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Michelle
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Beiträge: 75


New PostErstellt: 18.12.09, 14:24     Betreff: Re: Religiöse Weihnachtsprobleme Antwort mit Zitat  

Die Frau am Tor


Hallo Ihr Lieben,

 



sorry, hat auch mit *melden nächste Woche* nicht geklappt,
weil mich gleich nach dem Kongress eine Bronchitis niederstreckte, die ich noch
immer nicht ganz los bin.

 



Ich versuche mal, der Reihe nach auf Eure Feedbacks
einzugehen. Sie haben mir sehr geholfen. 




Inzwischen hat sich bezüglich dieses Themas zwischen meiner
Mutter und mir übrigens noch etwas getan: Meine Mutter hat mir vor ein paar Tagen am Telefon erklärt,
sie würde Connor auch häufiger in die Kirche mitnehmen und ihm alles erklären,
worauf ich antwortete, dass sie ja wüsste, ich sei Heidin und glaube
an Gott und Göttin. Auf ihren anschließend abfälligen Stöhner hin bin ich dann
sauer geworden und habe ihr ziemlich deutlich gemacht, wenn sie erwartet, dass
ich toleriere, dass sie meinem Sohn ihre Religion näherbringt, dann erwarte ich
auch Toleranz meiner Religion gegenüber, und wenn sie hier versuchen wollte,
meinen Sohn zu missionieren, dann würden wir beide ein ernsthaftes Problem
bekommen. *fauch*



Sie sagte daraufhin, dass sie meinem Sohn nur zeigen wollte,
dass es noch etwas anderes gäbe als meine Religion. Als ob man das zeigen
müsste. Man kommt ja, wenn man ein Kind hat, an den christlichen Festen fast
gar nicht vorbei…


Wie auch immer. Dabei haben wir es erst mal belassen. Das
ist auch kein Thema fürs Telefonat. Ich habe beschlossen, mit Connors Papa mal
ernsthaft darüber zu sprechen, was wir uns wünschen in Bezug auf Connors
spirituelle Erziehung und mir überlegt, ob ich eventuell das Thema Religion mit meinen Eltern noch mal in Ruhe abklären soll, damit deutlich wird, was wir Eltern ok finden und wo es aufhört. />




Jetzt zu den einzelnen Mails, aber eigentlich auch weiterhin an Euch
alle. />




@ Jord: Connor wird Ende Januar 3 Jahre. Ja, was Du mit dem
Bekehren geschrieben hast, sehe ich auch so. Wie oben ausgeführt bin ich auch
ziemlich ausgerastet, als so was im Telefonat bei meiner Mutter durchkam. Ich
bin auch noch immer nicht sicher, ob sie ihn nicht doch bekehren will… im
Grunde sehe ich es auch so wie Du: Ich nenne das immer „Kaleidoskop“. Wenn man durchguckt, gibt es ein Muster, und
wenn man es dreht, dann ein neues. Jeder Mensch hat seine eigene selektive
Wahrnehmung, sein persönliches Kaleidoskopmuster, durch das er auf die WElt sieht. Aber dahinter liegt
für alle dasselbe.


Dennoch wäre ich ziemlich betroffen, wenn mein Sohn auf ein
frauenfeindliches, naturfeindliches, leidvolles und schuldorientiertes System
abfahren würde. Denn trotz der Grundidee der Nächstenliebe (die ich gut finde, logo) - so habe ich den katholischen Glauben
als Kind kennen- und als Jugendliche begreifen gelernt. Und es hat lange gebraucht, mich aus dieser Weltsicht, in der ich mich wie im GEfängnis fühlte, zu befreien, die Vorstellung loszuwerden, als Mensch (besonders als weiblicher) erst mal ein Nichts zu sein,
eine arme Sünderin, die ständig kontrollieren muss, ob sie nicht gerade wieder eine Sünde begeht. Selbst in den
Jahren, in denen ich mich intensiv mit dem katholischen Glauben auseinandergesetzt habe, ist
das Bild insgesamt nicht besser geworden, nur differenzierter und hat schließlich zur
völligen Lösung davon geführt.


*ausschweif, aus dem Nähkästchen plauder...*


Zurück zu Deiner Antwort:

Was Du zu den Gemeinschaften schreibst: was Freunde angeht,
da hast Du absolut Recht. Aber was kindgerechte Spektakel angeht, die später
die Spiritualität des Heranwachsenden beeinflussen, da hat die Kirche einfach
wirklich mehr zu bieten. Damit muss ich leben.



Oder versuchen, die Jahresfeste noch intensiver zu feiern,
dazu Leute einzuladen, auch mit anderen Kindern, so dass man so was wirklich in
einer Gemeinschaft begehen kann….


@ Caitlin: Ich war jetzt ganz erstaunt, was ich bei Dir
ausgelöst habe mit meinem Satz. Es ist schon irre, wie die Kindheit unsere
religiöse Einstellung prägt. Ich finde meinen Satz ja voll in Ordnung, wissend,
welche Lehren die Katholische Kirche wie verbreitet (siehe meine Antwort an Jord), kann ich wirklich aus
vollstem Herzen sagen: Nein, eine solche spirituelle Lebenseinstellung wünsche ich mir für meinen Sohn genauso wenig
wie eine Laufbahn als Verbrecher.

Bei solchen Dingen wie Verbrecher darf man ja auch laut und klar
„Nein“ sagen und „da steuere ich deutlich dagegen, indem ich versuche, ihm andere Werte
zu vermitteln“. Aber besteht der Unterschied nicht vor allem darin, dass letzteres im
Gesellschaftlichen Wertesystem akzeptiert ist (Verbrecher schlecht!) und das
Heidentum nicht, wohingegen die Kirche noch immer eine sehr hohe Akzeptanz
genießt - ich mich also zu einem gewissen Teil gegen die Gesellschaft stelle, wenn ich sage: Kirche schlecht! />




Dennoch – und da gebe ich dir Recht – kann und soll man
nichts forcieren und ihn selber seinen Weg finden lassen. Aber meinen Sohn mein
Weltbild zeigen und ihn daran teilhaben lassen, das kann ich. Und dann für mich
hoffen, dass ich es ihm auf eine Art und Weise vermitteln konnte, dass es schön
für ihn ist und ihn öffnet und ihm auf seinem Lebensweg hilft, so dass er nicht
irgendwann in das Gegenteil gehen muss, weil er mit meiner Religion etwas
verbindet, das ihm nicht gut tut. Nee, das will ich definitiv nicht! />




@ Sundancer: Ich habe auch kein Problem damit, wenn Connor
etwas anderes kennenlernt. Die Frage ist nur, wie weit soll das gehen.
Missionieren lassen will ich ihn auch nicht… :-) Aber Deine Beschreibung davon,
wie es bei Deinen Kindern so läuft, hilft mir! Vielleicht mach ich mir doch
zu viele Gedanken…   />




@ Levina: Siehe meine Antwort an Sundancer. />




@ Jana. Deine ausführliche Antwort hat mir sehr geholfen!
Mich ärgert das auch immer – dass ich
meinem Sohn da einfach nicht soviel buntes xmas-Spektakel bieten kann wie die
Kirche. Schön, wie Du beschreibst, wie Du es so machst, die Feste erklären. Ich mache das auch
andauernd: Erkläre Connor dann, dass die ganzen Weihnachstlichter die
Wiederkehr des Lichtes feiern, und dass es ab Weihnachten langsam wieder heller
wird. Sehr geholfen hat mir Deine Meinung, dass er es schon verstehen kann,
dass es verschiedene Religionen gibt und wie Du das veranschaulicht hast.
Vielen Dank dafür!



 



Fernhalten oder Symbiose: Ich glaube, Fernhalten ist
überhaupt nicht möglich. Bin ich auch nicht für, sehe ich so wie Du. Aber was
mich schon beschäftigt ist die Frage, wie weit das gehen darf mit der Oma. />




Zum Thema Weihnachtsmann und gespielte Krippengeschichte:
Der Weihnachtsmann ist ja heidnischen Ursprungs und stammt vom Gott Lugh ab, der
mit Rute und immergrünen Zweigen (Symbole für Fruchtbarkeit) abgebildet wurde. Also
das findet sich in älteren Quellen (das mit der roten Kapuze kam erst im 19. Jahrhundert
dazu) der Skandinavischen Länder. Vielleicht ist das ein Ansatz für Dich – mal Gott Lugh nachgucken und da
eine Art „Krippenspiel“ draus machen – wie Lugh bei allen Häusern einzieht und
verkündet, dass das Licht nun wiederkommt… />




An alle:




Diese Diskussion, gerade auch mit Euch, hat einiges in mir
ausgelöst, merke ich gerade. Vielleicht war es doch gut, sich erst mal "zuviele Gedanken" zu machen, denn als Resultat habe ich mich entschlossen, zukünftig klarer Stellung zu beziehen. Ich habe mich daran erinnert, was der katholische Glauben für mich
bedeutet hat und dass er für
mich in einigen wichtigen Punkten (die Idee der Nächstenliebe mal ausgeklammert) negative
Weltanschauungen beinhaltet. Das werde ich meinem Sohn auch vermitteln, wenn er
alt genug ist, es zu verstehen und danach fragt und keine Akzeptanz  heucheln, wo sie nicht da ist. Ich werde ihm aber auch sagen, dass das meine persönliche Wahrnehmung ist und dass er seinen eigenen Weg finden muss.


Liebe Grüsse und frohe Weihnachten, Michelle

style="font-family: arial,helvetica,sans-serif;" />


[editiert: 18.12.09, 14:36 von Michelle]
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