Ostthueringen-Forum

Digedag · [editiert: 25.02.06, 01:26 von Digedag]

Zitat: Norbert.Hein

Aber in Zeiten so knapper Kassen werden eben manche Leistungen sonst gar nicht mehr erbracht.

Wie schon von mir erwähnt, solange die Arbeitslosen zu Gemeindearbeiten herangezogen werden ist nichts dagegen einzuwenden.
Ich weis, dass beispielsweise für eine Beauftragung der Pflege von Grünanlagen, so wie von @spidy angeschnitten wurde, bei kleinen Gemeinden kein Geld da ist und solch ein Auftrag auch ohne 1€-Jober nicht zustande käme. Die Gemeinden würden nur verwahrlosen, da die Gemeindearbeiter die anfallenden Arbeiten nicht mehr schaffen würden.

Hier sollte aber wirklich darauf geachtet werden, dass solche 1€-Jober wirklich nur die oben genannten Arbeiten zum Wohle der Gemeinde verrichten und die Grenzen sind da gewiss schleichend.

Über die Situation in Gera kann ich leider nichts sagen, da fehlt mir der nötige Einblick.
Ich denke aber mal, das die Sache hier ähnlich gelagert ist.

as65 · Ort: Gera

Und wenn er dann die ganze Stadt in die Tasche gesteckt hat wird sie umbenannt in Vornehm. Klingt doch vornehm, oder?

AS65

gastli · Ort: Gera

Zitat: Digedag

Zitat: Norbert.Hein

Aber in Zeiten so knapper Kassen werden eben manche Leistungen sonst gar nicht mehr erbracht.

Wie schon von mir erwähnt, solange die Arbeitslosen zu Gemeindearbeiten herangezogen werden ist nichts dagegen einzuwenden.
Ich weis, dass beispielsweise für eine Beauftragung der Pflege von Grünanlagen, so wie von @spidy angeschnitten wurde, bei kleinen Gemeinden kein Geld da ist und solch ein Auftrag auch ohne 1€-Jober nicht zustande käme. Die Gemeinden würden nur verwahrlosen, da die Gemeindearbeiter die anfallenden Arbeiten nicht mehr schaffen würden.

Deutschland lieferte z. Bsp. Israel U-Boote. Die beiden Boote kosten rund eine Milliarde Euro. Bis zu 330 Millionen Euro davon trägt der deutsche Steuerzahler.

Nun erklärt mir mal das Märchen von den leeren Kassen. Das Einzige was verwahrlost ist sind nicht die Gemeinden, sondern das Gesellschaftssystem. Man will sich durch finanzielle Armut willig gemachte Arbeitssklaven halten. Die kann dann jede Kommune nach Belieben selbst als Streikbrecher missbrauchen.

gerassimov · Ort: Gera

Zitat: Norbert.Hein

Aber in Zeiten so knapper Kassen werden eben manche Leistungen sonst gar nicht mehr erbracht. Insofern stimmt es theoretisch, dass Aufträge verhindert werden. Praktisch stimmt es aber nicht, weil ohne Geld es eben nicht zur Auftragserteilung kommt.

Ja klar, ne? Sorry Herr Hein, aber da glaube ich einem Politiker einfach nichts mehr. Wie man sich entsprechend pleite rechnen kann, weiß jeder Unternehmer, der seine Mitarbeiter "gefügig" machen will.
Die Folge sind dann eben doch Einbußen für Betriebe, die auf diese Weise "unterboten" werden.

Digedag · Erstellt: 26.02.06, 22:41 Betreff: Re: Bürgermeisterwahl in Gera

Zitat: gastli

Deutschland lieferte z. Bsp. Israel U-Boote. Die beiden Boote kosten rund eine Milliarde Euro. Bis zu 330 Millionen Euro davon trägt der deutsche Steuerzahler.

Nun erklärt mir mal das Märchen von den leeren Kassen. Das Einzige was verwahrlost ist sind nicht die Gemeinden, sondern das Gesellschaftssystem. Man will sich durch finanzielle Armut willig gemachte Arbeitssklaven halten. Die kann dann jede Kommune nach Belieben selbst als Streikbrecher missbrauchen.

Nö, dass sehe ich nun aber ganz anders. Unsere Gemeinde hat garantiert keine U-Boote nach Israel geliefert und finanziert sich durch die ansässigen Firmen und das da nicht viel kommt versteht sich bei der jetzigen allgemeinen Situation von selbst.

Wenn da die Euro-Jobber nicht währen, wird im Winter dann nicht gestreut und im Sommer kein Gras gemäht.

Das Geld fehlt nun mal, da nebenbei die Schulden der Gemeinde noch getilgt werden müssen.

Opus · Ort: Gera-Debschwitz

Hallo Leute,

Ihr seid ja wieder negativ drauf, hört euch doch erstmal an was er zu sagen hat.
Das Bürgerbüro finde ich ne Klasse Idee und werde die Möglichkeit zur Information auf jeden Fall nutzen.

Norbert.Hein · Erstellt: 27.02.06, 08:02 Betreff: Re: Bürgermeisterwahl in Gera

Zitat: gerassimov

...
Ja klar, ne? Sorry Herr Hein, aber da glaube ich einem Politiker einfach nichts mehr. Wie man sich entsprechend pleite rechnen kann, weiß jeder Unternehmer, der seine Mitarbeiter "gefügig" machen will.
Die Folge sind dann eben doch Einbußen für Betriebe, die auf diese Weise "unterboten" werden.

Schade, gerne würde ich Zweifler überzeugen. Was kann ich tun, um Ihre sehr negative Grundhaltung etwas zu relativieren? Unser städtischer Haushalt wird, seit ich Finanzdezernent bin, im Internet veröffentlicht. Damit kann - wenn auch für Laien mitunter schwer verständlich - sich jeder selbst ein gewisses Bild von der Lage machen. Und wenn Fragen offen sind, stehe ich natürlich zur Verfügung.

(Ich sehe das Problem der Glaubwürdigkeit als eine der wichtigsten Herausforderungen für Politiker. Ich selbst habe leidvoll erfahren, wie systematisch im Zusammenhang mit der Klinikprivatisierung gelogen wurde und wird. Daher weiß ich auch, welcher Schaden dadurch angerichtet wird. Deshalb ist mir dieses Thema wichtig, ohne dass ich schon eine echte Lösung weiß)

gastli · Ort: Gera

Da hast du natürlich recht.

Die Stadt hat übrigens ein Bürgerbüro. Dort sollten alle OB-Kandidaten jeweils einen Tag pro Woche Rede und Antwort stehen. Da wäre auch Gleichheit im Angebot gewahrt. Nicht jeder kann ein eigenes Büro eröffnen.

jandark · Ort: Gera

Auch mir erscheint es fraglich, ob die Linie "nur im Notfall, wenn bei leeren Kassen sonst ohnehin nicht investiert werden würde" eingehalten werden wird.

Das ist jetzt allerdings weniger ein grundsätzliches Mißtrauen gegenüber Politikern (obwohl erfahrungsgemäß durchaus angebracht), zumal ich Sie, Herr Hein, persönlich gar nicht kenne. Doch scheint mir die Gefahr, gewisser Mitnahmeeffekte, selbst ohne böse Absicht, einfach weil die Möglichkeit irgendwann zur Gewohnheit wird, zu groß.

Wollen wir am Ende darüber nachdenken, ob es im Sinne der Gesundung kommunaler Kassen nicht angebracht wäre, sagen wir mal für ein Jahr, alle Personalkosten auf diese 1-Euro-Job-Basis zu stellen?

gruß

jandark

gastli · Ort: Gera

Zitat: jandark

Wollen wir am Ende darüber nachdenken, ob es im Sinne der Gesundung kommunaler Kassen nicht angebracht wäre, sagen wir mal für ein Jahr, alle Personalkosten auf diese 1-Euro-Job-Basis zu stellen?

gruß

jandark

Das finde ich sehr ungerecht. Ich bin selbst Betroffener 1,- Euro-Jobber. Laut Vorgaben des Armutgewöhnungsgesetzes Hartz IV, ist der Zusatzverdienst, von ca. 150,- €uro bei 120 geleisteten und möglichen Arbeitsstunden, für unsere Familienkasse sehr hilfreich. Diese Vorgaben begrenzen aber meinen unerwarteten Geldzufluss auf max.6 Monate.

Also will ich auch ein Jahr lang meinen 1,- Euro-Job behalten oder die Stadtangstellten dürfen auch nur 6 Monate. Basta.

jandark · Ort: Gera

Das war ja wieder klar. Wenns was "umsonst" gibt, ist gastli mit von der Partei, äh Partie, oder heißt es Party(?).

gruß

jandark

gastli · Ort: Gera

Ich komme vor lauter feiern nicht in den Schlaf.

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