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Hallo Mäusedorn,
bist in einer blöden Situation - an allen Fronten vertrackte Situationen...
Aber was Deinen Sohn angeht: Zirpender Grille stimme ich zu - mit 10 Jahren wirkt man äh kind schon recht reif, erwachsen, ... aber es ist doch nicht wirklich. Sonst wäre die Strafmündigkeit auch schon in diesem Alter!
Bei uns gab es eine ähnliche Situation. Ähnlich insofern, dass der Älteste meines LG an den Vater-WE sowie in all den hälftigen Ferien immer mit bei uns war, seinen Spaß hatte, die Zeit offenbar genoß. Er war guter Laune,... nix deutete auf zwangsweise Daseinmüssen oder dergleichen hin. Doch von einem Tag auf den anderen - er war ebenfalls 10 - meinte er, er wolle nicht mehr kommen. In den Ferien wohl noch, aber sonst nicht mehr. Die KM unterstützte hin dabei, schließlich sei er alt genug, diese Entscheidung allein zu treffen und wenn er eben nicht mehr zu uns wolle, dann werde sie ihn nicht zwingen.
So war er dann lange Zeit nicht mehr dabei, ging dafür mit seiner Mutter auf ihre Partys - was für einen 10-jährigen ja auch spannender ist als ein WE bei Papi, oder wurde zu Freunden verklappt, wenn sie über's WE arbeiten mußte. Dies kam aber alles hinterher, war also nicht der Grund für seine Entscheidung, sondern eher dafür, dass er so lange sein Fehlbleiben aufrecht hielt. Erst später gelang meinem LG ein Gespräch mit ihm - ohne Beisein seiner Mutter. Sie wollte nämlich immer schön dabei sein... Und da gab er als Grund für sein Nichtmehrkommen an: "Ich bin für Mama." ...
Was war da abgegangen? Was hatte er aufgeschnappt? Mit seinen 10 Jahren wie interpretiert? Was hatte sie ihm für eine Vorlage gegeben, dass er sich in der Situation fühlte, zwischen Mama und Papa entscheiden zu müssen? Nach Aussage der KM hat sie ihn nie vor so eine Entscheidung gestellt, auch nicht ansatzweise. Doch durch Erzählungen des jüngeren haben wir so einige Geschichten erfahren, die sie nach wie vor über den Vater erzählt, die Kinder sind immer dabei, wenn sie am Telefon ihre Geschichten ihren Freunden verklickert,... Papa ist immer der Schuldige, wenn was nicht hinhaut, Papa hat unendlich viel Geld, sie ist so arm dran (dabei hat sie das Haus, einen "überobligatorischen", sehr gut bezahlten Job...)...
Es passte so schön in ihr Weltbild, dass der Große nicht mehr kommen wollte. Da hat sie natürlich nicht gebettelt, gebeten, gefordert, dass er doch weiter zu uns kommt.
Gab es vielleicht bei Euch Ähnliches, was Dein Sohn falsch verstanden haben könnte? Dein Ärger über das mögliche Desinteresse Deines Ex an seinem Sohn, was Dein Sohn entsprechend ausgelegt hatte?
Das ist zwar Vergangenheit und nicht mehr Dein eigentliches Problem, ich weiß, aber Wert ist es doch schon, sich darüber Gedanken zu machen. Oder? Vielleicht spielt sich ja Ähnliches bei der Tochter Deines Mannes ab?
Viele Grüße, Kooka