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Gibt es hier jemanden, der sich mit Erbrecht in Patchworkfamilien auskennt?
Kurzer Hintergrund: Ich habe einen erwachsenen Stiefsohn. Vor 12 Jahren haben wir gebaut, mein Mann hat das vor de Eheschließung aus seinem Vermögen gezahlt, von mir kamen nur ein paar 1000 dazu, im Vertrauen ohne Nachweis vor der Ehe. Ich war da, wenn während dem Bau jemand vorbei kommen musste, ich habe mit meiner Tochter Tagelang Steine geschlappt um Kosten beim Landschaftsbauer einzusparen. Ich habe schon vor dem Hausbau seine Mutter gepflegt, umsonst und dabei drauf gezahlt. War mir alles egal, wir wollten ja ein gemeinsames Leben. Mein Stiefsohn taucht hier 1-2 jährlich auf, auf Einladung, zu Weihnachten und evtl. dann nochmal, wenn man ich fragt. Er war in den 11 Jahren seitdem wir hier wohnen vielleicht 20x hier. Nun sollte ein Testament gemacht werden, in dem ich den niesbrauch kriege und sein Sohn erbt, aber der Sohn wollte nur zustimmen, wenn ich nichts umbaue, alle Sanieren so mache und bezahle, wie er das für richtig hält, ich darf nicht vermieten und er wollte mein Schlusserbe werden und ich dürfe dann keine Schulden machen, weil er ja keine Schulden erben will und außerdem solle ich dafür sorgen, dass meine Kinder später keine Ansprüche stellen und auf meinen Pflichtteil sollte ich auch verzichten. Das Haus ist in keinster Weise Altengerecht und wenn ich vorzeitig hätte ausziehen müssen, wäre ich mittellos gewesen, ich hätte noch nicht mal einen Cent gehabt, um eine Wohnungskaution zu bezahlen. Also habe ich gesagt, nein, mache ich nicht, ich verzichte nicht auf meinen Erbteil. Das war 2 tage später und da wollte mein Stiefsohn das alles nicht gefordert haben. Ich bin bereit im Erbfall auszuziehen und dann kann die Hütte vermietet werden und mein Erbteil wird nach und nach über die Miete abgetragen, so muss er sich nicht verschulden (obwohl er jetzt schon Vermögen genug hat).
Ach ja, mein Mann? Sagt nichts dazu, außer besprech das mit T. und ich habe den Eindruck, dass es meinem Mann nicht passt, dass ich nicht zu allem ja und Amen sage. Ich habe aber inzwischen mehrere leise Telefonate von meinem Mann mit seinem Sohn mitgekriegt, verstehen konnte ich nichts.
Nun haben wir Anfang März einen Termin beim Notar, dort soll erstmal eine Beratung stattfinden. Ich traue der Sache aber nicht so ganz, weil mein Stiefsohn indirekt schonmal wegen eines Erbstreits seiner Mutter da war. Er hat ihr beigestanden und kennt daher den Notar. Ich habe Sorge, dass da vorher schon irgendwas vereinbart wird, zumal ich in den letzten tagen feststellen musste dass ich meinem Mann - Supergau - nicht mehr vertrauen kann.
Das Beste wäre in dem Fall wohl ein Erbvertrag, damit auch vertraglich die Ratenzahlung des Erbteils vereinbart werden kann. (wäre die Miete eigentlich steuerfrei, solange damit ein Erbteil ausbezahlt würde?). Aber - verhindert so ein Erbvertrag auch, dass mein Mann seinem Sohn das Haus nach und nach schenken kann? Und weiß jemand, auf welche Stolperfallen man bei sowas achten sollte? Und wenn der Notar den Erbvertrag vorgelesen hat, kann ich mir dass dann vor der Unterschrift nochmal selbst durchlesen und mit dem Entwurf vergleichen? Man hat ja schnell mal einen Satz beim Vorlesen ausgelassen, in dem ich dann mit meiner Unterschrift auf meinen Teil verzichte.
Wäre echt toll, wenn es hier jemanden gibt, der mir raten kann.