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Hallo Kooka,
und wie ist das in Fällen, in denen das Kind von Anfang an auf den Papa
fixiert war? Auch schon als der jeden Tag viele Stunden "greifbar" war.
Und als das Kind lieber todmüde auf Papas Schoß sitzen wollte, während der
seine Schreibtischarbeiten erledigte, statt lieber mit der Mami zu spielen
oder von ihr ins bett gebracht zu werden, obwohl sie unter dem Strich
betrachtet auch nicht mehr Zeit mit dem Kind verbracht hatte als der Papi?
Nur mal so nachgefragt.
Herzliche Grüße
Hartmut Schewe
Im Hau 15
72631 Aichtal
Tel: 07127/56702
Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden (Rosa Luxemburg, Januar
1919 von nationalistischen Offizieren ermordet)
Hallo,
auch wenn jetzt sicher Schelte von allen Seiten auf mich einhagelt, mal ein
ganz anderer Gedanke von mir, einer aus der Ecke "Verhalten von kleinen Kids
im Allgemeinen". Einfach so zum auch mal bedacht Werden...
Ich selber habe zwei kleine Kids in dem Alter, die eine ist grad drüber weg,
die andere "steigt" gerade in das Alter ein. Ich kann unsere engere Familie
(also mein LG, mich und die beiden Kids) als glücklich, harmonisch
einstufen. Es wird viel gelacht, geknuddelt, getobt... Auch kann ich
behaupten, dass beide Kids sehr an mir hängen, ich werd einfach mal so
nebenbei gedrückt, bekomme Küßchen, es gibt Eifersüchteleien, wer nun schon
ein paar Minuten länger auf meinem Schoß saß...
Und dennoch kenne ich solch Geschichten, wie Du sie beschrieben hast: Bei
der "Großen" gab es die Zeiten, bei der "Kleinen" fangen sie gerade an.
Ich als Mutter, die ja "immer" da bin, verfügbar, also "sicher", bin dann
völlig abgeschrieben, sobald der Papa auch nur die Nasenspitze zur Tür
hereinsteckt. Der Papa soll beim Anziehen helfen - nicht wie immer die Mama.
Der Papa soll die Zähne putzen, Brote schmieren, ins Bett bringen... Bin ich
an seiner statt da, wird gaaaaaanz laut nach dem Papa gerufen. Es ist
keineswegs so, dass in dieser Phase meine Kids mich nicht mochten, wir
spielten den ganzen Nachmittag zusammen, kuschelten und schmusten ganz viel,
Mama hier, Mama da, doch sobald der Papa auftauchte, war ich abgeschrieben.
Das hielt ein paar Wochen/Monate an.
Hat bei den Kleinen im Alter von 2-3 Jahren sicher zum einen mit dem
Begreifen der Welt an sich zu tun, zum anderen aber auch damit, dass mein LG
sehr oft und für länger dienstlich unterwegs ist. Und ist er doch im Lande,
dann kommt er erst zum Abendbrot heim -> seine Anwesenheit ist kostbar, muß
bis auf die letzte Sekunde ausgenutzt werden...
Lange Rede, kurzer Sinn. Bevor hier gleich ganz hart mit Gericht & Co
vorgegangen wird, bedenkt dies Verhalten der Kleinen mal aus dieser Sicht.
Der Papa ist seit einem halben Jahr nicht mehr daheim. Er ist weg - wer
garantiert, daß er nach dem nächsten Abschied wieder auftaucht? Sie bekommt
ihn nur noch selten zu sehen. In zwei Wochen kann sie wieder zu ihm - wird
ihr gesagt. Aber was sind zwei Wochen für so eine Kleine ohne noch richtiges
Zeitgefühl? Eine unendlich lange, unbegreifliche Zeitspanne. Sie liebt ihren
Papa sehr. Vielleicht einen Tick mehr als die Mama, vielleicht aber auch
einen Tick weniger als die Mama. Nur, die Mama ist immer da. Die ist daheim,
fester Bestandteil ihres kleinen Lebens...sie ist "sicher"...
Viele Grüße,
Kooka