DBT- Dialektisch behaviorale Therapie

 
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Entgegengesetztes Handeln

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thora
Dauerschreiber


Beiträge: 465


New PostErstellt: 11.06.03, 21:49  Betreff: Entgegengesetztes Handeln  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Dax - Sa Apr 26, 2003 5:24 am
Titel: Entgegengesetztes Handeln

Hallo Thora,

ich hab da mal ne Frage, wie man unschwer erkennen kann!
hab auf deiner Homepage , kann mich nimmer genau erinnern wo....ich glaub bei den "gefühls-dings" sorry ,weiss es nimmer

Aber da standen Tipps wie man mit schlechten Gefühlen umgehen soll und so, und da stand auch als beispiel "Entgegengesetztes Handeln"

Kann mir nur darunter nicht wirklich was vorstellen, also ja, hmm schon irgendwie, aber hätte es nochmal gerne von einer "fachfrau" bestätigt

Erklärst dus mir , büüüüdde!

sassa - Sa Apr 26, 2003 10:47 am
Titel:

Hallo Dax,

bin zwar nicht Thora, aber kann's Dir trotzdem erklären, wenn das ok für Dich ist!

Entgegengesetzes Handeln meint, daß Du deinem Gefühl entgegengesetzt handelst. Also z.B. wenn Du depressiv oder traurig bist, daß Du Dich dann nicht zurückziehst, sondern rausgehst, mit Menschen Kontakt aufnimmst etc.
Oder wenn Du Angst hast vor etwas: daß Du dann genau diese Situation aufsuchst u. sie nicht meidest!
Oder wenn Du Dich z.B. über jemand ärgerst, daß Du den dann nicht anschreist oder sowas, sondern Dich "neutral" dem gegenüber verhälst, wenn's geht, sogar freundlich!

Hmmm, weiß nicht, hast Du ungefähr verstanden, um was es geht?

Ziel ist eben, daß sich das Gefühl verändert u. nicht mehr so heftig ist!

Gruß Sassa

thora - Sa Apr 26, 2003 10:52 am
Titel:

Hi Dax
Ich bin auch net unbedingt eine Fachfrau.

Hö. hab grad das Trainingsmanual und das Begleitbuch durchszcht und finde den Skill gar ner.

Okay, dann muß ich es eben versuchen, mit meinen eigenen Worten zu erklären, was (zumindest ich ) darunter verstehe.

Einfach in schwieigen Situationen versuchen, nicht die üblichen Verhaltensweisen anzuwenden, sondern das Gegenteil zu tun.

Für mich ist das in erster Linie für meine Bezihung zu Tom wichtig.
Im Normalfall schrei ich ihn sehr viel an.
Und dann eben bewußt zu versuchen, das Gegenteil zu tun.

Ihn anzulächeln.

schon allein durch diese handlung wird bei mir sehr viel Spannung abgebaut.

Und es nimmt mir die Möglichkeit, ganz auszurasten und mich zu vergessen in einem Streit.

LG Thora

tigerlily - Sa Apr 26, 2003 12:36 pm
Titel:

hmmm, hab keinerlei erfahrung mit dbt, aber mach mir auch so meine gedanken dazu.

das konzept des "entgegengesetzt handeln" wie ihr es beschreibt ist ja sicherlich richtig und prinzipiell auch einfach umzusetzen ...

aber ist es nicht wahnsinnig schwer, sich gegen den eigenen impuls durchzusetzen. ich bin ja immer schon froh, wenn ich nachdem ich meinen freund angeschrien hab überhaupt merke, dass das nicht richtig war ...

und bei depressionen bin ich ja meist kaum fähig aufzustehen um aufs klo zu gehen ,wenn ich denn muss ...

puh, ich glaube, mir fehlt noch ein wenig die bereitschaft, mich überhaupt zu ändern. ist doch so viel einfacher und in den mommenten ist mir auch nicht bewusst, dass ich genau deswegen leide, selbst daran schuld bin ...

@thora: finde ich ne super idee hier mit dem board. wahre selbsthilfe! danke!

ich werd an mir arbeiten, das mit dem lächeln mal versuchen ...

LG tigerlily

Meiklmän - Sa Apr 26, 2003 5:57 pm
Titel:

ich verstehs kein stück. meine thera will immer von mir, daß ich so handele wie ich mich wirklich fühle - mich eben nicht verstelle.

irgendwie scheint das hier was gänzlich anderes zu sein

nachdenk

sassa - Sa Apr 26, 2003 6:03 pm
Titel:

Hier geht es wohl auch eher darum, nicht impulsiv zu reagieren oder eher ein wenig Kontrolle über die Gefühle zu bekommen!

Meiklmän - Sa Apr 26, 2003 6:06 pm
Titel:

möglicherweise

ber WORUM gehts denn? es fehlt eine erklärung , ich bin nur durcheinander

thora - Sa Apr 26, 2003 6:30 pm
Titel:

ich denke, gerade bei bordis ist es so, dass wir impulsiv handeln
also, ich bau, auf deutsch gesagt einfach oft scheisse, weil ich meine destruktiven verhaltensweisen net ändern kann.
und in dem fall ist das entgegengesetzte handeln ganz gut.

hier eine konkrete situation, die ich mal hatte
thora hat folgendes geschrieben::
Auch das entgegengesetzte Handeln hab ich versucht. Gleich letzten Snntag, als mich Schwiegerdrache wieder genervt hat. Normal wär ich total ausgerastet. So habe ich mich bemüht, distanziert kühl zu bleiben, aber nicht unverschämt. Und es hat tatsächlich was gebracht. Ich hab mich in der betreffenden Situation nicht so gestresst gefühlt und auch direkt danach irgendwie freier...

(aus dem DBT forum)

sassa - Sa Apr 26, 2003 6:31 pm
Titel:

Dann schau doch mal auf Thora's Homepage unter "DBT nach Linehan" nach, da ist das gesamte DBT-Programm sehr schön erklärt.

Meiklmän - Sa Apr 26, 2003 6:37 pm
Titel:

ja gut. dann gehe ich eben in ein anderes forum um dieses forum zu verstehen.*kopfschüttel*

ich handele jetzt entgegengesetzt. ich scheine sehr ruhig zu sein, bin aber stinkesauer.

ich fühle mich nämlich verarscht. aber ich habe scheinbar was gelernt.

nimm selbst die schrägsten dinge zur kenntnis und wundere dich nicht.

sassa - Sa Apr 26, 2003 6:51 pm
Titel:

Entschuldige Maiklmän, wollte Dich ja nicht verärgern, sondern Dir nur einen Hinweis geben, um die DBT zu verstehen, ist eben sehr komplex u. läßt sich nicht unbedingt in zwei Sätzen erklären.
Thora hat dies eben sehr schön auf ihrer Homepage beschrieben, deswegen wollte ich Dir diesen Tip geben!

no-one - Sa Apr 26, 2003 6:51 pm
Titel:

Meiklmän hat folgendes geschrieben::
ja gut. dann gehe ich eben in ein anderes forum um dieses forum zu verstehen.*kopfschüttel* ich handele jetzt entgegengesetzt. ich scheine sehr ruhig zu sein, bin aber stinkesauer. ich fühle mich nämlich verarscht. aber ich habe scheinbar was gelernt. nimm selbst die schrägsten dinge zur kenntnis und wundere dich nicht.



nichts am hut hab mit dbt ,denk ,was da steht findet in JEDER guten therapie statt ....ABER : entgegengesetzt handeln??? :
Angst,Wut,Aggression....sonstetwas ,das besteht zumeist aus nem Heute-Teil und nem Gestern-Teil ....und wenn ich mir bei Angst (soz.phobie...usw) im Klaren bin ,daß meine Angst irrational und im Jetzt nicht begründet ist ,dann kann ich bspw DURCH DIE ANGST GEHEN....ich ergebe nicht der Angst , sondern suche genau die situation auf in aushaltbarer form natürlich....
Oder :
Ich bin rasend wütend,weiß gar nicht genau woher,warum,will einschl*g*n auf wen oder verbal um mich haun.....Ich will wen verletzen ,weil ich mich hyperverletzt fühl???...
Ich haue nicht sofort zu ,ich hasse nicht sofort verbal + ich gehe nicht gegen mich vor .......Ich verletze niemand ,wenn ich aufschreibe ,auch ausspreche meine Wut ,erstmal ohne sie zu richten ,ohne wen zu verletzen .......der Impuls ist ,irgendwen verletzen...und handeln ist ...es rauslassen meinetwegen ,aber nicht dem impuls folgen,denn der ist von früher vielleicht???...
oder :
ich wurde verletzt,hab mich aufgeregt und will aber gleich danach mein SORRY,BIDDE wiedergutsein loswerden....ich weiß,mein Aufregen war gerechtfertigt und doch brauch ich das SORRY...brauchs,es loszuwerden....
Ich zwinge mich,meine Klappe zu halten ,nicht mein Sorry rauszutröten,erstmal abzuwarten ,sacken zu lassen ,was auch immer....
Hey,is doch logisch ???.....und muß nich dbt genannt werden ...sorry ...konnt mir das nich verkneifen,aber is auch nich bös gemeint,okay !!!!...
lg jana
(die beispiele grad nich wirklich parat,weil kopf nich recht vorhanden -zum glück )

Meiklmän - Sa Apr 26, 2003 6:58 pm
Titel:

entschuldige no-one

hast du mir jetzt zugestimmt oder nicht?

ich bin heute abend nicht so plietsch . entschuldige, ich habe es nicht verstanden



thora - Sa Apr 26, 2003 7:01 pm
Titel:

@ no -one
"entgegengesetztes handeln" ist nur ein Teil, ein Skill.
Die DBT ist das komplette Programm.
Und das sind mit sicherheit jede Menge alltäglicher Dinge, die bewußt eingesetzt eben helfen können.

@meikelmann
ich hab versucht, Dir in meinem post zu erklären, was ich darunter verstehe.
Wenn Du noch ne Frage hast, dann frag doch einfach, anstatt Dich aufzuregen....

Meiklmän - Sa Apr 26, 2003 7:03 pm
Titel:

liebe/r sassa

du hast mich nicht verärgert. ich finde es nur sehr umständlich die gebrauchsanleitung für ein forum in einem anderen forum zu finden.

ich habe neuerdings DSL, als ich noch mit modem zugange war, hätte das meine finanzen überfordert.

ich finde es unlogisch, aber um mich geht es ja nicht

verzweifelter meikl

no-one - Sa Apr 26, 2003 7:14 pm
Titel:

...ich hab mir den "Kram" angeschaut vor nem jahr schon oder wann das war und letztendlich findet (nach meiner zum glück relativ guten therapie-erfahrung) dasselbe statt wie auch aus nem therapie-prozeß heraus mit jedem/r guten thera.......aber egal....!!!...okay???!!!!!!
meiklmän.....hab die frage nicht als : stimmst du mir zu oder nicht gelesen gehabt,nur als : ich verstehs nicht,kann wer mal erklärn hier und jetzt und ohne daß ich mir fachjargon duchlesen muß......
wenns um stellugbeziehen ging,dann tuts mir leid,wollt echt nur erklärn,wie ich mir das denk......
eigendliche aussage :
folge deinen gefühlen ,aber nicht dem übermäßigen erstimpuls....laß dich kurz in ruhe und wart ab bis das,was sich da einfordern will sich auchn bisgen runtergeschraubt hat und handle dann....es geht nicht drum ,gefühle wegzusperren,sondern ,sich zu erlauben möglichst als der "erwachsene mensch" zu handeln ,nicht als das kind,daß innendrin rumbrüllt....der erwachsene muß das kind an die hand nehmen und nicht das kind den erwachsenen in der gegend rumschleudern.......
.......
......
..weiß nicht,bestimmt auch nicht allzu verständlich.....in meiner therapie ist halt oft die grundfrage ,die ständig auftaucht,grad bei intensiven gefühlen und wenn die beschrieben werden : ja sagen sie mal,woran erinnert sie das (konstellationen auch ..)......was fühlt das kind,daß sie waren und was fühlt der erwachsene der sie sind .....Man muß auf beide achten und nen mittelweg finden und um nicht sofort zu platzen oder sonstwas ....hilfts halt ,erstmal das "gegenteil" zu tun ....das eine ist ein extrem,das gegenteil davon auch ,aber um die mitte zu finden , ist das halt manchmal gut.....
MANCHMAL!!....
irgendwieso ,aber schon am thema vorbei so langsam ???.....
...
du bist patschig???....und ich bin matschig ....
lieben gruß,
jana

Charlotte - Sa Apr 26, 2003 8:38 pm
Titel:

ok, im voraus erstmal, ich hab von dbt auch absolut null plan. schreib ich nur damits keine missverständnisse gibt.

ich glaub, das mit dem entgegengesetzten handeln könnte sowas ähnliches sein, wie ich immer mach, nur dass ich das eher als verdrängen bezeichne. zb dass ich den kasper spiel wenn ich traurig bin. aber ich merk dass mir das überhaupt net gut tut, weils dann an andrer stelle wieder rauskommt.

meine frage: was genau mach ich falsch, kann ich diese verhaltensweise irgendwie ins positive ummodeln?

no-one - Sa Apr 26, 2003 8:43 pm
Titel:

...impuls sofort is "den kasper zu machen".....vielleicht erstmal "gar nichts" machen ???...daß man dann auch traurig sein darf???....
...oder zumindest ,wenn ich merk,ich komm in die schiene,dann erstmal auszusteigen,runter von der und schaun,was abgeht???....

???
j.
(sich immerzu fragt,ob sie vorrübergehen soll,da ja ex-elch-kuh ??? )

thora - Sa Apr 26, 2003 8:44 pm
Titel:

entgegengesetztes handeln soll aber was bringen und net dass Du theater spielst.
Das funktioniert nur, wenn Du es bewußt einsetzt und "wirkungsvoll".
Sprich, eben geanau in dem Sinne, wie in der Situation die ich beschrieben hab zur streßtoleranz, oder um dieser Spannung einfach vorzubeugen.
Sorr, *müderbin*
Und nimmer recht schreiben kann.

Gute nacht

Charlotte - Sa Apr 26, 2003 8:58 pm
Titel:

naja, das war von mir eigentlich net als theaterspielen gedacht... hab da mal in so ner schlauen zeitschrift was gelesen, dass man lachen soll, wenn man traurig ist, weil einen das automatisch wieder fröhlich macht... vielleicht hab ich mich da mal wieder ein bissl drin verrannt...

Charlotte - Sa Apr 26, 2003 9:00 pm
Titel:

ps @jana: klar kannst an mir vorübergehen, auch gerne öfter das setzt nämlich eine gewissen anwesenheit voraus

thora - Sa Apr 26, 2003 9:03 pm
Titel:

Lotte
Ich denke, das ist eine subjektive sache, wie du das anwendest, oder es verstehst.
Entgegengesetztes Handeln macht für mich dann Sinn, wenn es mir was bringt.
Zum Beispiel weniger Streß, oder ein besseres Gefühl....
Lg Thora

Charlotte - Sa Apr 26, 2003 9:06 pm
Titel:

naja, kurzfristig bringtsm ir ja auch was... weiß net, vielleicht mach ichs ja sogar richtig und glaub nur dass ichs falsch mach...

thora - Sa Apr 26, 2003 9:19 pm
Titel:

Eben, das ist wichtig.
Erst mal schauen, dass es kurzfristig klappt und dann die längerfroistigen ziele in´s Auge fassen....

Charlotte - Sa Apr 26, 2003 9:21 pm
Titel:

und kann das dann sein, dass man, wenn mans 'net richtig' macht, das eben nur verdrängt und damit alles nur schlimmer macht? oder kann das auch von was anderem kommen? hm, sorry, wahrscheinlich weiß auf die fragen eh niemand eine antwort... also bin net bös wenn mir keiner mehr antwortet...

thora - Sa Apr 26, 2003 9:23 pm
Titel:

hmmm, weiß net genau was Du meinst.
Was mir aber auffällt ist, dass Du immer "net richtig" sagst.
und somit bewertest.
Ein Ziel der DBt ist es auch "nicht bewertend"
ist mega schwer, aber wenn es mal ausnahmsweise klappt ein super Gefühl

Charlotte - Sa Apr 26, 2003 9:26 pm
Titel:

na drum schreib ichs ja auch immer in anführungszeichen *g* hab keine lust auf jedesmal 'nicht so wirkend wie ursprünglich beabsichtigt' oder 'am eigentlichen zweck ohne nennenswerten vorteil vorbeigehend'

Meiklmän - Sa Apr 26, 2003 9:30 pm
Titel:

würdest du NDLICH die grundsätze der DBT erklären, ich höre hier immer nur was nicht richtig ist. ich bin schon ganz verzweifelt. was ist denn richtig und was ist dbt?

ich versuche gesund zu werden, aber du bringst mich durcheinander.

würdest du gerne mal eine einleitung mit infos verfassen?

das ist hier ja fast noch schlimmer als

ich wollte ich wäre ein pferd - dann könnte ich fliegen-

ich wollte ich wäre 2 pferde - dann könnte ich sehen wie ich fliege

ich wollte ich wäre 3 pferde - dann könnte ich sehen wie ich hinter mir herfliege



entschuldigt - ich verstehe den sinn dieser sache nicht


auch nicht im mittelteil !

tschau

das war es für mich

thora - Sa Apr 26, 2003 9:33 pm
Titel:

Meiklmän
Echt, kann mich nur wiederholen und Dich um geduld bitten.
Das klappt net so schnell.
ich werde mich bemühen, Dir das im groben zu erklären.
Aber morgen abend, okay
Dafür hab ich heut abend echt kein Kopp mehr.

LG thora

Anne - So Apr 27, 2003 11:07 am
Titel:

Charlotte hat folgendes geschrieben::
ok, im voraus erstmal, ich hab von dbt auch absolut null plan. schreib ich nur damits keine missverständnisse gibt. ich glaub, das mit dem entgegengesetzten handeln könnte sowas ähnliches sein, wie ich immer mach, nur dass ich das eher als verdrängen bezeichne. zb dass ich den kasper spiel wenn ich traurig bin. aber ich merk dass mir das überhaupt net gut tut, weils dann an andrer stelle wieder rauskommt. meine frage: was genau mach ich falsch, kann ich diese verhaltensweise irgendwie ins positive ummodeln?

Hallo Lottchen! Schön, dich mal wieder zu lesen.

Ich von DBT auch Null Plan hab.

Aber in deinem Fall, Lottchen, mit Frage @thora:

Könnte der Punkt vielleicht der sein, dass man in einer schwierigen Situation nicht einfach herumblödeln soll (= so tun, als ob nichts wär),

sondern sich so verhalten, dass es genau diese Situation einen Schritt vorwärts bringt?

Also das Problematische nicht verdrängen, sondern diesem nur positiver begegnen, d.h em dabei trotzdem bewusst ins Auge schauen?

Liebe Grüße an euch beide
Anne

thora - So Apr 27, 2003 11:14 am
Titel:

Jo, Anne
Net "Verdrängen" sondern "entgegengesetzt handeln"

Bin heut oder zumindest grad auch net so gut drauf, daher wenig produktives von meiner Seite aus

Meiklmän - So Apr 27, 2003 1:31 pm
Titel:

hallo thora,

ich komme damit nicht zurecht, so verstandesmäßig.Ich hab doch Tiefenpsychobehandlung und dort soll man Authentisch werden.Ebend nicht entgegengesetzt handeln. Ist das bei Verhaltenstherapie wirklich so, daß man nicht authentisch sein soll?
Zumindest hoffe ich, daß was anderes gemeint ist - jedesmal das gegensätzliche im Verhalten zeigen ,als das was man gerade empfindet schadet ja nicht nur dir selbst sondern verwirrt auch noch dein gesamtes soziales Umfeld - mehr schaden kann man doch gar nicht anrichten.

Ich bin demnach zu bescheuert um es zu verstehen.

Sorry

Charlotte - So Apr 27, 2003 1:34 pm
Titel:

oder ist es vielleicht eher sowas wie 'die gefühle an die vernunft anpassen'? wenn einem also der verstand sagt, ein 'normaler' mensch würde so und so reagieren, dass man das halt einfach macht, egal was das gefühl dazu meint?

sassa - So Apr 27, 2003 5:17 pm
Titel:

Ich denke beim entgegengesetzten Handeln geht es darum, die subjektiven Gefühle zu ändern! Damit man eben auch nicht zu impulsiv reagiert u. durch das entgegengestzte Handeln seine Gefühle verändert!

Beispiel: wenn man in einem Kaufhaus eine Panikattacke bekommt, wäre ja der erste Impuls davonzulaufen. Entgegengesetztes Handeln: aushalten.

weiteres Beispiel: bei Gefühlen von Traurigkeit oder Depression will man sich ja gerne zurückziehen, niemand sehen u. hören Entgegengesetzes Handeln: aktiv werden, nicht zurückziehen.

weiteres Beispiel: man schämt sich für seine Figur u. geht deswegen nicht schwimmen oder in die Sauna. Entgegengesetztes Handeln: diese Situationen immer wieder aufsuchen!

Es geht also nicht darum, Gefühle zu verdrängen, sondern sie zu verändern!

Gruß Sassa

tab - Mo Apr 28, 2003 5:32 pm
Titel:

schließe mich mal an: ich hab auch keine ahnung von dbt.
Zitat:
weiteres Beispiel: bei Gefühlen von Traurigkeit oder Depression will man sich ja gerne zurückziehen, niemand sehen u. hören Entgegengesetzes Handeln: aktiv werden, nicht zurückziehen.


aber das kenne ich...auch ohne dbt...( ...jana)

also ich gehe jetzt mal von wirklichen *stressituationen* aus. also eine schwere depression...oder der imense druck, der in einem steigt.
um mich darin nicht zu verlieren, gehe ich dagegen an, in dem ich mich *ablenke*. das heißt, ich stelle mich meinen *gefühlen* nicht, weil sie mich sonst überrennen.
das heißt aber nicht, dass ich sie verdränge. ich habe sozusagen eine not-op an einer offenen wunde geleistet.
die wunde muss danach aber weiterbehandelt werden.
wenn jemand schon soweit ist, dass er gegen solche *stressituationen* ankämpfen kann (auch wenn es nicht immer klappt) wird er danach ja nicht wieder alles vergessen?!! er wird weiter arbeiten.
die situation nochmal durchleben, aber vielleicht mit weniger druck?

was allerdings nicht heißt, das man nicht mehr selbst ist. man darf bzw. soll seine wur durchaus rauslassen...genauso wie seine freude...wenn ich mich freue, komme ich ja nicht auf einmal auf die idee entgegengesetzt zu handeln (naja...soll auch vorkommen )

sich ausleben, aber wissen, wann es für einen selbst gefährlich werden kann?

sich ausleben, sich aber trotzdem seinen ängsten stellen (so wie sassa es schön formuliert hat)

so sehe ik das

tabanal

zorro - Mo Apr 28, 2003 5:47 pm
Titel:

entgegengesetztes handeln heißt letztendlich auch so etwas wie, negative gefühle in positive umwandeln..

aber den sinn hat sassa schon ziemlich gut aufgeschrieben....


dabei geht es erst einmal darum:

die gefühle wahrnehmen

die gefühle als solche stehen lassen: ich HABE ein gefühl, aber ich BIN NICHT das gefühl

erkennen: was will ich tun? (weglaufen)

erkennen: wie könnte ich entgegengesetzt handeln? (nicht weglaufen, in die situation gehen)



wie gesagt, trockene theorie


und: na klar kennt man das schon ohne dbt, ist ja och kein weisheitsprogramm voller überragend neuer ideen....... ist nur...... hmm, alles n bißgen strukturiert und in n trainingsmanual gesteckt...


zorro

sassa - Mo Apr 28, 2003 6:09 pm
Titel:

Danke Zorro, bzgl. der DBT u. Trainingsmanual sprichst Du mir aus der Seele!

no-one - Mo Apr 28, 2003 6:16 pm
Titel:

+ wenns ganz hart kommt ,dann wissen auch "freunde",daß sie mich zum "entgegengesetzten" nerven können ,hinnerven....solange rumnerven,bis ich mit komm,um wieder "ruhe" zu haben ,die "ruhe" is dann nur soviel mehr schöner,besser oder sonstwas ,als die , in meiner Wohnung zu sitzen und vor mich herzujammern und vielleicht noch abzudrehn an mir,weil ich mich selbst nicht mehr abgelenkt bekomm,nich mehr aus der wohnung heraus bekomm....man kann leuts da mit einspannen ,weiß nicht,obs noch dbt entspricht ,weils ja zuallererst wohl ums ganz allein tun geht ,aber naja......
+ mal n bisgen auf die näheren drumherumleuts schaun ,die machen dann meist,was man von sich selbst weiß,was guttäte,was etwas aufhalten würd usw.....die "leben" oft das richtige "gegenmittel" aus und egal,wies erstmal nervt,irgendwann muß ich mitlachen oder mitwütend sein oder mitzumseefahren oder.....alles,was ich nicht "will" doch machen ....oder so......mit ner freundin einkaufen,wenn ich grad gar nich wo rein kann...jo ,dauert noch ne stunde länger ,geb mir dann die volle portion "horror" und s geht beim nächsten mal schon lockerer und wieder schneller *grins* und vor allem allein......
......
wenn ich nur mein "naja" geb zum : kann ich vorbeikommen ??....dann steht sie vor der tür....da hätt ich schon heftigst NEIN sagen müssen....aber wenns einem nich gut geht oder sonstetwas,dann drückt man sich selten "klar" aus...(wutausbrüche ausgenommen ).....dies selbst nutzen ,um nicht abzustürzen + freunde ,bekannte auch nutzen lassen ,wenn sie DA sein wollen ....
...
is das noch korrekt???...
...
weeß nich,aber "krücken" auch bei dbt erlaubt????.....
(+ beim "einbeziehen" stärkt man doch ne runde noch seine soz. kontakte,sagen wir,sie bleiben aufrechterhalten ...???
plattbin ,sorry,wenn nich allzu "weitsichtig" ...brille is och schonn wieder verschlump(f)t...
...
lieben gruß + nen ruhigen abend wünschen mög
jana


Antigone - Mo Apr 28, 2003 6:20 pm
Titel:

Charlotte hat folgendes geschrieben::
oder ist es vielleicht eher sowas wie 'die gefühle an die vernunft anpassen'? wenn einem also der verstand sagt, ein 'normaler' mensch würde so und so reagieren, dass man das halt einfach macht, egal was das gefühl dazu meint?


ob das nun DBT ist?

ich würde es auch so erklären, wie Charlotte es getan hat:

Zum Beispiel ist ein Angstgefühl da (das Gefühl als solches ist da, das lässt sich gar nicht "wegreden") - nun fragt man sich, ob die Angst in der Situation berechtigt ist. Wenn nicht, stellt man sich dieser Angst und der Situation, statt wegzulaufen oder zu dissoziieren.

Gruß
Anti

no-one - Mo Apr 28, 2003 7:18 pm
Titel:

+ ratschläge,die man andren gibt,mal selbst befolgen ...(absolut "entgegengesetztes handeln" !!!) :
....grad wieder von nem freund angerufen worden ,natürlich nein gesagt,will wirklich keinen gemeinsamen abend,weil halt müd ...
aber : hab gesagt : hey,kann nich recht durchrufen,aber wenn du magst ,ruhig wie dir is durchrufen ,auch wenn ich immerzu nein sag zum herkommen ....mein ich nicht bös,ebensowenig wie mein nichtdurchrufen ... aber mach mal,wie dir is , also nich denken ,du nervst ... is eher angenehm , wenn meine neins für dich okay sind....jo,hat er sich gefreut,hat (weil er dachte,ich geh mal wieder auf null-kontakt) möglichst wenig durchgeklingelt , wollt mich in ruhe lassen,weil ich ja "ruhe" signalisiere mit null-meldung....dabei mein ichs gar nich so ....naja....grad nich gut erklärt,aber grad mal "hohoho" ,jana macht mal selbst,wat se so rumtrötet,wat ma tun sollt ....
...+ für ihn wars schön ,mal ne "klare" ansage zu bekommen ... ....
naja,egal...
lieben gruß,
jana

tab - Di Apr 29, 2003 2:30 pm
Titel:

Zitat:
Zum Beispiel ist ein Angstgefühl da (das Gefühl als solches ist da, das lässt sich gar nicht "wegreden") - nun fragt man sich, ob die Angst in der Situation berechtigt ist.


und was ist, wenn das gespür für *berechtigte und unberechtigte gefühle*
nicht mehr intakt ist? also wenn man nicht so recht weiß, was einem gut tut, was einem nicht so gut tut?

aber den schritt geht man wohl vor der dbt?

aber dennoch, wurmt es mich, weil wenn dieser sensor kaputt ist, muiss man sich zwangsläufig auf andere verlassen, die einem sagen, so und so könnte es richtig sein. aber was, wenn das nicht mein *gutes* ist?

no-one - Mi Apr 30, 2003 6:29 am
Titel:

tab hat folgendes geschrieben::
Zitat:
Zum Beispiel ist ein Angstgefühl da (das Gefühl als solches ist da, das lässt sich gar nicht "wegreden") - nun fragt man sich, ob die Angst in der Situation berechtigt ist.
und was ist, wenn das gespür für *berechtigte und unberechtigte gefühle* nicht mehr intakt ist? also wenn man nicht so recht weiß, was einem gut tut, was einem nicht so gut tut? aber den schritt geht man wohl vor der dbt? aber dennoch, wurmt es mich, weil wenn dieser sensor kaputt ist, muiss man sich zwangsläufig auf andere verlassen, die einem sagen, so und so könnte es richtig sein. aber was, wenn das nicht mein *gutes* ist?





...gespür für berechtigte und unberechtigte gefühle ???...
...es fehlt doch zumeist nur,wenn man in der situation steckt,festhängt.....so halt nur mal : abstand von der situation??.....dann hebt sich oft der schleier
?????????
.....
...angebotene sachen,die nicht "meins" sind,nichts helfen ,kann man doch ablehnen dann....nur wahrnehmen erstmal,was da als "lösung" von außen daherkommt ,is schon ein wichtiger schritt???...
+
in der situation,,in der angst sich keinen druck machen....
wegzuzaubern geht sie nicht und übersehen einfach und entgegengesetzt handeln geht auch nicht so einfach....
aber DAS WISSEN ist da,das wissen ,da mal durchzustiefeln ,daß sich was auflöst.....und dafür sich "hilfe" suchen,zulassen...
...
...das Theorie-Wissen die führung übernehmen lassen und auch wenn man nicht sofort merkt : hey,das is toll.......so weiß man fürs nächste mal,was vielleicht gutgewesen wär....(Praktisches Wissen)
...
SICH KENNENLERNEN.....
...
oder so ???...
...
lieben gruß,
jana
(ich weiß,nicht alzu klar.....bis später+dann vielleicht )

thora - Do Mai 01, 2003 8:09 am
Titel:

@tab

"berechtigte" oder "unberechtigte" Gefühle gibt es meiner Meinung nach nicht.
Es gibt nur Gefühle, die destruktiv, aus der Luft gegriffen, zu subjektic oder zu emotional sind.

Und das ist Sache des Achtsamkeitstrainings, dem ersten Modul der DBT

Jetzt bidddde net wieder die Kriese kriegen wegen dem Begriff, ich werd das als Wochendiskussion ab Sonntag reinstellen.

LG Thora

thora - Fr Mai 02, 2003 2:25 pm
Titel:

Folgenden Text habe ich eben auf meine hp gesetzt.
Wer nicht nachschauen gehen will, hier eine Kopie

Das Verändern von Gefühlen durch
ENTGEGENGESETZTES HANDELN


ANGST

- Tun Sie das, wovor Sie Angst haben, probieren Sie es immer wieder
- Nähern Sie sich Situationen, Orten, Aufgaben oder Menschen, vor denen Sie Angst haben
- Tun Sie Dinge, um sich selbst ein Gefühl von Kontrolle zu geben
-
SCHULD-/SCHAMGEFÜHL

(wenn Schuld oder scham nach subjektiv moralischem Empfinden gerechtfertigt sind)

- Machen Sie das Geschehene wieder gut
- Sagen, dass es Ihnen leid tut
- Etwas Nettes zu der Person sagen, die Sie verletzt haben (oder auch zu einer anderen Person, wenn die betreffende Person nicht da ist)
- Sich selber verpflichten, denselben Fehler in Zukunft nicht mehr zu machen
- Die Konsequenzen ohne Bewertung und mit Gelassenheit akzeptieren
- Das Gefühl loslassen

(wenn schuld oder scham nach subjektiv moralischem Empfinden NICHT gerechtfertigt sind)
- Sich selber immer wieder mit dieser Situation konfrontieren, es immer wieder versuchen
- Die Situation anpacken, sie nicht vermeiden

TRAURIGKEIT ODER DEPRESSIONEN

- Aktiv werden, sich nicht zurückziehen
- Dinge tun, durch die man sich selbstsicher und kompetent fühlt

ÄRGER

- Die Person auf die man ärgerlich ist eher meiden, anstatt angreifen
- Nicht grübeln und an die Person denken
- Der Person etwas Gutes tun, freundlich zu ihr sein, anstatt sie anzugreifen
- Versuchen, andere Menschen zu mögen und sie zu verstehen, anstatt ihnen Vorwürfe zu machen



Es handelt sich dabei nicht um ein Verfälschen oder Verstecken von Gefühlen. Der springende Punkt ist, dass man konträr zu einem Gefühl handelt.

Dies bedeutet nicht, dass man die Gefühle unterdrücken soll. Das Verhalten liefert dem Gehirn Informationen und das bewirkt, dass eine langsame, aber stetige Veränderung des Gefühls in Gang kommt. Dies funktioniert nur dann, wenn die Gefühle der Situation nicht angemessen sind.
Wenn das problem also Angst sein sollte, so sollten furchterregende Situationen nur dann aufgesucht werden, wenn nicht tatsächlich eine reale Gefahr besteht.
Bei Schuld-/Schamgefühlen geht es NICHT darum, Handlungen zu wiederholen, von denen man weiß, dass sie tatsächlich unmoralisch sind.


Ein persönliches Beispiel.

Ich weiss, dass die Mutter meines Freundes an sich nicht schlecht ist.
Im Laufe der vergangenen Jahre hat sie mich sehr oft zutiefst verletzt.
Nun ist es mir beinahe unmöglich diese Frau überhaupt noch objektiv zu sehen.
Alles was sie macht ist von vorneherein schlecht, und sie will mir ausschließlich böses.
Genau das ist es, was mein Gehirn mir signalisiert, aber auch mein augenblickliches Gefühl.
Fakt ist, dass diese Frau mir verdammt weh getan hat, dass sie aber nicht als ganze Person schlecht ist, oder all ihre Handlungen und Aussagen gegen mich gerichtet sind.

Im Normalfall bin ich wirklich ziemlich schroff ihr gegenüber, weil sie für mich wirklich sozusagen „böses“ verkörpert.
Nun ist es an mir, entgegengesetzt meiner Gefühle zu handeln, und sie zum Beispiel mal anzulächeln.
Und je mehr ich dies schaffe, umso mehr verschwindet das Bild der „bösen Schwiegermutter“ auch in meinem Kopf.

Und langsam wird es mir dann vielleicht möglich sein, sie einigermaßen real zu sehen, und die Gefühle diesbezüglich anzupassen.

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