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Torsten

Beiträge: 163


New PostErstellt: 21.04.06, 10:24     Betreff: Opfer für die Freiheit

Immer, wenn mal wieder Jemand von Nazis erschlagen oder schwerverletzt wird, jault die Meute der Kapitalistenmedien ein paar Tage. Z.B. nachdem ein Deutscher äthiopischer Herkunft in Potsdam schwer verletzt wurde und wenige Tage später in Berlin ein Jemenit zum Glück leichter. Wenn's mal ganz dicke kommt, ruft auch schonmal ein Kanzler zum "Aufstand der Anständigen", was aber scheinbar mangels Anständiger als Sturm im Wasserglas verebbt. Seit einiger Zeit zieht auch eine Wanderausstellung durch die BRD (hier in Dresden war sie schon), welche an 131 (Todes-)Opfer rechter Gewalt mahnt. (http://www.opfer-rechter-gewalt.de/index.html: "Die Ausstellung porträtiert 131 Menschen, die rechter Gewalt seit 1990 zum Opfer fielen.")

Eines fiel mir auch kürzlich auf der Gedenkveranstaltung für den 1991 in Dresden von Nazis erschlagenen mocabiquanischen Studenten Jorge Gomondai auf: Der Zeitpunkt, seit dem die Opfer gezählt werden, üblicherweise seit 1990/1991.

Warum wohl? Sonst würde ja vielleicht auffallen, daß es in einem Teil Deutschlands sowas jahrzehntelang nicht gab. Wie auch? Damit Nazis Jemanden erschlagen können, muß es erst mal Nazis geben, die sich in Gruppen auf die Straße trauen. Und damit den lieben kleinen Reservetruppen des Kapitals kein Leid geschieht, stellt man meist ein Vielfaches ihrer Anzahl an Polizei um sie herum - sie müssen nur rechtzeitig anmelden, daß sie wieder mal der Öffentlichkeit ihre Präsenz demonstrieren wollen. Und damit sie nicht selbst auf die Antifa einprügeln, bringen die Ordnungshüter immer ausreichend schwere Ausrüstung, Schlagstöcke, Hunde und Handschellen mit. Allerdings nicht zum Einsatz gegen Nazis.

In der DDR wäre bei einer Naziansammlung garantiert auch Polizei in größerer Menge angerückt - und danach hätte es keine Naziansammlung mehr gegeben. Weil nämlich die DDR entnazifiziert wurde, wie das im Potsdamer Abkommen festgelegt wurde. Dem Abkommen, welches just dort beschlossen wurde, wo kürzlich Nazis einen weiteren Menschen schwer verletzten. Welch bittere Ironie der Geschichte!

Begründet wird die Hege und Pflege der Nazis mit der "freien Meinungsäußerung". Ein paar tote und verletzte Ausländer und Andere, die den Nazis nicht in den Kram passen, müssen da schon als "Kollateralschaden" der "Freiheit" hingenommen werden. Und droht doch mal das Verbot einer Nazipartei, werden "überraschend" ein paar Geheimdienstmitarbeiter in deren Reihen entdeckt (was die wohl, außer angeblich spitzeln, sonst noch so dort tun?), und schon ists Essig mit dem Verbot der Partei - verfassungsfeindlich oder nicht, spielt nunmal in einem RECHTSstaat nicht die dominierende Rolle.

Nun könnten böse Stimmen sagen, dies sei staatlicherseits die gezielte Kultivierung von rechtem Terror und Mord, wie wir das ja schon aus der deutschen Geschichte der 20er und 30er Jahre kennen. Aber jeder vernünftige Mensch wird leicht einsehen, daß es hier um das hohe Gut FREIHEIT geht. Und zu den edlen Tugenden des Menschen gehört nunmal, dafür Opfer zu bringen und das Leben einzusetzen. In diesem Falle ist das eben das Leben von ein paar Ausländern und Antifaschisten. Soviel muß uns die Freiheit wert sein.

Einigkeit und Recht und Freiheit! Toitschland, Toitschland üüübärrrr Aahaaaalleees!



Friede sei mit Euch

Torsten

Wer freiwillig kriecht, spürt nicht den Druck, der ihn zum Kriechen zwingt.
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