RüWe
|
Erstellt: 03.07.03, 00:40 Betreff: Re: alltag eines retinokindes |
|
|
Hallo,
ich habe deinen Beitrag gelesen. Habe kein Glasauge. Ich kann nur von mir berichten (1964 wurde ich ca 4 Wochen in der Uni-Mainz mit den starken Gammastrahlen bestrahlt und diese sind da. Ich habe kein Glasauge.
Und von meiner Schwester, die zuerst nur ein Glasauge hatte und dann völlig erblindete bevor sie starb, habe ich nur schemenhafte Erinnerungen. Bettina starb mit 4 1/2 Jahren, da die Hausärzte und Augenärzte damals anscheind noch nicht viel wussten.
Ich wurde mit 6 Wochen bestrahlt. Und diese Brandnarben sind bis heute nicht zu übersehen. Oft wurde ich gehänselt. Aber wenn die Eltern hinter dir stehen und dir immer wieder Selbstvertrauen einflößen. Und auch offen zu dir sind in Punkto Krankheit. Dann stehst du im Nachhinein über den Anfeindungen.
Und wenn du offen zu deiner Umwelt bist und klärst, warum du so aussiehst, dann ist die Reaktion bei Kindern eigentlich ok. Sie wissen was los ist und sind "zufrieden".
Aber heute als Erwachsener sihst du immer diese Blicke: Erst schuen sie dich an, die Augen reissen sich auf und der Blick weicht dir dann aus.
|
|