naidoo ("Dir allein") und Laith Al-Deen ("Kristallnaach") mitsingen. Am Rande seiner Dylan-Lesung fragten wir Wolfgang Niedecken, wie diese Duette zustande kamen.

Wie haben Sie es geschafft, den viel beschäftigten Xavier Naidoo ins BAP-Boot zu holen?

WOLFGANG NIEDECKEN: Xavier war eine der ersten Ideen, die ich für diese neu aufgenommenen "Greatest Hits" hatte. Und zwar als ich mir "Dir allein" auf dem Weg zu Sheryl Hacketts Trauerfeier in Heidelberg mehrmals angehört habe, damit ich nicht losheule, wenn ich es singen muss. Xavier hat dann auch direkt zugesagt.

Wie lief die Aufnahme?

NIEDECKEN: Du hättest in unserem Studio eine Stecknadel fallen hören können. Xavier Naidoo ist 100-prozentig Musik und steckt in dem Moment komplett in dem Lied. Nach zwei Aufnahmen waren wir eigentlich fertig, dann hat er noch eine Kür-Version gemacht - die war's dann. Bei der hat er sich so hinreißen lassen, dass er an einer Stelle sogar Kölsch singt.

Die Kombination Laith Al-Deen/"Kristallnaach" ist ungewöhnlich, oder?

NIEDECKEN: Da sollte ursprünglich gar kein Gast dabei sein. Aber als wir "Verdamp lang her" mit Thomas D aufgenommen haben, kam ich auf Laith. Unsere Bands haben oft zusammengearbeitet, und ich weiß, was für ein unglaublich guter, intensiver Sänger er ist. Am Schluss singt er fast muezzin-mäßig - da mag seine irakische Abstammung mitschwingen. jpk

Zur Sache

© Mannheimer Morgen - 25.10.2005



Quelle: www.morgenweb.de


"die Mundart is en geile Beat, wie Dynamit so explosiv..." (Christian "Chako" Habekost - "2 Mann und Xavier Naidoo")


[editiert: 25.10.05, 08:18 von Frickibär]
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