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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Rumänische Kinderheime

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Gast
New PostErstellt: 09.01.08, 10:48  Betreff: Rumänische Kinderheime  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Rumänien

Die Irreparablen

Halb verhungerte Kinder in rumänischen Heimen: in den Neunzigerjahren gingen diese Bilder um die Welt. Seitdem hat sich viel getan, meint Arne Semsrott. Teil II seines Berichts aus Rumänien.

Halb verhungerte Kinder, verwahrloste Jugendliche - Anfang der Neunzigerjahre gingen die Bilder aus rumänischen Kinderheimen um die Welt. Unter der Herrschaft des Diktators Ceausescu waren die „irecuperabili“, die „Irreperablen“, zwar am Leben gehalten worden, eine menschenwürdige Versorgung erhielten die geistig und körperlich behinderten Kinder aber nicht.

Jetzt absolviere ich mein FSJ in einem Kinderheim in Rumänien. „Think small“ war die Devise nach 1990. Deswegen leben in der Einrichtung, in der ich arbeite, nur zehn Kinder. Sie sind erst drei bis sieben Jahre alt, haben also keine Zeit in Ceausescus Heimen mehr verbringen müssen.

Unter den Augen der Betreuerinnen und der heiligen Maria an der bunten Tapete spielen die Kinder morgens, mittags und abends im Wohnzimmer, zwischendurch wird geschlafen und gegessen. Nur einige von ihnen können alleine laufen, die wenigsten mit mehr als Brabbellauten kommunizieren.

Ständig fliegen Legosteine, Dreiräder und Kuscheltiere durch den Raum, Gehversuche der Kinder an meinen Händen finden stündlich statt. Nur bei einer Gelegenheit sind die Kinder ruhig: Läuft der Staubsauger, verharren alle in ehrfürchtiger Stille.

Im Heim werden die Kinder rund um die Uhr von bis zu vier Frauen gleichzeitig gepflegt. Eine
Ausbildung haben allerdings die wenigsten Betreuerinnen. Und genau dort liegt das Problem: Da die Frauen weder von Therapieformen für behinderte Kinder noch von strukturierter Tagesgestaltung Ahnung haben und oft lieber Kaffee trinken, als mit den Kindern zu spielen, bietet der Alltag der Kleinen wenig Abwechslung – sofern sie nicht ab und zu zur Kinesiotherapie oder zum Logopäden gebracht werden. Der Leiter meiner Einrichtung macht für diesen Umstand das Budget verantwortlich: „Hätten wir mehr Geld, könnten wir mehr und besser qualifizierte Arbeitskräfte einstellen. Jetzt müssen wir aber mit dem zurechtkommen, was wir haben.“

Dabei hat das Heim Glück, dass es nur zehn Kinder beherbergen muss. Manche Kinderheime aus der Kommunistenzeit existieren auch heute noch. So wie eine Einrichtung in Siret, 30 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, das ich besucht habe.
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Im „casa de copii“, dem Haus der Kinder, leben 150 junge und alte Menschen in einem Komplex, der mit seinen vergitterten Fronten an ein Gefängnis erinnert, stinkende Schlafräume für je 15 Insassen. Beaufsichtigt werden sie von alten Frauen in Bademänteln, die ab und zu Befehle brüllen. Dass einige der Männer hier Verletzungen am Kopf haben und die meisten Männer und Frauen ausgeprägte Formen von Hospitalismus zeigen, ist Beweis genug dafür, dass das Relikt der Ceaucescu-Ära heute eigentlich geschlossen werden müsste.

Doch auch wenn schon viele Behinderte vom Haus der Kinder in kleinere Heime in der Umgebung überwiesen worden sind, reichen die Kapazitäten nicht aus, um das große Haus aufzulösen. Dabei sind viele Menschen in der Einrichtung in Siret nicht einmal schwer behindert und einige konnten sich bei meinem Besuch dort sogar auf Englisch mit mir unterhalten. Darunter ist ein kleinwüchsiger Mann, der sich komplett normal verhält und wie ein Fremdkörper im Haus wirkt. Mir wurde erzählt, er sei nur aufgrund seiner Wachstumsstörungen ins Heim gebracht worden.

Als ich den Leiter des Kinderheims, in dem ich arbeite, auf diese Umstände anspreche, sagt er: „Vor 20 Jahren war die Behandlung behinderter Menschen, besonders der Kinder, eine Katastrophe. Wir haben viel aufzuholen.“ Da hat er Recht.

Auch wichtig:

Unterwegs nach irgendwo – Gehversuche in Rumänien, Teil 1


Was trinken Rumänen? - Politik und Popkultur in Rumänien

Was hören Bulgaren? – Politik und Popkultur in Bulgarien

Drüber reden? - Dieser Artikel wird hier im Forum diskutiert

Nach Hause - Zuender. Das Netzmagazin
http://zuender.zeit.de/2008/02/die-irreparablen-rumaenien-teil-2?from=rss
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Gast
New PostErstellt: 15.12.11, 16:37  Betreff: Re: Rumänische Kinderheime  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat:
    Rumänien

    Die Irreparablen

    Halb verhungerte Kinder in rumänischen Heimen: in den Neunzigerjahren gingen diese Bilder um die Welt. Seitdem hat sich viel getan, meint Arne Semsrott. Teil II seines Berichts aus Rumänien.

    Halb verhungerte Kinder, verwahrloste Jugendliche - Anfang der Neunzigerjahre gingen die Bilder aus rumänischen Kinderheimen um die Welt. Unter der Herrschaft des Diktators Ceausescu waren die „irecuperabili“, die „Irreperablen“, zwar am Leben gehalten worden, eine menschenwürdige Versorgung erhielten die geistig und körperlich behinderten Kinder aber nicht.

    Jetzt absolviere ich mein FSJ in einem Kinderheim in Rumänien. „Think small“ war die Devise nach 1990. Deswegen leben in der Einrichtung, in der ich arbeite, nur zehn Kinder. Sie sind erst drei bis sieben Jahre alt, haben also keine Zeit in Ceausescus Heimen mehr verbringen müssen.

    Unter den Augen der Betreuerinnen und der heiligen Maria an der bunten Tapete spielen die Kinder morgens, mittags und abends im Wohnzimmer, zwischendurch wird geschlafen und gegessen. Nur einige von ihnen können alleine laufen, die wenigsten mit mehr als Brabbellauten kommunizieren.

    Ständig fliegen Legosteine, Dreiräder und Kuscheltiere durch den Raum, Gehversuche der Kinder an meinen Händen finden stündlich statt. Nur bei einer Gelegenheit sind die Kinder ruhig: Läuft der Staubsauger, verharren alle in ehrfürchtiger Stille.

    Im Heim werden die Kinder rund um die Uhr von bis zu vier Frauen gleichzeitig gepflegt. Eine
    Ausbildung haben allerdings die wenigsten Betreuerinnen. Und genau dort liegt das Problem: Da die Frauen weder von Therapieformen für behinderte Kinder noch von strukturierter Tagesgestaltung Ahnung haben und oft lieber Kaffee trinken, als mit den Kindern zu spielen, bietet der Alltag der Kleinen wenig Abwechslung – sofern sie nicht ab und zu zur Kinesiotherapie oder zum Logopäden gebracht werden. Der Leiter meiner Einrichtung macht für diesen Umstand das Budget verantwortlich: „Hätten wir mehr Geld, könnten wir mehr und besser qualifizierte Arbeitskräfte einstellen. Jetzt müssen wir aber mit dem zurechtkommen, was wir haben.“

    Dabei hat das Heim Glück, dass es nur zehn Kinder beherbergen muss. Manche Kinderheime aus der Kommunistenzeit existieren auch heute noch. So wie eine Einrichtung in Siret, 30 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, das ich besucht habe.
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    Im „casa de copii“, dem Haus der Kinder, leben 150 junge und alte Menschen in einem Komplex, der mit seinen vergitterten Fronten an ein Gefängnis erinnert, stinkende Schlafräume für je 15 Insassen. Beaufsichtigt werden sie von alten Frauen in Bademänteln, die ab und zu Befehle brüllen. Dass einige der Männer hier Verletzungen am Kopf haben und die meisten Männer und Frauen ausgeprägte Formen von Hospitalismus zeigen, ist Beweis genug dafür, dass das Relikt der Ceaucescu-Ära heute eigentlich geschlossen werden müsste.

    Doch auch wenn schon viele Behinderte vom Haus der Kinder in kleinere Heime in der Umgebung überwiesen worden sind, reichen die Kapazitäten nicht aus, um das große Haus aufzulösen. Dabei sind viele Menschen in der Einrichtung in Siret nicht einmal schwer behindert und einige konnten sich bei meinem Besuch dort sogar auf Englisch mit mir unterhalten. Darunter ist ein kleinwüchsiger Mann, der sich komplett normal verhält und wie ein Fremdkörper im Haus wirkt. Mir wurde erzählt, er sei nur aufgrund seiner Wachstumsstörungen ins Heim gebracht worden.

    Als ich den Leiter des Kinderheims, in dem ich arbeite, auf diese Umstände anspreche, sagt er: „Vor 20 Jahren war die Behandlung behinderter Menschen, besonders der Kinder, eine Katastrophe. Wir haben viel aufzuholen.“ Da hat er Recht.

    Auch wichtig:

    Unterwegs nach irgendwo – Gehversuche in Rumänien, Teil 1


    Was trinken Rumänen? - Politik und Popkultur in Rumänien

    Was hören Bulgaren? – Politik und Popkultur in Bulgarien

    Drüber reden? - Dieser Artikel wird hier im Forum diskutiert

    Nach Hause - Zuender. Das Netzmagazin
    http://zuender.zeit.de/2008/02/die-irreparablen-rumaenien-teil-2?from=rss
In Ihrem Artikel kommt leider kein Datum vor. Wann war denn Ihr Besuch in Sirte im casa de copii?? UNd wissen Sie eventuell weitere Heime, die aktuell noch schwere Mängel aufweisen? PS: Gratuliere zu diesem Artikel!
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dana
Registrierter Benutzer


Beiträge: 2

New PostErstellt: 02.01.12, 13:42  Betreff: Re: Rumänische Kinderheime  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Sorry but I don`t understand your answer. This is not my problem. Thanks anyway. Regards.


________________________________
From: Gast <@carookee.com>
To: Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen - Heimerziehung <@carookee.com>
Sent: Thursday, December 15, 2011 4:37 PM
Subject: Re: Rumänische Kinderheime



In Ihrem Artikel kommt leider kein Datum vor. Wann war denn Ihr Besuch in Sirte im casa de copii?? UNd wissen Sie eventuell weitere Heime, die aktuell noch schwere Mängel aufweisen? PS: Gratuliere zu diesem Artikel!

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