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Isquierda

Beiträge: 279

New PostErstellt: 13.02.06, 17:18     Betreff: Re: Juergen von Manger, Albert Einstein und Rabindranâth Thâkur

    Zitat: Gast
    Um es kurz zu fassen - (ich erwarte einen wichtigen, wahrscheinlich lange dauernden Anruf von Angehörigen).
    Die Kritik am basisproblem verstehen Sie ja anscheinend, aber nicht die Folgen. Ein unendlicher Regress ist eben kein Fortschritt sondern das Ende von Diksussionen und Beweisführungen. Ein unendlicher Regress beweist nichts mehr sondern verweist immer nur weiter (dem Falsifikationismus eines Poopers geht es übrigens genauso.
    Wichtiger ist es, dass die Wiener Schule (und Carnap; bei dem geht es dann halt um wahrscheinliche Annäherungsverfahren, was das Problem nur verschmiert im Unterschied zu Entscheidungsaussagen - ansonsten ist da ja kein grundsätzlicher theoretischer Unterschied) an einfachen Darstellungsweisen scheitern: das Induktionsproblem beschäftigte viele Menschen und ist bis heute ungelöst (es ist wahrhsceinlich auch nicht lösbar); die Wahrheitsfindung via logisch, formalisierter Induktion ergibt folgendes Problem:
    1) Ableitungs regeln Aus T folgt E

    wenn T wahr und E wahr dann AUssage richtig
    Wenn T falsch und E falsch dann Aussage richtig
    wenn T wahr und E flasch dann Aussage falsch, aber (was der Alltagsverstand manchmal nicht kapieren will)
    wenn T falsch und E wahr dann Aussage richtig (ex falsio quodlibet; aus einer falschen Annahme kann man alles ableiten); daher

    der Modus tollens - also aus T folgt E, jetzt nicht-E also auch nicht-T ist eine eine Standardableitung der Logik (kein Mensch zweifelt an ihr in Bezug auf Aussagen - bie anderen Dingen wird's komplizierter);

    Nun gibt es aber einen Haufen Beobachtungsaussagen (E) die entweder wahr oder falsch sind, aber bei der Theorie (T) ist es egal ob etwas wahr oder falsch ist - dummerweise sieht man eine Beobachtungsaussage nicht an auf welche Theorie sie sich bezieht (ich sehe den Abendstern bezieht eindeutig auf eine andere Theorie als ich sehe die Venus - obwohl es sehr ähnliches ausdrückt). Also kann eine einzelne Beobachtungsaussage bei verschiedenen Betrachtungen zu wahren und zu falschen Gesamtaussagen führen (das heißt eine Beobachtung kann z.B. sowohl eine richtige wie auch eine falsche Theorie bestätigen aber auch eine richtige Theorie falsifizieren) - das bedeutet das logischer Induktivismus zu widersprüchlichen Behauptungen führt. Also: "Die Sonne geht auf" ist eine falsch AUssage (die Sonne geht ja gar nicht auf, sondern wir drehen uns zu oihr hin) auf einer falschen Vorrausssetzung (die Erde ist eine Scheibe) aber die AUssagen auf einer flachen Erdscheibe sehe ich die Sonne aufgehen ist richtig (weil beides falsch ist) genauso wie auf einer flachen Erdscheide seh ich wie sich die Scheibe zur Sonne dreht (weil die Vorraussetzung falsch aber die FOlgerung richtig ist) nur folgende Aussage ist falsch: auf einer Erdkugel sehe ich die Sonne aufgehen.
    Das Vorgehen des Wiener Kreises (die ja durch perfekte Beschreibungssprache unter Anwendung der Logik Wahrheit finden wollen - und daher nur Beobachtungsaussagen gelten lassen und keine a priori-Theorien) produziert also zuviele Gesamtaussagen von denen viele natürlich falsch sind aber als richtig dargestellt werden (z.B. "die Sonne geht auf") und in Widerspruch zu anderen als richtig ausgemachten Aussagen stehen. Ganz kurz: aus einer Beobachtung (und sei sie perfekt beschrieben - was eh nicht geht) lassen sich falsche Theorien konstruieren, weil dieses Vorgehen logisch erlaubt ist und sein muss, sonst haut es mit der Mathematik nicht mehr hin - wäre zwar für Logiker nicht schlimm für aber für Naturwissenschaftler katastrophal)
Sicher wird nach dem Telefonat noch genug zeit sein, auf meine Fragen detailliert einzugehen und diese auch zu beantworten! Gern hätte ich auch eine Bergründung dafür, warum ein unendlicher Regress eben kein Fortschritt [ist] sondern das Ende von Diksussionen und Beweisführungen.

Bis dahin: Liebe grüße!

Ines

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