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bjk

Beiträge: 7353


New PostErstellt: 13.07.06, 12:29     Betreff: Re: Massenmörder besucht seine Freundin




kopiert aus: http://de.indymedia.org/2006/07/152076.shtml



free Mumia Abu-Jamals!

von Grußbotschaft Mumia Abu-Jamals nach Stralsund - 13.07.2006 12:05
Mumia Abu-Jamals, US-Journalist und Antikriegs-Aktivist, seit 25 Jahren im Todestrakt, sendet seine Grußbotschaft zu den Protesten rund um den Besuch des US-Präsidenten George W. Bush in Stralsund.

»Not welcome, Mr. Bush«
Meine lieben Freundinnen und Freunde in Deutschland!

Vor einigen Jahren zog eine deutsche Politikerin wegen des militärischen Vorgehens der Bush-Regierung in Irak und anderen Teilen der Welt einen Vergleich zwischen George W. Bush und Adolf Hitler. Ein Aufschrei ging damals durch die US-Presse und ein Regierungssprecher wies diesen Vergleich als unverschämt zurück. Die Politikerin geriet auch in Deutschland unter gewaltigen öffentlichen Druck.
Ich dachte damals, wenn eine führende deutsche Politikerin in Bushs Handeln die Verbrechen Hitlers wiedererkennt, dann hat das Gewicht, denn es ist davon auszugehen, daß sie ihr Urteil nicht aus Böswilligkeit, sondern auf dem Hintergrund historischer Sachkenntnis gefällt hat. Ich nahm den Vorfall zum Anlaß, mich genauer mit der Thematik zu befassen und las verschiedene Reden Hitlers, die er zwischen 1938 und 1941 gehalten hat. In seiner 1938 im Berliner Sportpalast vor fünfzehntausend begeisterten Zuhörern gehaltenen Rede betonte Hitler, das Reich wolle nichts als Frieden, und er versichere allen Nachbarländern, daß Deutschland die Unantastbarkeit ihrer Territorien garantiere. Das sei keine leere Phrase, sondern der »heilige Wille« Deutschlands, das keine territorialen Ansprüche erhebe. Er habe der französischen Regierung mitgeteilt, niemand in Deutschland wolle je wieder einen Krieg gegen Frankreich führen. Es dauerte keine zwei Jahre, und ganz Westeuropa war von der Nazi-Wehrmacht besetzt.
Was hat das alles mit King George II zu tun, dem Herrscher über das US-Imperium? Wir müssen hier keine theoretischen Vergleiche zwischen den Nazis und den Bushs anstellen, weil es Fakten gibt, die belegen, wie nah die Familie Bush den Nazis stand. Der US-Wissenschaftler und politische Aktivist Michael Parenti hat in seinem jüngsten Buch »Super Patriotism« Dokumente des niederländischen Geheimdienstes zitiert, die belegen, daß Prescott Bush, der Vater und Großvater zweier US-Präsidenten, an den Nazis eine schöne Stange Geld verdient hat: »[Prescott Bushs] Union Banking Corporation half den Nazis, Stahl zu produzieren, mit dem alliierte Soldaten getötet wurden, und sie finanzierte auch Kohlebergwerke, in denen jüdische Häftlinge sich zu Todes schuften mußten. Die Bush-Familie profitierte vom Holocaust.«
Vor einem Jahr, im Juli 2005, hat das größte US-Literaturmagazin New York Review of Books unter der Überschrift »Die Neue Weltordnung« einen Artikel des US-Wissenschaftlers Tony Judt veröffentlicht, in dem es heißt: »Die moderne westliche Geschichte kennt einen Vorläufer dieses Landes, dessen Regierungschef die nationale Demütigung und Angst [nach dem 11. September 2001] ausbeutet, um die bürgerlichen Freiheiten einzuschränken; einen Vorläufer dieser Regierung, die den ?permanenten Krieg? zum Instrument ihrer Staatspolitik macht und ihre politischen Gegner foltern läßt; dieser herrschenden Klasse, die soziale Errungenschaften unter dem Deckmantel des Schutzes ?nationaler Werte? abbaut; dieser Kultur, die sich für einmalig und überlegen hält und die militärische Macht anbetet; dieses politischen Systems, in dem die Regierungspartei das Recht manipuliert und Gesetze verändert, um ihre Interessen durchzusetzen, und Journalisten einschüchtert und öffentlich an den Pranger stellt, damit sie ihre ?Irrtümer? eingestehen. All das hat einen Vorläufer, denn Europa hat in seiner jüngeren Vergangenheit schon einmal ein solches System erleben müssen, und in Europa hat man auch ein Wort dafür ? aber dieses Wort lautet nicht ?Demokratie?...«
Tony Judt erwähnte in seinem Artikel weder dieses Wort noch den Namen des Staates ? aber alle wußten, was gemeint war.
Die deutsche Regierung empfängt jetzt einen Präsidenten, der in seinem Amt als Gouverneur von Texas mehr Hinrichtungsbefehle unterzeichnet hat als jeder andere Gouverneur in der modernen US-Geschichte. 151 Männer und Frauen mußten sterben, weil es Bush leicht fiel, mit seiner Unterschrift über Leben und Tod zu entscheiden.
Massenmord mittels Krieg, ausgelöst durch angebliche Massenvernichtungswaffen in Irak, angebliches Uran aus Afrika und Saddam Husseins angebliche Verbindungen mit al-Qaida; die Schreckensherrschaft der Folterer von Abu Ghraib, das Massaker von Haditha, die flächendeckende Plünderung von Faludscha, Vergewaltigungen und Morde, geheime Gefängnisse und Folterkammern ? klingt das alles bekannt für europäische Ohren? Ja, denn wenn dieser texanische Redneck jetzt in Deutschland willkommen geheißen wird, dann wird damit gleichzeitig wieder die unheilvolle Geschichte des Deutschen Reiches wachgerufen.
Nieder mit dem Bush-Regime!
Schluß mit der Besatzung in Irak!
Nieder mit dem neofaschistischen und neokonservativen US-Imperium!
Wenn es am 13. und 14. Juli 2006 heißt: »Not welcome, Mr. President!«, dann sind mit mir viele Menschen in den USA bei eurem Protest und Widerstand an eurer Seite!
Juli 2006
Aus dem Todestrakt in Waynesburg, Pennsylvania
Mumia Abu-Jamal
Übersetzung: Jürgen Heiser


[editiert: 13.07.06, 12:30 von bjk]
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