BAS-LAG: Das China Miéville-Forum

Seblon · Administrator Beiträge: 354 Ort: Bochum/NRW

Miévilles Kurzgeschichte DETAILS als Film?

Nachdem des öfteren schon das Gerücht aufkam, dass KING RAT verfilmt werden sollte, hat sich nun an ganz andrer Stelle etwas getan: Paramounts Tochterfirma Vantage hat ein Drehbuch von Dan Kay, welches auf Chinas Kurzgeschichte "DETAILS" (erschienen in der Anthologie "The Children of Cthulhu") basiert, gekauft. Jason Blum wird den Film für Blumhouse produzieren, ausführende Produzenten sind Steven Schneider und Ian Levy.
In der Story geht es um einen Vater, der versucht seine Tochter zu retten, die als Einzige die Anwesenheit eines Dämons spürt.
Quellen: Cinema Blend , Variety, Empire online

Die Kurzgeschichte ist ab August 2007 übrigens auch in der deutschen Ausgabe von Looking for Jake ANDERE HIMMEL zu finden.
Hoffen wir mal, dass der Film ihm einige verdiente neue Leser bringt!

Es grüßt

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Lomax · Vielschreiber Beiträge: 68

Zitat: Seblon

In der Story geht es um einen Vater, der versucht seine Tochter zu retten, die als Einzige die Anwesenheit eines Dämons spürt.

Hm, ich gehe mal davon aus, dass das der Inhalt von dem Film ist. Da haben sie von der Story, wie ich sie aus Looking for Jake in Erinnerung habe, allenfalls das Grundthema übernommen, das dann aber doch ganz anders ausgearbeitet. Was ja nicht schlecht sein muss, wenn man auf diese Art im Film einfach mehr zeigen kann ;-)

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Seblon · Administrator Beiträge: 354 Ort: Bochum/NRW

Ich muss gestehen, dass ich die Story nicht kenne. Um was geht es denn in DETAILS?

Was ich in bezug zur Verfilmung klasse finde, ist die Tatsache, dass Miéville vielleicht durch den Film einem größeren Publikum bekannt wird und er und seine Fans nicht ein so stilles, kaum wahrnehmbares Nischenleben führen müssen...

Es grüßt

[EDIT] Im Cinema blend gibt es eine etwas ausführlichere Inhaltsangabe:

"A girl uncovers a demonic force that only she can see and disappears. Her father goes looking for her and will stop at nothing to bring her back, even if it means sleeping with his incredibly sexy sister to please Al Pacino and bring about Armageddon."

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Lomax · Vielschreiber Beiträge: 68

Zitat: Seblon

Ich muss gestehen, dass ich die Story nicht kenne. Um was geht es denn in DETAILS?

In der Geschichte geht es schon um eine Frau, die als einzige eine Art Dämon wahrnehmen kann - infolge ihrer Fähigkeit, aus scheinbar zufälligen "Details" einen Sinn herauszulesen. Und letztendlich wird die Frau offensichtlich von dem Dämon verschleppt.
Das ganze ist allerdings aus der Sicht eines Kindes geschildert, das den Abschluss der Entwicklung mitbekommt und den Anfang von der Frau erzählt bekommt. Und mit dem Verschwinden der Frau endet auch die Geschichte. Die ist im Buch zugegeben eher eine Art "Kammerspiel" und damit vermutlich zu statisch für eine Verfilmung - ich halte es also durchaus für eine gute Idee, den Grundplot zu übernehmen und fürs Drehbuch dynamischer umzusetzen.
Viele der Texte aus "Looking for Jake" nehmen eine sehr starke "Innensicht" ein - ich habe schon das Gefühl, dass das Mievilles bevorzugte Art ist, Kurzgeschichten zu schreiben. Aber was man in Texten sehr gut machen kann, eignet sich für Verfilmungen nur sehr bedingt, weil der Film ja nur auf die Oberfläche schaut und Innensichten nur indirekt sichtbar machen kann.

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Seblon · Administrator Beiträge: 354 Ort: Bochum/NRW

@Lomax

Danke für Deine Ausführungen.
Ich denke innerhalb von Dan Kays Script wird kaum etwas von Chinas Geschichte übrigbleiben. Wir können nur hoffen, dass der Film nicht zum völligen Flop verkommt und er eine Tür zu möglichen hochbudgetierten Bas-Lag-Movies aufstößt ...

Es grüßt

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Seblon · Administrator Beiträge: 354 Ort: Bochum/NRW

Noch was, habe nun gelesen, dass sowohl in der Kurzgeschichte, wie auch in dem Film das Phänomen der Pareidolie Kernthema werden soll.

Wikipedia sagt dazu:
Unter Pareidolie (von griechisch para - falsch, eidoloon - Bild oder Erscheinung) versteht man das Phänomen, dass das menschliche Gehirn stets nach Mustern und Bildern sucht und diese selbst in zufälligen Strukturen geringen Informationsgehalts findet. Ein typisches Beispiel sind die Figuren, die wir in vorbeitreibenden Wolken zu erkennen glauben.

Die Wahrscheinlichkeit ein solches falsches Bild oder eine eigentlich nicht vorhandene Struktur zu sehen, ist dabei umso größer, je mehr man erwartet, etwas Sinnvolles zu finden. Dies erklärt auch, warum beispielsweise viele Menschen das Antlitz Satans im Rauch der eingestürzten Türme des World Trade Centers zu erkennen glaubten, oder auch, warum man im Westen den Mann im Mond sieht, während andere Kulturen eine alte Frau oder auch einen Hasen erblicken. Bekanntes Phänomen auch im Rahmen der Panikstörung (episodisch paroxysmale Angst).

Ein interessantes Thema und ein sehr spannender Ansatz, wie ich finde.

Es grüßt

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