So, jetzt, wo ich ein wenig Zeit habe, werde ich auf die Dinge etwas näher eingehen.
Zitat: Kristiane
Im ersten Dialog schreibst Du z. B.
Vos tienes - richtig muß es aber heißen Vos tenés - oder mit Personalpronom - Tú tienes. |
Die Formen "Vos tienes" y "Vos tenés" werden beide in Paraguay angewandt und verstanden. Die Form "Tú tienes" kommt eher selten ins Spiel. Kristiane
Im zweiten Dialog schreibst Du unter die Formen von "sein" nur die einfache Variante, kein Hinweis darauf das ser für Indentitäten und dauerhafte Zustände zuständig ist. Estar wird verwendet für Ortsangaben und veränderliche Zustände. Beispiel: Yo soy alemana - ich bin Deutsche aber - yo estoy en Luque - ich bin in Luque. |
Diese Lektion solltest Du Dir noch einmal ganz genau anschauen,Christiane, denn ich habe es ganz einfach erklärt und dazu geschrieben, dass wir auf weitere Fälle demnächst eingehen. Kristiane
Genauso bei den Beispielen die Du angeführt hast. Vos eres un extranjero - richtig muß es heißen - Vos sos un extranjero |
Die Form "Vos eres" ist völlig korrekt und wird so angewandt. Die Form "Vos sos" habe ich bewußt noch nicht ins Spiel gebracht, denn im Rahmen der Methodik und Ditaktik des Lehrens fasse ich bestimmte Themengebiete zusammen, damit die Lernenden eine Chance haben, strukturiert zu erfassen. Deshalb hat die Form "Vos sos" an der Stelle wo wir sind, im Moment noch nichts zu suchen.
Kristiane
für Ser gilt statt (tu) eres = (vos) sos in der ersten Form und (vos) estas in der zweiten Form |
Die Form "tu eres" und "vos sos" sind identisch und werden gleichbedeutend angewandt.
Kristiane
im dritten Dialog schreibst Du du möchtest - vos quieres das ist wieder falsch, richtig wäre - tú quieres oder vos querés. |
Es tut mir leid, aber diese Formen sind wieder identisch. Es ist völlig egal, ob Du "Vos quieres", "Tú quieres" oder "Vos queres" schreibst. Übrigens, der Akzent bei "queres" ist falsch!
Kristiane
unter Part sechs schreibst Du bei der Kontrolle u. a. - Creo, vos tienes hambre tambien. Richtig wäre - Creo que tienes usw. |
Beide Formen sind korrekt. Bei der zweiten Form sind wir einfach nur noch nicht. Auch hier eine Frage der Methodik und Didaktik, wenn Du jemandem etwas beibringen willst.
Kristiane
dann Creo, uds. tambien (uds. abkürzung von Ustedes) richtig muss es aber heißen: Creo que tienen uds. hambre tambien. |
Auch hier tut es mir leid, Christiane, aber Deine Satzstellung in Deinem Beispiel ist nicht falsch, aber viel zu umständlich. Im spanischen drückst Du bereits mit der Kombination "que tienen" aus, dass es sich um mehrere Personen im Sinne von "Sie" handelt. Das "ustedes" ist völlig überflüssig. Richtig und im Alltag angewandt heißt dieser Satz also: "Creo, que tienen hambre tambien."
Im Rahmen des Textes, den ich zur Übung gab, ergab sich der Sinn des Satzes "Creo, ustedes tambien." aus den vorangegangen Sätzen. Im deutschen würdest Du in diesem Fall auch keine ellenlangen Sätze bilden, sondern eben ein kurzes Statement abgeben. Das ist im englischen übrigens identisch.
Kristiane
Genauso ¿Queremos comida? richtig wäre - ¿Vamos a comer? |
Hier liegst Du leider völlig daneben, denn die Verben "querer" und "ir" sind nun einmal völlig unterschiedliche Verben, genauso, wie das Substantiv "Comida" eben ein Substantiv ist und das Wort "comer" eben ein Verb.
In dem ersten Beitrag hatte ich dazu breits etwas geschrieben. Der Sinn dessen, was ausgedrückt wird, ist unterschiedlich. Außerdem verwirrst Du die Leute damit, wenn Du plötzlich eine Form des Futurs einbringst, die noch gar nicht besprochen wurde. Noch dazu, wenn Du dann den Lernenden erklären mußt, dass Formen der Zukunft manchmal eben auch in der Gegenwart angewandt werden.
Kristiane
Bitte nicht böse sein, aber wir wollen ja alle das dieser Kurs ein Erfolg wird und alle hier auch verstanden werden wenn sie Paraguay besuchen |
Bemerkung:
Ich persönlich habe kein Problem damit, wenn ich einen Fehler gemacht habe, dass dieser benannt und korrigiert wird. Dennoch halte ich es nicht für zielführend, dass wir uns in Details verfangen, die den Lernenden nur verwirren.
Die spanische Sprache bietet im Vergleich zu deutschen Sprache wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten im Rahmen der Grammatik, wie z.B. in der Satzstellung.
Wir gehen in der Methodik vom einfachen zum schwierigen. Lehren ist die Kunst des weglassen könnens, denn eins habe ich schon vor 15 Jahren mit Beginn meiner Lehrtätigkeit erfasst: "Weniger ist meistens mehr".
In diesem Sinne ist es viel wichtiger, dass die Lernenden erst einmal das Prinzip erfassen, um die Feinheiten dann schneller erfassen zu können.
Viele Grüße Rudi
[editiert: 05.04.05, 04:38 von Senor Rudi]
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