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SC Reifenberg 1953 e.V.
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maddin
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Beiträge: 13
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Erstellt: 05.01.10, 17:28 Betreff: Rheinpfalz-Artikel
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Namen sind nicht immer nur Schall und Rauch
Das gibt es auch im Sport: das Steinlaus-Phänomen. Da tauchen Namen von Sportlern auf, die nicht existieren.Da werden Torschützen genannt oder auch Rotsünder, die frei erfunden sind. Für Eingeweihte mag das lustig sein. Für Leser, die sich über eine Veranstaltung informieren wollen, sind korrekte Namen aber wichtig.
Von Ingo Gaschöpp
Kennen Sie die Reifenberger Kultfigur Arne Leybusch, den Wattweiler Sturmtank Frank Trebin oder den ungarischen Bobfahrer Csaba Czablusa? Die Namen sind Ihnen vielleicht geläufig, persönlich dürften Sie keinem der Genannten begegnet sein. Denn bei allen handelt es sich um rein fiktive Personen. Der folgende Artikel soll das Phänomen Steinlaus im sportlichen Bereich beleuchten.
Der Komiker Loriot erfand in einem Sketch von 1976 das scheue Nagetier Steinlaus, das seither durch die Weltgeschichte geistert. So warnte die Stadt ihre Bürger in einem Merkblatt vor Steinlausbefall, der zoologische Garten in Dortmund richtete ein Gehege für das vom Aussterben bedrohte Tier ein.
ARD-Reporter Waldemar Hartmann erlaubt sich mehrmals in seiner Karriere den Spaß, in seine Beiträge den fiktiven Sportler Csaba Czablusa einzubauen. Den Namen erfand der damalige Chef Hartmanns einmal, um einem Besserwisser seine Grenzen aufzuzeigen, indem er behauptete, Czablusa sei ein Mitglied der 54er WM-Mannschaft der Ungarn gewesen. Hartmann ließ den Ungarn dann in seinen Reportagen wahlweise Bobfahren oder Tennisspielen.
Die Steinlaus und das Pendant Czablusas beim SC Reifenberg heißt Arne Leybusch. Ein langjähriges Vereinsmitglied, das namentlich nicht mit Leybusch in Verbindung gebracht werden will, erlaubte sich einst einen Scherz mit Vertretern der Presse. Erzürnt über die oftmals fehlerhafte Berichterstattung einer Zeitung, beschloss er Anfang der 80er Jahre als Spielertrainer eines anderen Dorfvereins, den Spieß umzudrehen. Als Torschützen nannte er den Namen Leybuschs. Untergekommen war ihm der Name in den 70er Jahren, als sich eine Sportsendung eines öffentlich-rechtlichen Senders im Rahmen des Wasalaufs, der größten Skilanglaufveranstaltung Skandinaviens, den Scherz erlaubte, unter tausenden Teilnehmern per winzigem Pfeil Arne Leybusch (un-)kenntlich zu machen. Seither muss Arne Leybusch in Reifenberg herhalten, wenn ein Spieler der Aktiven eine Rote Karte bekommt oder ein Eigentor schießt.
Auf der Internetseite des Vereins hat sich das Phänomen Leybusch verselbstständigt. Hier ist von einem Fanklub-Präsidenten Leybusch die Rede, von dem Mäzen Leybusch, über dessen Kontakte zu Barack Obama angeblich die USA als Vereinssponsor gewonnen werden konnte, und der den Reifenbergern einen Rasenplatz in der Moselortschaft Cochem gekauft habe. Oder eben über einen Leybusch, dessen angebliche Cousine Ashley Taylor als sexy Stripperin bei der Nikolausdisko auftrete. Alles natürlich frei erfunden von Reifenberger Spaßvögeln.
Als Mitte September dem TuS Wattweiler unter dem neuen Spielertrainer Christian Kolenda ein 3:1-Sieg beim FC Höhfröschen gelang, fanden gleich zwei Steinläuse Erwähnung im Spielbericht der RHEINPFALZ. Als Torschützen wurden Frank Trebin und Thorsten Paco genannt. „Ich weiß nicht mehr, welcher meiner Spieler es war, aber jemand hat dem Gegner diese Namen genannt und die müssen das so der Zeitung mitgeteilt haben", weist Kolenda alle Schuld von sich. Spieler mit diesen Namen fänden sich jedenfalls nicht im Team des Kreisligisten. Frank Drebin (so schreibt man ihn eigentlich, sogar das wurde noch falsch kolportiert) ist der Name des verrückten Polizisten in der US-Komödie „Die nackte Kanone", gespielt von Leslie Nielsen. „Auf Paco kamen wir einfach nur, weil ein Schiedsrichter in einem Spiel mal ständig den gegnerischen Trainer so angesprochen hatte", erklärt Kolenda.
Auch der angebliche Verfasser dieses Artikels ist eine waschechte Steinlaus. Der Schreiber erlaubte sich in seiner Jugend nämlich auch mal einen Scherz mit Journalisten. Nach dem Gewinn der Stadtmeisterschaft in der Halle mit der A-Jugend des SV Ixheim im Jahr 1999 wollte der Kapitän des Teams nämlich unbedingt seinen Kose-Vornamen unter dem Siegerfoto lesen. Aus falschem Vornamen und dem zwar richtig buchstabierten, aber wohl falsch notierten Nachnamen wurde Ingo Gaschöpp. Der Verfasser wird noch heute von vielen seiner damaligen Fußballkollegen so genannt. Nach einer rauschenden Siegesfeier, in der der Siegerpokal nächtens auf einem Autodach vergessen wurde (auch diese Geschichte fand damals Eingang in die Meldungen einer Zweibrücker Zeitung), war der Schuldige schnell gefunden: Kapitän Ingo Gaschöpp.
Der wahre Name ist nur wenigen Eingeweihten bekannt. Wenn Sie, liebe Leser, das nun stört, erkennen Sie genau das Problem mit der Übermittlung falscher Namen. Es mag für die Beteiligten lustig sein, Steinläuse zu erfinden, die Leser interessieren sich aber für die korrekten Namen von Torschützen oder Rotsündern. Also bitte diese in Zukunft auch nennen! Es gibt so viele Fußballer, Bobfahrer, Tennisspieler und andere Sportler, geehrte Vereinsmitglieder oder Betriebsangehörige, dass es für eine Redaktion unmöglich ist, jeden Genannten auf seine Existenz hin zu prüfen.
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Ich finde es eine Sauerei wie mit einem verdienten Spieler und Gönner des SCR umgegangen wird. Sein Name wird auf übelste Art und Weise in den Dreck gezogen! Typisch Revolverblatt eben! Vielleicht kann ja einer der Vorstände diese Angelegenheit klären...
Kopf hoch Arne!
[editiert: 05.01.10, 17:30 von maddin]
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michael
Mitglied
Beiträge: 106
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Erstellt: 06.01.10, 14:30 Betreff: Re: Rheinpfalz-Artikel
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Hallo Maddin, es wurde aber auch Zeit, dass sich mal einer (auf-)regt! Aus sicherer Quelle weiß ich allerdings, dass sich Arne´s Cousin Erich Schombach um die Angelegenheit kümmern wird!
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