Beitrag 18 von 1.522 (1%) | Anfang zurück weiter Ende |
|
Hallo Ihr lieben Zweitfrauen,
ich habe im Moment das Gefühl alles wächst mir über den Kopf und ich drehe mich in einem Kreis, aus dem ich nicht heraus komme. Vielleicht könnt Ihr Eure Kommentare dazu abgeben, wie ich etwas anders sehen kann.
Ich lebe mit meinem Lebensgefährten seit Feb 2006 zusammen. Wir haben miteinander eine sehr harmonische Beziehung. Aber alle äußeren Umstände die mit der Exfrau und Tochter zu tun haben reiben mich immer mehr auf, ich fühle mich, als hätte ich keine Kraft mehr.
Seit der Trennung von seiner Exfrau haben wir ein riesen Theater mit ihr. Unterhalt und Umgang sind die immerwährenden Streitthemen die kein Ende nehmen. Er ist vom AG zu wirklich unglaublich hohen Unterhaltszahlungen verurteilt, das hat 3 Verfahren gedauert, die zwar alle nicht nach geltendem Rech gesprochen wurden, für ihn aber dennoch leider bindend sind. Es läuft jetzt die Berufung beim OLG, Termin gibt es noch nicht. Dadurch ist die Scheidung auch immer noch nicht rechtskräftig.
Die letzte Anwältin hat uns leider in einem entscheidenden Punkt sehr schlecht beraten, so dass wir jetzt auch gegen sie über Schadenersatz und darüber hinaus zusätzlich gegen die von ihr eingesetzte Verrechnungsstelle klagen. Heißt wir haben zusätzlich zum OLG zwei weitere Verfahren am Laufen, deren Ausgang ungewiss ist und wo wir auf Grund des Pechs das wir bisher hatten auch unruhig sind.
Die Wochenenden mit Umgang passieren mehr oder weniger regelmäßig, aber es kommt immer wieder vor, dass ein Umgang kurzfristig von der Exfrau verschoben wird. Reagieren wir da nicht in ihrem Sinn gibt es gleich wieder mehrere Wochen Schwierigkeiten. Die Ferientermine Ostern, Sommer, Herbst, Winter je 1 Woche sind auch von ihr vorgegeben worden, auch hier mussten wir arge Zugeständnisse machen, da die von ihr gewünschten Termine nur schwer, oder nicht für uns beide zusammen in der Firma zu realisieren waren. Wir haben dadurch also einen gewissen Teil Urlaub nicht zusammen. Es ist auch nicht so, dass mein LG die Tochter nicht nehmen will, nur die Termine sind so unglücklich, und auch hier war es wieder "Friss oder stirb". Mein LG gibt wenn möglich nach, weil er um seine hilflose Position weiß.
Die Tochter ( 7Jahre ) bekommt die Haltung der Mutter gegen den Vater voll mit, zum Teil merkt man das z.B. bei Telefonaten wenn er sie anruft. Ist das zu einer Zeit, wo sie z.B. grade vor dem Fernseher sitzt, bekommt er ein "Pappa Du störst" oder ähnliches zu hören. Kauft er etwas nicht was sie will, heißt es " dann frage ich Mama die kauft mir das aber". Nur so als Beispiel. Ich mag soetwas nicht, auch wenn sie ein Kind ist.
Das Kind ist sehr unselbstständig, sie fragt beim kleinsten Problem um Hilfe, braucht ständige Aufmerksamkeit und kann sich nicht allein beschäftigen. Sie ist alles nach 5 Minuten leid, hilft bei so Kleinigkeiten wie zusammen den Tisch decken nur nach immer wiederkehrender Aufforderung. Sie hat keine Freundinnen, interessiert sich nur für etwas, wenn man es mit ihr zusammen spielt und ist einfach immer in so einer lethargischen Haltung. Wenn man sich mit ihr beschäftigt ist sie allerdings zufrieden. Wir haben einen kleinen Bauernhof in dem alle Kinder die zu uns kommen ein Paradies sehen, sie findet nichts spannend, erkundet nichts und interessiert sich nur, wenn man ihr etwas vormacht oder sie auffordert.
Kurz gesagt, die Kinderwochenenden werden immer mehr zum Problem für mich, ich habe das Gefühl ich halte sie nur aus und bin inzwischen froh, wenn sie vorbei sind, weil mich das Verhalten des Kindes so annervt. Aus meiner Sicht haben wir seit Jahren wirklich schlimme Schwierigkeiten unter anderem daher, dass mein LG alles für seine Tochter tut und sich von der Ex erpressen lässt, nur damit sie möglichst wenig mitbekommt. Ich bemühe mich wirklich sie gern zu haben, aber machen wir nicht den Entertainer ist es wirklich frustrierend.
Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll, aber die Beziehung zu dem Kind ist von meiner Seite aus total einseitig. Ich fühle mich total ausgesaugt und kann mich immer weniger motivieren noch mehr auszuhalten an Rückschlägen, Verzicht und Kompromissen, damit sie ein möglichst schönes Leben hat. Für Euch hört sich das sicher total egoistisch an, aber es ist nunmal nicht mein Kind und dieses Elterngefühl von "ein Kind gibt einem ja so viel" habe ich einfach nicht. Ich habe stattdessen immer nur weiter die Faust in der Tasche zu machen wenn die Exe wieder irgendetwas fordert, meine Termine nach den Wünschen und Bedürfnissen anderer zu richten und zu sehen wie es meinem LG nicht besser geht, aber der hat ja wenigstens noch die Liebe zu seinem Kind.
Ich komme aus diesem Strudel einfach nicht mehr heraus und beobachte, wie ich immer unzufriedener werde. Etwas alleine an den Wochenenden zu machen ist auch nicht die Lösung, da meine Freizeit sich hauptsächlich bei unseren Tieren abspielt und die sind nunmal bei mir zu Hause wo dann auch die Tochter ist.
Vielleicht hat einer von Euch einen Tip für mich wie ich die Situation besser betrachten kann und wie ich mich nicht so hilflos und fremdbestimmt fühle ? Das Gefühl immer nur nach der Pfeife zu tanzen und zu aller erst die Bedürfnisse anderer zu erfüllen machen mich sehr unzufrieden und ich hatte eigentlich vor noch lange mit meinem LG zusammen zu sein. Daher wird das wohl noch ein paar Jahre so weitergehen.
Wie macht Ihr das ?
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende
´stueck