stratos
Stammgast
Beiträge: 34
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Erstellt: 28.11.05, 18:47 Betreff: Re: Die Crisis-Theorie |
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Hi Molo,
soweit, so gut. (Bzw. so weit so hervorragend, denn genau dies ist deine Zusammenfassung). Die Tatsache, daß Materie sich unter bestimmten Bedingungen anders verhält, etwa durch Thaumaturgie, ist sicherlich der entscheidende Hinweis. Auch der Zusammenhang mit der "Krise" der sozialen Materie (etwa die Hafenarbeiter) ist bei Mieville gut ausgearbeitet.
Dennoch steigt bei mir die Theorie an dem Punkt aus, wo die "crisis energy" ins Spiel kommt. Denn die "Krise" ist doch eher ein Zustand als eine meßbare Energie. Wenn wir Materie in der Krise beobachten, sehen wir drei Zustände 1. vor der Krise, 2. in der Krise, 3. nach der Krise. Stadium 2 wird dann erreicht, wenn Energie zugeführt oder weggenommen wird. In der Grimnebulins Dreieck wäre das etwa an der Spitze ein herbeigerufener Dämon (wie der von Rudgutter herbeigerufene Ambassador, der durch Opferungen bzw. eine Opfermaschine beschworen wird), im zweiten Winkel (dem "Material"-Aspekt) das Kochen von Wasser durch zugeführte Hitze, im dritten Winkel ("Social") ein durch miese Löhne aufgeheitzte Volksmenge (hier wurde Energie entzogen). Der kritische Zustand - ob nun mental, sozial oder materiell - ließe sich also durchaus energetisch beschreiben. Aber "crisis" selbst läßt sich nicht entziehen - und wenn doch, dann bleibt der Grimnebulin zu vage (und der ganze Abschnitt in der Tat Techno-Bubble mit ein paar physikalischen Versatzstücken)
Grüße, stratos
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