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Hallo Jenny,
Du wartest noch auf Antwort in anderer Sache, hoffentlich bist Du nicht böse, wenn Du noch ein wenig warten "darfst". Irgendwie komme ich nicht zum recherchieren. Ich werde die Antwort (hoffentlich!) nicht vergessen, ansonsten meckere sie ruhig an.
Zu Deinem Thema: Seh es einfach nicht so eng. Die "Zurückhaltung" Deines Mannes kann vielerlei Gründe haben. Es könnte sein, dass er Dich nicht unbedingt mehr als nötig mit "seinen" Problemen belasten will. Dabei aber gar nicht bemerkt, dass es ausgerechnet diese Haltung ist, die belastet.
Männer sind nun mal anders gestrickt als wir Frauen. Mir hat hier schon viel das Buch: "Männer sind anders. Frauen auch" von John Gray geholfen. In meiner dritten Ehe und in den jetzt 10-jährigen Scheidungskampf meines Mannes habe ich mir einige Marotten angewöhnt, die mir das Leben erleichtern und vermeidbare Spannungen aus unserem Alltag heraushalten.
Bei Deiner untenstehenden Frage, warum kann er nicht definitiv sagen was er will, wäre in der vergleichbaren Situation meine Reaktion so, dass ich eben für ihn die Entscheidung treffe. Wobei ich nicht nur in meinen Entscheidungsprozess einfüge, ob ich mag (klar mag ich, bin doch oberneugierig und will ihn ja auch beschützen), sondern ob es für ihn hilfreich ist.
In den vergangen 10 Jahren haben sich alle Anwälte (gezwungenermaßen) daran gewöhnt, dass ich für meinen Mann das "Sprachrohr" bin, selbst einige Damen vom Jugendamt haben sich damit abgefunden. Aber einige Sachen MUSS er selber ganz alleine und ohne mich erledigen. Auch wenn ich möchte (weil ich nun mal neugierig bin), tue ich es nicht, weil ich nach reiflicher Überlegung der Meinung bin, dass meine Anwesenheit kein "gutes Bild" in der jeweiligen Situation für meinen Mann machen würde oder dass durch mein bloßes Vorhandensein sich die Situation zu seinem Nachteil verändern bzw. sie sich verschärfen würde.
Mein Mann vertraut hier auf meine weibliche Intuition und mein "Bauchgefühl". Vielleicht hat Dein Mann ja das gleiche Vertrauen in Dich? Akzeptiere unter diesem Gesichtspunkt einfach sein "wenn Du magst" und entscheide Du für ihn zu seinem Besten. Evtl. weiß er ja selber nicht, was "er" möchte. Dieses "wenn Du magst" ist doch allemal besser als evtl. diktatorischen Anweisungen von ihm. Wenn Du bei Deinem "mag ich oder mag ich nicht?" noch mit berücksichtigst, ob Dein "MÖGEN" für ihn hilfreich ist (also manchmal auch die Neugier zurückstreckst) seid Ihr bis an Euer Lebensende ein unschlagbares Team.
Dein Mann kann dann auf ein weibliches Bauchgefühl und Intuition bei Dir zurückgreifen, die er als Mann genetisch eben nun mal nicht hat. Dies verringert den Nachteil gegenüber der Ex, den er durch die Unterschiedlichkeit der Geschlechter hat.
Lieben Gruß
Ingrid
----- Original Message -----
From: FJforJJT
Sent: Tuesday, June 08, 2004 3:23 PM
Subject: [Zweitfrauen-Forum] Beistand / Interesse oder doch eher Einmischung ( Einschulung)
Hallöchen Ihrs,
ich bin mir recht sicher dass ich zum Thema "Einschulung der Großen" meines Mannes hier irgendwo geschrieben hatte (ich meine mich erinnern zu können an den Rat eines Antworters, nicht zur Einschulung zu gehen....). Leider habe ich diesen Beitrag nirgens wiedergefunden. Da es jetzt aber auch gar nicht mehr um die Einschulung direkt geht, sondern eher um einen allgemeinen Situationsgedanken, der mich grad seit heute morgen wieder intensiver beschäftigt, habe ich an dieser Stelle noch einmal einen neuen Beitrag angefangen.
Um noch einmal zur Einschulung der Großen und der Vorgeschichte zu kommen:
Vom Alter her hätte die Große diesen Sommer eingeschult werden können. Als mein Mann die KM darauf angesprochen hatte erklärte diese dass es keine Einschulung gäbe da die Große durch einen Test im KiGa gefallen wäre. Intelligenz sei ok, Sozialverhalten nicht. Daher sollte sie erst einmal ein Jahr in die Vorschule gehen. Mehr wusste die KM angeblich nicht, auch sollte mein Mann den KiGa nicht darauf ansprechen, da dieser wohl das Wort "Vorschule" nicht gerne hören würde.
Diese Aussage fanden wir komisch, und, beim KiGa nachgefragt, bestätigte sich der erste Verdacht. Dort wusste man nichts von einer evt. Vorschule. Einige Zeit später (eigentlich wollte uns die KM über Neuigkeiten bez. der Schule von sich aus informieren, natürlich warteten wir vergebens) sprach mein Mann sie noch einmal an, auch darauf dass der KiGa nichts wusste. Daraufhin kamen einige abfällige Benerkungen seitens der KM über die Leiterin des KiGa und außerdem die patzige Aussage dass es schon stimmen würde mit der Vorschule, dass es noch einmal einen zweiten Test gegeben hätte, diesmal in der Schule, und auch dort würde man meinen dass es besser wäre wenn die Große erst einmal ein Jahr die Vorschule besucht. Diesmal nannte die KM Konzentrationsschwäche des Kindes als Grund. Weiterhin bekam mein Mann knapp den Namen der Schule und den der Schulleiterin "damit du selber fragen kannst wenn Du mir nicht glaubst!" und das Gespräch war beendet.
In der zukünftigen Schule der Großen hatte mein Mann dann nach einigen Versuchen heute Vormittag die Möglichkeit kurz mit der Schulleiterin zu sprechen, die erst einen Blick in die Akte werfen wollte, mein Mann sollte sie nach 10 Min. zurückrufen. Als mein Mann dies tat, ließ sie durch ihre Sekretärin ausrichten dass sie doch gerne ein persönliches Gespräch mit meinem Mann hätte (dies hatte er ihr schon beim ersten Telefonat angeboten, da meinte sie aber noch man könnte den Sachverhalt auch telefonisch klären).
Nun hat mein Mann also einen Termin mit der Schulleiterin Donnerstag. Als er mir das erzählte, fügte er wie immer nur dazu "wenn du magst, kannst du natürlich mitkommen!". Und genau DA ist auch mein Problem, welches er aber nicht als solches erkennt und immer nur kommentiert dass er mir doch nicht vorschreiben kann ob ich mitkommen soll oder nicht.
Warum kann er nicht einfach mal sagen wie es ist. Das ich nerve zum Beispiel. Oder das er denkt es könnte ihn ins schlechte Licht rücken wenn er ewig die olle Neue mitschleppt die sowieso an allem schuld ist. Oder dass es ihn beruhigt wenn ich dabei bin. Oder das er sich sicherer fühlt. Oder irgendetwas anderes, egal ob positiv oder negativ, ich würde beides akzeptieren, in diese Richtung... aber immer nur dieses lapidare "wenn du magst...."
Klar mag ich!!! Schon allein weil ich zu ihm stehen und ihn bei dem Kampf um seine Kinder unterstützen möchte wo es nur geht. Zum anderen weil ich absolut neugierig und ungeduldig bin. Und es sowieso schon genug Stress gibt wenn er alleine bei Terminen war oder bestimmte Gespräche mit der Ex hatte und dann erstmal für sich alles verdauen und in sich reinfressen muss und nicht darüber reden will.
In der Vegangenheit war ich überall mit, wo es mir beruflich möglich war. KIpsychologe, KIarzt, KiGa,... ich könnte den Termin Donnerstag auch wieder mit wahrnehmen und würde auch gerne, aber ist ein bißchen Ermutigung seitens meines Mannes, die mir zeigt dass ich etwas Richtiges mache, zuviel verlangt??? Manchmal habe ich das Gefühl, als Zweitfrau darf man nicht nur die "alltäglichen" Wünsche nach eigenem Familienfrieden und allem was dazu gehört ablegen, sondern auch seine Gedanken und Gefühle.....
Grad mal ratlose und bißchen deprimierte Grüße,
Jenny