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bjk

Beiträge: 7353


New PostErstellt: 11.07.06, 16:24     Betreff: Re: Massenmörder besucht seine Freundin




kopiert aus: http://www.jungewelt.de/2006/07-05/029.php?sstr=Castro


»Fidel Castro ist mir egal«

Chefin von Stralsunds Fremdenverkehrszentrale sieht »positiven touristischen Effekt« durch Bush-Besuch


* Birgit Wacks ist Betriebsleiterin der Tourismuszentrale in Stralsund
(und offenbar auch eine willig-beflissene Schreibtischtäterin, Einschub bjk )



Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush für den 13. Juli nach Stralsund eingeladen. Freuen Sie sich auf den Besuch?

Ja, ich freue mich sehr über den Besuch.


Bush wurden in der Vergangenheit mehrfach die Vorbereitung und Durchführung völkerrechtswidriger Angriffskriege und diverse Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Friedensinitiativen bezeichnen ihn als den weltweit größten Kriegsverbrecher. Stört es Sie nicht, eine solche Person mit offenen Armen zu empfangen?

Ich antworte hier als Betriebsleiterin der Stralsunder Tourismuszentrale und nicht als die Bürgerin Birgit Wacks, und da ist das nicht relevant.


Kann man das so einfach trennen?

Man kann das sehr gut trennen. Wie ich schon sagte, ich freue mich auf den Besuch von George Bush. Er ist der wichtigste Politiker der Welt, und er kommt nach Stralsund. Wir sind eine mittelgroße Stadt und haben im Ausland nicht so eine große Bedeutung und sind nicht so bekannt, wie ich mir das wünschen würde. Daher begrüße ich den Besuch außerordentlich, da er die Medien und viele potentielle Besucher auf unsere Stadt aufmerksam machen wird. Jeder, der irgendwann einmal wieder das Wort Stralsund hört, wird sich daran erinnern, daß George Bush unser Gast war.


Ist es für das Image der Stadt wirklich gut, mit einem Angriffskrieger zu werben?

Entschuldigen Sie mal. Angela Merkel hat den Präsidenten in ihren Wahlbezirk eingeladen und ihn – das nebenbei – im Vorfeld bereits auf Grund mancher umstrittener Aktivitäten kritisiert.


Stralsund gilt von der wirtschaftlichen Situation her als strukturschwach. Wäre es aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit nicht ein positiveres Signal gewesen, wenn die Kanzlerin Politiker eingeladen hätte, die für eine soziale und friedfertige Politik stehen? Beispielsweise Fidel Castro, Hugo Chávez oder Evo Morales?

Wir leben nicht mehr in der DDR und Fidel Castro ist mir ziemlich egal. Für mich geht es um die Bekanntheit des Präsidenten. Neben dem Papst hat Frau Merkel die bedeutendste Persönlichkeit weltweit nach Stralsund eingeladen. Das kann für unsere Wirtschaft nur gut sein.


Ist es nicht ein durchschaubares Wahlkampfmanöver, wenn die Bundeskanzlerin George Bush kurz vor den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern einlädt?

Das kann ich nicht beurteilen. Ich bin keine Politikerin und gehöre auch keiner Partei an. Ich sehe ausschließlich den positiven touristischen Effekt.


Als der amerikanische Präsident im vergangenen Jahr Mainz besuchte, kam es zu mannigfaltigen Protesten der Bevölkerung. Diese fühlte sich überwiegend von George W. Bush gestört, da sie schwer unter den großräumigen Absperrungen und polizeilichen Sicherheitsmaßnahmen zu leiden hatte. Sehen Sie diesbezüglich keine Probleme für Stralsund?

Ich sehe, daß man gelernt hat. Wir haben inzwischen die Übersicht über die Sicherheitsbereiche und auch die genauen Daten, wann was gesperrt ist. Die Sicherheitsmaßnahmen in Stralsund sind in keinster Weise mit denen in Mainz vergleichbar. Insofern denke ich, daß Mainz eine Art Testfall für den Besuch in Stralsund war und daß der Präsident im Gegensatz zu seinem Mainz-Besuch hier nicht in eine menschenleere Stadt kommt. Nach meinem derzeitigen Informationsstand ist einzig der Bereich rund um den Alten Markt zur obersten Sicherheitszone erklärt worden. Daß dort nur Sicherheitsbeamte, geladene Gäste und Journalisten Zutritt haben, versteht sich von selbst. Außerhalb von zwei Sicherheitsbereichen geht das Leben in der Stadt seinen ganz normalen Gang.


Stralsunder Geschäftsleute fürchten jedoch massive Umsatzeinbußen.

Wenn manche Geschäfte für einen Tag geschlossen bleiben müssen, empfinde ich das als nicht allzu großes Drama. Als Ersatz für Umsatzeinbußen könnte ein verkaufsoffener Sonntag eingeführt werden. An diesem Tag können die Geschäftsleute dann zusätzliche Einnahmen machen und sind somit entschädigt.


Wie bewerten Sie die geplanten Demonstrationen gegen den Bush-Besuch?

Es gab immer und überall Demonstrationen, wenn ein amerikanischer Präsident irgendwo zu Besuch war. Ich betrachte die Demonstrationen daher als Normalität.


Sie heißen die Demonstranten also ebenfalls herzlich willkommen?

Das sage ich nicht. Ich betrachte das als Normalität und akzeptiere es.

Interview: Markus Bernhardt



Mensch bleiben muß der Mensch ...
von Tegtmeier


[editiert: 11.07.06, 16:57 von bjk]


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