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bjk

Beiträge: 7353


New PostErstellt: 29.01.06, 20:52     Betreff: Re: WASG-Konferenz vom 28. januar 2006 in Berlin

kopiert aus: http://de.indymedia.org/2006/01/137479.shtml


"Die Neue Linke und Regierungsbeteiligungen"

von Tilo Schönberg - 29.01.2006 20:30



Am Samstag fand in Berlin das Forum "Die neue Linke und Regierungsbeteiligungen" statt.

[..] Spätestens bei Carsten Becker (Vorsitzender ver.di Betriebsgruppe Charité) gingen den letzten, anwesenden Befürwortern eines gemeinsamen Wahlantritts von WASG und Linkspartei.PDS in Berlin die Argumente aus. Angesichts der geplanten und immer wieder angestrengten Bemühungen zum Lohndumping und unbezahlter Mehrarbeit, sowie zur Ausgliederung ganzer Sektionen aus dem Landesbetrieb Charité durch den dafür verantwortlichen PDS-Senator Flierl, die Becker den anwesenden Gästen deutlich machte, blieb vielen die berühmte Spucke weg. [..]
Am Samstag fand in Berlin das Forum "Die neue Linke und
Regierungsbeteiligungen" statt.

Die Veranstaltung der WASG Berlin war bestens besucht (ca. 200 Gäste)
und der große Saal im IG-Metall-Haus dadurch proppevoll.
Auch das Podium war gut besetzt. Wolfgang [Meyer] (WASG Landesvorstand
Bremen), Hans Modrow (Ehrenvorsitzender der PDS), Rouzbeh Taheri und
Lucy Redler (Landesvorstand WASG Berlin) sowie ein völlig erkälteter
Thies Gleiss (Bundesvorstand WASG).

Die angereisten Gäste kamen aus allen Teilen der Republik und die
meisten brachten Grüße ihres jeweiligen WASG-Bezirkes mit. Um es
vorweg zu nehmen: eine übergroße Mehrheit bot den Berlinern auch volle
Unterstützung und Hilfe an, sollte sich die WASG Berlin in vier Wochen
per Urabstimmung entscheiden, doch alleine zur Wahl des Berliner
Abgeordneten-Hauses anzutreten. Lucy Redler und später auch Michael
Prütz zeigten sich sichtlich überrascht und zugleich erfreut
angesichts der großen Unterstützung. Nach Wochen der Schelte von
Bundesvorstand von WASG und Teilen der Berliner Linkspartei.PDS tat
das sichtlich gut.

Überhaupt hatten die Befürworter eines gemeinsamen Berliner
Wahlantritts einen schweren Stand. Egal ob Hans Modrow, der
leidenschaftlich dafür warb oder Helge Mewes, der nochmals auf die
Bedeutung eines gemeinsames Wahlantritts auch bundesweit hinwies,
spätestens in der zweiten Diskussionsrunde, als Vertreter zahlreicher
sozialer Bewegungen und Gewerkschafter auf den Podiumsplätzen saßen
und über ihre ureigensten Erfahrungen mit der Berliner SPD/PDS-Politik
sprachen war angesichts der zahlreichen politischen und sozialen
Schweinereien "Schluss mit lustig". Dabei wurde nicht nur auf die
Politik seitens der Berliner Linkspartei.PDS geschimpft, sondern auch
Wege und Möglichkeiten benannt, wie man es hätte anders machen können
und müssen.

Die Einwände Einzelner, die auf "Sachzwänge" und die Finanzlage
Berlins hinwiesen, lies z.Bsp. Birger Scholz, Berliner
Haushaltsexperte und von der SPD an die Luft gesetzt weil er die
Gründung des Vereins WASG unterstützte, nicht gelten. Berlin ist
Bundesland und könnte weiter "Schulden machen" die die rot/rote
Regierung in die Konsolidierung des Haushaltes und vor allem der
landeseigenen Betriebe hätte einsetzen könnnen. Angesichts eines
Schuldenberges von 70 Milliarden Euro (bis 2007 A.d.R.) sei es
geradezu absurd, vom Bund nur 35 Milliarden mehr vom
Länderfinanzausgleich einklagen zu wollen. Schlieslich würde die
Bundespolitik doch die Länder ausbluten lassen und der Bund steht auch
für die Schulden der Länder gerade. Von "Sachzwang" des sparens "bis
aufs Blut" bei den sozial Schwachen und Ärmsten der Gesellschaft könne
somit keine Rede sein und verwies auf eine wesentlich "sozialere
Politik", etwa unter einem Bürgermeister Eberhard Diepgen.

Spätestens bei Carsten Becker (Vorsitzender ver.di Betriebsgruppe
Charité) gingen den letzten, anwesenden Befürwortern eines gemeinsamen
Wahlantritts von WASG und Linkspartei.PDS in Berlin die Argumente aus.
Angesichts der geplanten und immer wieder angestrengten Bemühungen zum
Lohndumping und unbezahlter Mehrarbeit, sowie zur Ausgliederung ganzer
Sektionen aus dem Landesbetrieb Charité durch den dafür
verantwortlichen PDS-Senator Flierl, die Becker den anwesenden Gästen
deutlich machte, blieb vielen die berühmte Spucke weg. Hier wurde mehr
als deutlich warum die Berliner Linkspartei.PDS bei den letzten
Bundestagswahlen im Ostteil der Stadt über 18% der Wählerstimmen und
seit dem Beginn ihrer Regierungsbeteiligung allein in Berlin über
4.500 Mitglieder einbüßte. Das der ganz tiefe Fall ausblieb, hatte sie
nur der WASG zu verdanken. Das Angebot Carsten Beckers, zu ihm in die
Charité zu kommen und dort der versammelten Belegschaft zu begründen,
warum diese die PDS wählen sollten, quittierten die wenigen anwesenden
PDS-Mitglieder nur mit Schulterzucken. Mehr blieb, angesichts der
Fakten, auch nicht.

Mit dem Beharren der Berliner Linkspartei.PDS auf eine weitere
Zusammenarbeit mit der SPD im Berliner Senat und den aktuellen
Aussagen von PDS Wirtschafts-Senator Harald Wolf in der Frankfurter
Rundschau, den Verdienst von 1?-Jobbern noch weiter nach unten zu
schrauben (Seite 1, dritt-und vorletzter Absatz, A.d.R), erklärte
Michael Prütz seine Einstellung zu Ablehnung eines gemeinsamen
Wahlantritts: "Ich kann doch meinem Sohn nicht beibringen, dass er
weiter in eine völlig heruntergekommene Schule gehen müsse, nur weil
es Leute gibt, die meinen, dass es jetzt erst einmal wichtiger sei,
die "Neue Linke" zu bilden. Den Leuten, die von solch einer "linken"
PDS-Politik in Berlin die Schnauze voll hätten, müsse man eine
Alternative bieten.

Was bei diesem Forum noch deutlich zu denken gab, waren die Worte von
Hans Modrow, der die Dynamik bei der WASG vermisst. Die WASG sei in
ihrer Entwicklung stehen geblieben, sagte Modrow. Er hätte erwartet,
das diese Partei bundesweit mit weit über 20.000 statt 11.000 und in
Berlin mit über 2.500 statt der 900 Mitglieder in diesen
Vereinigungsprozess geht. Auch kritisierte er deutlich die Beschlüsse
von Spitzen der Linkspartei.PDS in Berlin, Brandenburg und
Sachsen-Anhalt, die die Gespräche und die Zusammenarbeit mit der WASG
bis auf weiteres einstellen wollen.
Hans Modrows Worte klangen wie ein Hilferuf ...

Bleibt noch zu erwähnen, das zu diesem Forum neben der Berliner PDS
auch der Bundesvorstand der WASG eingeladen war. Doch die wollten
nicht. Statt dessen wurde Lucy Redler telefonisch auf eine
Veranstaltung am 4.Februar in Berlin hingewiesen, die die
Rosa-Luxemburg-Stiftung zum gleichen Thema ausrichtet. Da ist dann
auch alles vertreten, was bundespolitisch Rang und Namen hat.

Die WASG Berlin zu diesem Treffen einzuladen hat man allerdings
vergessen, aber sie kommen dahin - das hat Lucy Redler versprochen.

© 0815-Info.de, 29.01.2006

Die Diskussion zu diesem Artikel läuft unter:
http://www.das-linke-forum.de/smf/index.php?topic=C.0

Mit den besten Grüßen aus Hamburg
Tilo Schönberg

----
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