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hallo ich bins mal wieder.
Das Jahr ist vorbei und mein Leben läuft wieder in normalen Bahnen. Gesundes Neues erst einmal.
Letztes Jahr war nur schrecklich.....aber wir haben es überstanden.Unser Sorgenkind lebt wieder bei der Mutter.Unser Leben war nur noch ein Scherbenhaufen, alle, meine Kinder ,mein Freund und ich waren am Ende unserer Kräfte.
Wie kam es dazu.Unsere Eskalationen wurden immer schlimmer und ich meinte zu meinem Freund , er solle mit ihr ausziehen.Meine Söhne wurden immer schlechter in der Schule, redeten wie Kleinkinder und mein Ältester entfernte sich immer mehr von mir.....einfach verhaltensauffällig.
Ich befand mich in einer Tretmühle.Ich wollte ein Ende. Mein Freund suchte eine Wohnung und fand gleich eine. Wir machten die Aufteilung der Möbel im Beisein seiner Tochter und mein Freund nahm mir alles, sogar die Armaturen. Ich dachte ich spinne.
Seine Tochter meinte haja, wann gehts los und gemütlich würde sie es sich auch in der neuen Wohnung nicht machen,und da muss etwas in meinem Freund vorgegangen sein. Er bemerkte die Gleichgültigkeit seiner Tochter und er meinte später, wenn er ihr Werkzeug gegeben hätte, hätte sie sogar die Armaturen abmontiert.
Statt auszuziehen zog er eine Psychologin zu Rate und sie machte ein Gutachten.Das Gutachten besagte , sie hätte ein Nähe- Distanzproblem,könnte mit Emotionen, besonders mit positiven Gefühlen nicht umgehen...eine gewisse Gefühlsleere. Man rate ihr dringend Therapie zu machen. Sie stimmte zu.
Uns sagte man, ihr Ziel sei es alles zu zerstören und wir sollen es nicht zulassen. Sie fing die Therapie an, aber bei uns zu Hause ging nichts mehr. Sie terrorisierte ,wo sie nur konnte, intrigierte gegen jeden und allen und es wurde auch meinem Freund zuviel. Sie erpresste ihn mit Heim und irgendwann sprang er nicht mehr darauf an, sondern sagte "geh".
Immer wieder ging sie mit Tasche und kam wieder zurück. Aber Besserung ihrerseits Fehlanzeige. Sie trieb das Spiel weiter und in mir kam Hass hoch, richtiger Hass und ich fragte mich......warum tritt sie alles und jeden mit Füssen".... Eines Abends reichte es auch meinem Freund und er schmiss sie raus mit Zettel für Unterkünfte in der Hand.
Ich machte einen riessen Fehler und holte sie zurück (es war elf Uhr )als sie mich anbettelte nach Hause zu kommen. Ich meinte zu ihr "aber geh mir heute aus den Augen". sie kam zurück, ging heulend ins Zimmer....ich in der Erwartung, sie hätte es kapiert.-Pustekuchen...... nach einer halben Stunde ging sie pfeifend in die Küche, so nach dem Motto"habe es wieder geschafft".
Ich explodierte und sagte sie sei morgen verschwunden , mir wäre es egal wohin, Mutter , Vater, Grosseltern. egal Hauptsache fort. Am nächsten Tag kam mein Freund 3-mal von der Arbeit um sie zu fragen, ob sie was zu sagen hätte, aber sie meine "ALLES WÄRE BESTENS UND SIE BLEIBE; WIE SIE IST".
Mein Freund nahm ihre Tasche und brachte, sie in Obhut des Jugendamtes. Den Rest könnt ihr euch denken. Wir mussten Mutter einschalten, sie lehnte Therapie ab und fand es nicht gut das Kind dahin zu geben, war aber nicht bereit es zu sich zu nehmen. Die Mutter redeten mit dem Mädchen und machte ihr klar, dass sie zur Therapie nicht gezwungen werden kann.
Also brach sie die Therapie ab und fürs Jugendamt war klar, dass sie aus dem Heim raus muss......man sagte uns nach 4! Wochen Aufenthalt, sie hätte Eltern und fragte wer sie zurück nimmt. Mein Freund war nicht bereit, ich schon garnicht, nur die Grossmutter 75!
Das Jugendamt meinte, dass Oma nicht in Frage käme und die Tanten streikten auch. Also fragte mein Freund seine Ex, wenn sie doch der Meinung ist, dass das Mädchen keine Therapie braucht und so normal ist, dann solle sie sie doch nehmen. Sie fragte, ob er zahlt, er sagte ja und seit dem lebt sie bei der Mutter.
2 Monate hasste ich, schrie mein Freund an, dass er es zuliess und warum er am Anfang nicht sehen wollte. Ich hasste ihn, sie ,und vorallem mich....weil ich versagt hatte. Irgendwann fing ich an klarer zu denken, wollte nicht mehr hassen, wollte nicht verbittert werden.....fing an es zu verarbeiten.
Heute reden mein Freund und ich viel darüber....er sah sie nur als kleines Kind im Alter von 5 Jahren und sie wurde in seinen Augen nie älter, sondern war für ihn nur das arme, kleine Opfer Scheidungskind.
Er hat sich für uns entschieden.Er ruft seine Tochter regelmässig an, sie lehnt ihn völlig ab. Aber ich bin sicher, dass sie irgendwann wieder miteinander reden. Er wird immer der Vater bleiben und er soll es sein dürfen. Wenn sie sich treffen ausserhalb unseres Hauses....er hat den Bonus "leibliche Tochter", den habe ich nicht. Ich kann nicht verzeihen, jetzt nicht, noch nicht, vielleicht sitzen wir irgendwann an einem Tisch.......aber ich brauche viel zeit.....beide.........
Sie ist 17 und ich 38.......und ich konnte mich nicht wehren
Zur besseren Lesbarkeit Absätze eingebaut
[editiert: 15.01.08, 17:30 von Ingrid]