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Seblon
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Beiträge: 354


New PostErstellt: 17.02.06, 17:00     Betreff: Der eiserne Rat – Der ewige Zug – Anamnesis, S. 198 -251

Canon EOS 500D SLR-Digit...
Ich scheine nun tatsächlich nur noch solo zu lesen, was doch recht schade ist, weil so interessante Diskussionen vermutlich ausbleiben müssen.

Für den nicht in Kapitel unterteilten Abschnitt Anamnesis habe ich mir gedacht, nach jeweils ca. 50 Seiten meine Eindrücke zu posten:

Wir sind im Mittelteil des Romans angelangt, der ganz eindeutig als Zäsur vom Rest der Geschichte abgesetzt erscheint. Ich habe den Eindruck Miéville setzt dieses Flashback ganz bewusst in einem anderen erzählerischen Ton und sprachlichen Duktus.
Die Dynamik ist reduziert und damit auch das Tempo.

Wir werden also nun scheinbar Zeugen von Lows Lehrjahren als Golemist und lernen dabei wieder eine neue faszinierende Spezies, die Stiltspear kennen. Ihre Fähigkeit in gefährlichen Momenten Thaumaturgon zu produzieren, dass sie mit ihrer Umwelt verschmelzen lässt, ist mal wieder ein Miévillesches Bonbon.

Interessant, dem Heinrich Harrer New Crobuzons bei seinen Begegnungen mit den Eingeborenen und deren Überrollt-Werden durch den Fortschritt begleiten zu dürfen.
Der aussichtslose Kampf der Stiltspear ist zugleich eine Reflektion über den imperialistischen Sieg der Moderne und ihr verzweifeltes Aufbegehren gegen NC ein hoffnungsloser Versuch sich gegen den „ewigen Zug“ des Fortschritts zu stellen, der sie gnadenlos überrollt. Ein wenig erinnert das Szenario an die allmähliche Auslöschung des Regenwaldes am Amazonas.
Dann der Perspektivenwechsel auf die andere Seite, auf die Seite der Eroberer und Pioniere des Fortschritts.
Während der Lektüre denke ich an Werner Herzogs Fitzcarraldo mit Klaus Kinski und bin beeindruckt. Die Dynamik nimmt analog zum fortschreitenden Ausbau der Eisenbahn zu.

Irgendwann ist die Rede von Remade und fRemade, wobei die fRemade, die Gesetzlosen sein sollen. Ich hatte gedacht, dass außer den freiwilligen Remade (wie z.B. Gerber in The Scar) alle Remade verurteilte Verbrecher wären. Was denn nun?

Judahs Entwicklung vom Albert Schweizer der Stiltspear zum Bodyguard Place Hows kommt mir etwas plötzlich und unmotiviert. Mir bleibt völlig schleierhaft, wie Judahs innerlich von A zu B kommt.

Die Szene mit Lows erstem geschaffenem, tödlichem Golem und seine Begegnung mit dem Dorfmädchen Ann-Hari sind nüchtern und doch poetisch.
Irgendwie erinnern mich die von den plasmatischen Studenten organisierten Golem-Ringkämpfe an eine erwachsene Version von Harry Potters Schulwettbewerben. Harry Potter meets Rocky Balboa.



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