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The Six Wives of Henry VIII. (1973) - vorgestellt von BBQ.Master

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BBQ.Master
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Beiträge: 2077


New PostErstellt: 19.01.09, 16:45  Betreff: Re: Yes-Album der Woche - Rick Wakeman - "The Six Wives Of Henry VIII." (vorgestellt von BBQ.Master)  drucken  weiterempfehlen

Rick Wakeman – The Six Wives Of Henry VIII. (1973)



1973 brachte Rick Wakeman, der kurz zuvor als neuer Yes-Keyboarder bei den Fans bekannt wurde, sein erstes Soloalbum heraus. Der Name lässt auf vieles schließen, allerdings waren es nur sechs Stücke, die Wakeman unter dem Namen der sechs Frauen des Königs veröffentlichte, ohne irgendwelche großartigen Verbindungen zu ihnen herstellen zu wollen.
Gleich der erste Track „Catherine Of Aragon“ hat die Wirkung eines Trailers. So greift dieses Stück im Grunde die Stilrichtungen der anderen fünf auf. Vor allem hört man eines: Hier stehen die Keyboards im Mittelpunkt. Zwar sind ein paar YesMen dabei, aber deren Beitrag ist auf diesem Album eher unwichtig; ihre Rollen sind Nebensache. Mit diesem Album zeigte sich gleich, dass Wakeman den Begriff „Solo-Album“ ernst nimmt. Er spielt, er baut die Melodien auf, er lässt die Stücke laufen.
Im Vergleich zur Musik von Yes tut sich hier nicht viel. Zwar hört man, wie sehr Wakemans Keyboards den Yessound ausmachen, aber von Yessongs kann man hier nicht sprechen. Alles ist sehr eigenständig und auch eigenwillig.
Mit dem zweiten Stück „Anne Of Cleves“ kommt auch schon der Höhepunkt des Albums. Wakeman lässt acht Minuten lang die Tasten seines E-Pianos glühen und wird von der Band in sehr hohem Tempo begleitet. Das Stück klingt zum Ende hin sehr nach Santana, was jedoch wegen dem Keyboardsound nicht wie eine Kopie wirkt. Im Gegenteil – dieser Rhythmus macht es gerade interessant.
Mit „Catherine Howard“ wird es sehr melodisch. Wakeman baut ein Piano-Thema auf und verarbeitet es, bis eine Gitarre übernimmt und Wakeman mit seinem MiniMoog eine neue Melodie präsentiert, eine Art Zwischenspiel, welches von einem Cembalo-Solo abgelöst wird, das in das Finale mündet. Hier greift Wakeman das anfängliche Thema auf und lässt es langsam ausklingen.
Dieses Stück ist sehr durchkomponiert und man kann fast schon erahnen, wie es im Song weitergeht, dennoch ist es nicht schlecht, da die verschiedenen Sounds gekonnt miteinander kombiniert werden.
„Jane Seymour“ ist ein weiterer Höhepunkt. Wakeman spielt hier hauptsächlich an einer Kirchenorgel. Er taucht hier in eine Musik ein, die natürlich nach Bach klingt, allerdings bringt das von „Yessongs“ bekannte Moog-Zwischenstück die entscheidende Abwechslung. Das Stück ist mit fünf Minuten Laufzeit jedoch viel zu kurz.
„Anne Boleyn“ mit dem Schluss-Chor „The Day Thou Gavest Lord Hath Ended“ ist „Catherine Howard” vom Sound und Aufbau her ähnlich, aber das Moog-Solo im zweiten Teil gehört wieder zu den Höhepunkten des Albums und bringt den entscheidenden Unterschied.
„Catherine Parr“ setzt auf einen erdigen Hammond-Sound, der sehr nah an den typischen ELP-Sound herankommt. Allerdings baut Wakeman hier wieder seine Melodiebögen auf, die man nur von ihm kennt. Das Stück ist mal schneller, mal langsamer, mit dezenten Mooglinien, dann wieder ein Mellotron-Chor (den er übrigens bei diesem Album sehr oft einsetzt). Manchmal spielt die Band mit, oft genug ist Wakeman aber auch ganz alleine und trägt seine Musik durch Arpeggien weiter. Zum Schluss erklingt fast alles zusammen: Hammond, Moog, Piano und die Band.
Dies ist im Grunde die Essenz des Albums: Melodien werden verarbeitet, ausgearbeitet und dazwischen durchgearbeitet. Es geht alles sehr klassisch zu, ohne mit einem Orchester eingespielt worden zu sein, welches das Album eher langweilig gemacht hätte, da die Band ihn gut und auf eine ungewöhnliche Art begleitet. Manchmal erwecken die Songs den Anschein, dass man bei gewissen Teilen nicht so sehr hinhören muss, weil man gerade ein Zwischenspiel oder eine Überleitung hört, die eher unwichtig ist bzw. so wirkt. Dennoch muss man Wakeman zugute halten, dass sein Debütalbum gelungen ist. Eine solch feine und klassische Verarbeitung von Themen und Melodien mit einem zeitgemäßen Sound und dementsprechenden Soli zu versetzen hat hier gut funktioniert.

Jetzt bleibt abzuwarten, in welchem Ausmaß er diese sechs Stücke zur kommenden Jubiläumsaufführung erneuern und möglicherweise verbessern wird.


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[editiert: 16.03.09, 16:41 von BBQ.Master]
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JJG
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Ort: Bad Lobenstein


New PostErstellt: 19.01.09, 18:10  Betreff: Re: Yes-Album der Woche - "The Six Wives Of Henry VIII" - Rick Wakeman(vorgestellt von BBQ.Master)  drucken  weiterempfehlen

Man merkt gleich, dass ein Keyboarder das Werk eines Keyboarders rezensiert hat. Vielen Dank BBQ.Master und

Die Sechs Frauen habe ich natürlich zuerst in der Kurzfassung der "Yessongs" gehört. Die LP lege ich mir heute noch auf.


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Aprilfrost
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New PostErstellt: 19.01.09, 18:25  Betreff: Re: Yes-Album der Woche - "The Six Wives Of Henry VIII" - Rick Wakeman(vorgestellt von BBQ.Master)  drucken  weiterempfehlen

Danke für die schöne und treffende Beschreibung der Songs. Wenn ich die sechs Weiber nicht schon seit Ewigkeiten kennen würde, jetzt wäre der Zeitpunkt für ein Date!. Ich kann alles, was Du geschrieben hast, nur bestätigen. Wäre es möglich, dass Du noch die hochkarätigen Musiker nachreichst, die Rick unterstützen? So viel ich weiß, waren u. a. Squire, White, Bruford, Howe beteiligt.
Interessant fände ich auch (gehört nicht unbedingt hierher), auf welchen Live-Aufnahmen Rick Excerpts aus den 6WH8 bringt.


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Topographic
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New PostErstellt: 19.01.09, 18:48  Betreff: Re: Yes-Album der Woche - Rick Wakeman - "The Six Wives Of Henry VIII." (vorgestellt von BBQ.Master)  drucken  weiterempfehlen

Was hat diese Platte mich Diamanten gekostet... danke für die schöne Rezi!

    Zitat: BBQ.Master
    Es geht alles sehr klassisch zu, ohne mit einem Orchester eingespielt worden zu sein, welches das Album eher langweilig gemacht hätte, da die Band ihm gut und auf eine ungewöhnliche Art begleitet.
Das ist es, genau! Ein großartiges Album, noch ohne den baldigen Größenwahn eingespielt und produziert.

    Zitat: BBQ.Master
    Jetzt bleibt abzuwarten, in welchem Ausmaß er diese sechs Stücke zur kommenden Jubiläumsaufführung erneuern und möglicherweise verbessern wird.
Ich freu mich sehr auf dieses Livespektakel! Allerdings - ob die Six Wives durch Chor und Orchester wirklich verbessert werden? Anders wohl - und eben einzigartig als Liveaufführung.


Wer die Six Wives vollständig hören möchte, muss sich eigentlich noch Wakemans "The Classical Connection 2" (1993) anschaffen. Der knapp 3-Minuten-Song "Farandol" unter Beteiligung von Chris, Alan und Steve blieb bei den 71er Sessions wohl auf der Strecke. Zu Unrecht - aber waren halt nur sechs Frauen...


Übrigens wurde die "Six Wives" seinerzeit im Radio (SWF 3 - Pop-Shop) als LP der Gruppe YES vorgestellt und zur Gänze gespielt. Meine Suche in den Plattenläden nach der YES-Version blieb natürlich erfolglos, ebenso wie die nach dem "White Album", die ebenfalls im Pop-Shop als reguläre YES-Live-Platte besprochen und mehrfach ganz oder in Ausschnitten gespielt wurde. Muss wohl ein YES-Fan am Werk gewesen sein...



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BRAIN
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New PostErstellt: 19.01.09, 19:48  Betreff: Re: Yes-Album der Woche - "The Six Wives Of Henry VIII" - Rick Wakeman(vorgestellt von BBQ.Master)  drucken  weiterempfehlen

thx BBQ Master, auch diese Scheibe hätte längst eine remasterte Neuauflage verdient.



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Fragile
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Beiträge: 1649


New PostErstellt: 19.01.09, 19:49  Betreff: Re: Yes-Album der Woche - "The Six Wives Of Henry VIII" - Rick Wakeman(vorgestellt von BBQ.Master)  drucken  weiterempfehlen

Thank you for this rezi!


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Royale
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New PostErstellt: 19.01.09, 19:50  Betreff: Re: Yes-Album der Woche - "The Six Wives Of Henry VIII" - Rick Wakeman(vorgestellt von BBQ.Master)  drucken  weiterempfehlen

Vielen Dank, BBQ.Master, für diese lebhafte und flott geschriebene Rezension, die umfassend über dieses tolle Album informiert


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BBQ.Master
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New PostErstellt: 19.01.09, 20:02  Betreff: Re: Yes-Album der Woche - "The Six Wives Of Henry VIII" - Rick Wakeman(vorgestellt von BBQ.Master)  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: JJG
    Man merkt gleich, dass ein Keyboarder das Werk eines Keyboarders rezensiert hat. Vielen Dank BBQ.Master und
Na ja, ich bin kein Keyboarder. Ich klimper nur mal gerne für mich selbst herum.

Vielen Dank an alle!

Ich habe versucht, meine Meinung über das Album nicht so überschwänglich zu schreiben, wie ich es eigentlich könnte. Aber ich sehe, dass ihr als knallharte Fans voll dafür seid. (Das beste Debütalbum haben aber immernoch ELP gemacht.)

Das Problem ist in der Tat die Abmischung. Eine ordentliche Remaster-Ausgabe würde da sicher noch mehr rausholen.

Soweit ich weiß, gibt es das "Excerpt" der "Six Wives" nur auf "Yessongs".

Die Musiker-Liste habe ich von Wikipedia:

Rick Wakeman: Grand Piano, Organs, Electric Piano, Harpsichords, Synthesizers & Mellotron (Mellotron tapes sets include Sound Effects, Vibes, Brass, Strings, Flutes, Choir)

Bass Guitar:
Dave Winter (tracks 2 & 6)
Chris Squire (track 1)
Chas Cronk (track 3)
Les Hurdle (tracks 1 & 4)

Guitar:
Mike Egan (tracks 1, 2, 5 & 6)
Dave Lambert (track 3)
Steve Howe (track 1)

Drums:
Alan White (tracks 2, 4 & 6)
Bill Bruford (tracks 1 & 5)
Barry de Souza (track 3)

Percussion:
Ray Cooper (tracks 1 & 5)
Frank Ricotti (tracks 2-4)

Electric Banjo:
Dave Cousins (track 3)

Vocals:
Liza Strike (tracks 1 & 5)
Laura Lee (track 5)
Barry St. John (track 1)
Sylvia McNeill (track 5)
Judy Powell (track 1)


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JJG
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Ort: Bad Lobenstein


New PostErstellt: 19.01.09, 20:23  Betreff: Re: Yes-Album der Woche - "The Six Wives Of Henry VIII" - Rick Wakeman(vorgestellt von BBQ.Master)  drucken  weiterempfehlen

Vielen Dank für das Line-Up. Es wurde wohl nur bei der ersten LP-Pressung im "Doppel-Cover" veröffentlicht. Meine LP macht dazu keine Angaben.

"Farandol" würde gut als Bonus-Track auf eine "Remaster" passen. Die Yes-Fans freuen sich bei diesem Stück über Squire, Howe und Bruford.


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Topographic
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New PostErstellt: 19.01.09, 20:36  Betreff: Re: Yes-Album der Woche - "The Six Wives Of Henry VIII" - Rick Wakeman(vorgestellt von BBQ.Master)  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: JJG
    "Farandol" würde gut als Bonus-Track auf eine "Remaster" passen. Die Yes-Fans freuen sich bei diesem Stück über Squire, Howe und Bruford.
Ups, hast natürlich recht!



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