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Noch eine neue "Defibesitzerin"

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Lill
Mitglied

Beiträge: 85
Ort: Schweiz


New PostErstellt: 26.06.11, 10:20  Betreff: Noch eine neue "Defibesitzerin"  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Ein liebes Hallo an alle

Nun bin ich, nachdem ich erst mal ein paar Wochen nur mitgelesen habe, auch angemeldet und möchte mich hier kurz vorstellen.
Mein Name ist Lilian, ich wohne in der Schweiz und bin erst gerade 41 Jahre alt geworden.

Meinen Defi bekam ich am 17. Mai eingepflanzt, nachdem ich am 10 Mai bei der Arbeit mit Kammerflimmern plötzlich zusammenbrach.
Zum Glück reagierte mein Chef sofort und hielt mich mit Herzmassage und Beatmung am Leben, bis die Ambulanz da war, die mich 5x schocken mussten, bis mein Herz wieder normal schlug.

In der Klinik zeigte ich dann das typische Bild einer Tako-Tsubo-Kardiopathie, allerdings waren viele Sachen bei der Diagnose unklar.
Auch kam das ganze nicht völlig unvermittelt, zum Beispiel hatte ich schon wochenlang immer wieder starke Schmerzen am Herzen (erfolgreich als psychisch verursacht und nur eingebildet abgetan) und am Wochenende vorher einen Kreislaufkollaps (konnte während 30-45 min nicht mehr aufstehen, war innert 3 min. komplett nassgeschwitzt, flache Atmung) aber habe auch dies Symptome mal einem Wetterumschwung oder ähnlichem zugeschrieben.

Nach 2 Tagen im künstlichen Koma wurde dann, sobald ich wieder reden konnte, im Gespräch mit dem Kardiologen entschieden, dass ich einen Defi bekomme. Ich muss allerdings sagen, dass ich zu dem Zeitpunkt, 5 Tage nach dem dem Vorfall und nur 3 Tage nach Erwachen aus dem Koma, noch nicht wirklich entscheidungsfähig war. Zum Beispiel, kann ich mich überhaupt nicht mehr an dieses Gespräch erinnern, wie an fast alles nicht mehr das in der ersten Woche damals passiert ist. Sicher war mein Mann da und hat das Ok dazu gegeben, aber warum wartet man nicht noch eine Woche oder so, bis sich die Patienten erholt haben und sich das kurz überlegen können? Ich bin nämlich nicht sicher, ob ich mir das Ding hätte einpflanzen lassen.

Auf jeden Fall habe ich nun meinen Defi und muss mich wohl damit abfinden, wenigstens bis zum ersten Wechsel.
Ich bin sehr froh dieses Forum gefunden zu haben und habe hier schon einige mal Trost und Antworten auf viele meiner Fragen gefunden und hoffe auf ein weiteres „heiteres“ beisammen sein und Info austauschen.

Liebe Grüsse

Lill


[editiert: 26.06.11, 10:47 von Lill]
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andy
Mitglied

Beiträge: 1672
Ort: NRW

New PostErstellt: 26.06.11, 10:50  Betreff: Re: Noch eine Neue "Defibesitzerin"  drucken  weiterempfehlen

Hallo Lill
Willkommen im Forum

hm. Man lässt einen wirklich kaum Zeit zum Nachdenken. Anderseits wollte man sicher sein, dass man sein Mögliches tat und uns das sam Leben halten möchten.
Aus deine Zeilen lese ich, dass du an die Richtigkeit zweifelst. Dann frage ich mich, ob du nicht am Leben hängst? und nicht gerne mit dein Mann zusammen Leben willst?
Denn was dir passiert ist, kann immer wieder mal passieren. Muss nicht, kann aber.
Nun. Überlege dir es wie gesagt bis zum Wechsel.
Bis dahin wünsche ich dir alles gute. Und ich denke du kommst noch mit einige Fragen.

Lieben Gruß Andy


____________________
Gehörlos durch Gehirnhautentzündung mit 11 Jahren. Defi-Träger seit 2.2008. wegen Ventrikuläre Tachykardien.
Periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) letzte Stufe am 2.2013! KHK! Arteriosklerose!
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Michael-2
Mitglied

Beiträge: 309
Ort: 25551 Hohenlockstedt

New PostErstellt: 26.06.11, 11:04  Betreff: Re: Noch eine neue "Defibesitzerin"  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Lill
    Ich bin nämlich nicht sicher, ob ich mir das Ding hätte einpflanzen lassen.

    Auf jeden Fall habe ich nun meinen Defi und muss mich wohl damit abfinden, wenigstens bis zum ersten Wechsel.
    Lill
versteh nicht ganz was es da noch zu überlegen gibt..........

Ansonsten HERZLICH WILLKOMMEN im "Klub"


____________________
Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind;
wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat.
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Karin W.
Mitglied

Beiträge: 13
Ort: Herzebrock

New PostErstellt: 26.06.11, 11:14  Betreff: Re: Noch eine neue "Defibesitzerin"  drucken  weiterempfehlen

Hallo Lill sei willkommen hier im Form. Ich denke man muß es erst einmal verarbeiten. Das braucht seine Zeit. Aber für Dich ist es glaub ich nur gut, einen Defi bekommen zu haben. Das ist ja der "Retter". Diese Forum habe ich auch durch Zufall gefunden. Es ist schön hier einiges nachlesen zu können und Antworten zu finden. Allerdings finde ich es etwas schwierig mit den sogenannten "alten Hasen" in Kontakt zu kommen. Für Dich erst einmal alles Gute.
Gruß Karin

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Hans
Mitglied

Beiträge: 60
Ort: Emmerich am Rhein

New PostErstellt: 26.06.11, 11:19  Betreff: Re: Noch eine neue "Defibesitzerin"  drucken  weiterempfehlen

Hallo Lill
Herzlich willkommen im Forum.
Ich habe meinen Defi auch erst seit ende März,komme einigermaßen damit klar.Seit ich im Forum lese geht es immer besser.
Also Kopf hoch und immer dran denken das du jetzt mit Defi auf der sicheren Seite bist.
gruß
hans



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Lill
Mitglied

Beiträge: 85
Ort: Schweiz


New PostErstellt: 26.06.11, 11:29  Betreff: Re: Noch eine neue "Defibesitzerin"  drucken  weiterempfehlen

Danke erst mal für die Willkommensgrüsse

Zu euren Fragen Andy und Michael-2:
Sicher lebe ich gerne, aber sterben war auch ok.
Wie sisteranneli hier: http://www.carookee.com/forum/defi-forum/6/Lieber_ohne_Defi.20969960.0.01105.html schön beschrieben hat, fand auch ich meinen „Tod“ sehr angenehm. Da ziemlich viele in meiner Familie an Krebs erkrankt oder schon gestorben sind, rechne ich damit, dass es mich wohl auch früher oder später treffen wird, gerade auch, weil ich schon 2 Knoten in der Brust und einen ziemlich grossen Tumor am Eierstock (alle gutartig) habe.
Somit kann ich mir ausmalen, wie mein Leben im Alter aussehen wird.

Im Moment ist es ja noch ok, da meine Tochter erst 15 Jahre alt ist, aber in etwa 9 Jahren, wenn die Batterie zur Neige geht, wäre sie ja dann 24.
Mein Mann kommt schon klar, er ist ja schon ein grosser Junge :)

Ich bin eigentlich sowieso überzeugt, dass es nur ein einmaliger „Ausrutscher“ war und das nie mehr passiert. Umso mehr stört es mich nun in ständiger Angst vor einer Fehlfunktion oder einem Sondenbruch zu leben. Seit ich hier im Forum gelesen habe wie schlimm und schmerzhaft das ganze ist, habe ich natürlich Angst davor.

Ich hoffe das kommt nicht zu komisch rüber und ihr verurteilt mich nicht für meine „schwarzen“ Gedanken, vielleicht ist es ja wirklich nur eine Phase durch die ich durch muss und in 1-2 Jahren sieht alles schon wieder ganz anders aus.



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denise
Mitglied

Beiträge: 265
Ort: Schweiz


New PostErstellt: 26.06.11, 11:44  Betreff: Re: Noch eine neue "Defibesitzerin"  drucken  weiterempfehlen

hallo Lill
auch von mir und auch aus der Schweiz ein herzliches Willkommen.
Ich kann mir gut vorstellen, was genau du damit meinst, dass der Tod auch ok gewesen wäre. Aber trotzdem geniesse nun einfach deine Zeit, die du noch hast. Mit dem Defi brauchst du dir ums Herz keine Sorgen mehr zu machen. Nimm ihn als Schutzengel wahr und lass ihn seine Arbeit tun. Er stört ja nicht wirklich. Das mit den Fehlfunktionen: Nimm sie nicht zu ernst. Es gibt sie, klar, aber es gibt 10mal mehr, die noch nie etwas mit Fehlfunktionen zu tun hatten.

Auch mir wurde mein Defi zur Vorsicht eingepflanzt und bis jetzt hatte er auch noch nie richtig seine Arbeit verrichten müssen, aber er hat mir auch schon einiges angezeigt, was dann wiederum zum Wohl für mein Herz war. Also nimm deinen Schutzengel an und behüte ihn, er ist immer für dich da.

Ich wünsch dir alles Gute
Denise



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Dani
Mitglied

Beiträge: 366
Ort: Wolfegg i. Allgäu


New PostErstellt: 27.06.11, 07:33  Betreff: Re: Noch eine neue "Defibesitzerin"  drucken  weiterempfehlen

Hallol Lill
Herzlich Willkommen hier im Forum!

Ich hatte auch Kammerflimmern,morgens am Frühstückstisch....
Ich war 5 Tage im Koma,und mir fehlen 4 Wochen.Von dem Aufklärungsgespräch weiß ich auch nichts mehr.
Ich konnte meinen Defi nie akzeptieren,da es immer hieß:Sie werden ihn warscheinlich nie brauchen!!!!Da fragte ich mich warum ich ihn dann überhaupt kriege.Die Ärzte sagten mir dann,wer es einmal hatte, kann es jederzeit wieder kriegen.Mein Gedanke:ICH doch nicht!!
Bis Ende Februar 2011......
Ohne ihn wäre ich jetzt nicht mehr hier!!!!
Natürlich dachte ich über meinen Tod genau gleich wie Du,das es eigentlich gar nicht so schlimm war,hab ja nichts mit bekommen.Aber,ich lebe sehr sehr gerne,trotz meiner Sprachfehler,meinem Kurzzeitgedächtnis,fehlende Gefühle in den Beinen,kein Gefühl im linken Arm,Orienterungsprobleme...Ich Liebe mein leben!!Und das habe ich meinem "Lebensretter " zu verdanken!!!
Lerne MIT ihm zu leben ,nicht GEGEN ihn.

LG Dani



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Pea
Mitglied

Beiträge: 84

New PostErstellt: 27.06.11, 13:43  Betreff: Re: Noch eine neue "Defibesitzerin"  drucken  weiterempfehlen

Hallo Lill,
auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.

Ich möchte noch einen Aspekt in die Diskussion hineinbringen- die Sicherheit!

Der Defi ermöglicht dem Träger in einem Umfang am Leben teilzunehmen, wie es ohne Defi nicht möglich wäre, denn Dein "Notarzt samt Rettungsmannschaft und Krankenwagen" ist immer dabei.

Vieles dürfte sich jemand mit einmal überstandenem Kammerflimmern nicht mehr trauen, weil.........es könnte vielleicht doch wieder passieren und man braucht dann sofort Hilfe.

Ich bin nur Angehörige, habe gut reden- ich weiß. Meinem Mann wurde der Defi vor genau einem Jahr nach Herzkammerflimmern und zwei Herzinfarkten davor im Alter von 78 Jahren implantiert. Er hat ihn sofort angenommen und damit wohl die Gewöhnung an seinen Retter abgekürzt. Er ist dankbar für jede Sekunde, die er weitgehend unbeschwert sein Leben genießen kann- und mit ihm auch ich.

Ich weiß wie sich Sterben anfühlt- habe eine Nahtoderfahrung hinter mir.

Es grüßt dich
Pea

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Carmen
Mitglied

Beiträge: 1121
Ort: bei Kempten/Allgäu

New PostErstellt: 27.06.11, 14:59  Betreff: Re: Noch eine neue "Defibesitzerin"  drucken  weiterempfehlen

Halli Lilian,

lass dich auch von mir hier im Defiforum herzlich willkommen heissen.

Meinen Defi bekam ich im Oktober 2005 "nur" prophylaktisch implantiert und es war noch kein Jahr nach Implantation vorbei, hat er mir das erste Mal das Leben gerettet.
Der Defi mußte dann erst ca. 3 Jahre später wiederholt eingreifen, aber ohne ihn wäre ich tot und jetzt lebe ich ganz wunderbar mit einem neuen Herzen - dank meines Defis.
Deine Ängste vor Fehlschocks kann ich auch gut nachvollziehen - die hatte ich natürlich auch. Zudem hatte ich eine der berühmt-berüchtigten Medtronic Sprint-Fidelis-Sonden in mir - ich muss allerdings sagen, daß der Defi bei mir immer adäquat terminiert hat - es gab keine Fehlschocks.

Und falls Dein Defi nichts zu tun hat, kannst du Dir ja immer noch überlegen, ob Du Dir dann nach "Akku-Ende" einen neuen Defi implantieren läßt. Also ich muß sagen, daß ich mich durch meinen Defi körperlich kaum eingeschränkt fühlte, zumal ich ja nicht wirklich eine sehr aktive Sportlerin war und bin. Klar, in den Allgäuer Bergen bin ich dann auch nicht mehr rumgekraxelt, was mich aber nicht wirklich in meiner Lebensfreude eingeschränkt hat, grins.

Jedenfalls - hier findest du immer ein offenes Ohr, wenn du mal "Beistand" wegen Deinem Defi brauchst.

Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute und wenn Du Probleme hast, melde Dich einfach.

Liebe Grüße von Carmen



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