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zystein


New PostErstellt: 13.02.06, 20:11     Betreff: Re: Juergen von Manger, Albert Einstein und Rabindranâth Thâkur

Zitat: soyfer
"Also, macht den Satz:
Der Mond ist ein grüner Käse, darum ist Berlin die Hauptstadt von Deutschland.
nicht nur die Struktur logisch wahr, dass aus etwas falschem alles geschlossen werden darf,
sondern nicht auch der Inhalt zu logischem Blödsinn?
Und wird "lj ,jh üpppp" nicht dadurch logisch nachvollziebar, wenn man sich ein 9-Monate altes Kind vorstellt, dessen Geduld am Arm des Vaters gerissen ist und nun auch in die Tasten haut, obwohl das nun wirklich gar keine logische Struktur hat?"

Ok.
Formallogik, Boolesche Algebra, ist eine formalisierte Sprache, sie behandelt VERKNÜPFUNGEN von Aussagen und deren Richtigkeit.
Folgerungen aus zwei abhängigen Aussagen werden mit der Verknüpfungstabelle "Subjunktion" beschrieben.
In der Booleschen Schaltalgebra läßt sich sich einfach definieren, was unter "abhängige Aussagen" zu verstehen sei.
In Real-Life bedarf es der Einigung auf eine inhaltliche Deutung.
Ich glaube, ich habe da ein gutes Beispiel gefunden.
Nehmen wir also folgende drei Aussagen an:
A: Ich fühle mich gesund
B: Es ist Zeit für die Routineuntersuchung
C: Ich sollte zum Arzt gehen.
Mir leuchtet ein, dass Aussage C von den Aussagen A bzw. B abhängt. Wenn dies anerkannt ist, kann ich folgende Verknüpfungen/"Wahrheitswerte" aufstellen:
  • Ich ÜBERPRÜFE die Aussage A und sage: es trifft zu, daß ich mich gesund fühle (A ist "wahr", oder besser: "richtig"); es trifft zu, dass es Zeit für eine Routineuntersuchung ist (B ist richtig), dann trifft es zu, dass ich zum Arzt gehen sollte (die Folgerung C ist richtig)
  • es trifft zu, dass ich mich gesund fühle (A ist richtig); es trifft NICHT zu, dass es Zeit für eine Routineuntersuchung ist (B ist falsch), dann trifft es NICHT zu, dass ich zum Arzt sollte. (Folgerung C ist falsch).
  • es trifft NICHT zu, dass ich mich gesund fühle (A ist falsch); es trifft zu, dass es Zeit für die Routineuntersuchung ist(B ist richtig), dann trifft es zu, dass ich ("auf jeden Fall", oder "eh" wie wir umgangssprachlich sagen) zum Arzt sollte. (Folgerung C ist richtig).
  • es trifft NICHT zu, dass ich mich gesund fühle (A ist falsch); es trifft NICHT zu, dass es Zeit für die Routineuntersuchung ist (B ist falsch), dann trifft es zu, dass ich zum Arzt sollte (Folgerung C ist richtig).

Von diesen drei Aussagen - zwei Kriterien und eine Konsequenz - ausgehend(!), läßt sich dann und nur dann folgendes sagen:
Wenn ihr mich zum Arzt GEHEN seht, dann ist es ENTWEDER so, daß ich mich NICHT gesund fühle UND/UND NICHT eine Routineuntersuchung habe, ODER es ist so, daß ich mich (zwar) gesund fühle UND (aber) eine Routineuntersuchung habe.
Daß wir dich aber dort sehen, weil du einen anderen Menschen zum Arzt begleitest, gibt das "Modell" nicht her, weil wir das in unseren Annahmen(PRÄMISSEN) nicht definiert haben, weil wir die Realität mit zu wenigen Parametern (Kriterien,Variablen, Platzhaltern) "abgebildet" haben. Die "Auflösung" ist zu gering, wir erhalten ein wenig realistisches Bild. Ich behaupte also, JEDES Modell ("Weltbild"), jede bloß quantifizierende Statistik ohnehin, macht sich eines gewissen Reduktionismus schuldig, und jedes Modell weist eine gewisse Differenz zur "Wirklichkeit" auf, an die es sich nur annähern kann. Denn wer kann schon mit Sicherheit sagen, ALLE Parameter zu kennen und berücksichtigt zu haben?? --- Mensch (ForscherIn sowieso) sollte sich dessen bewußt sein; das ist es, was ich im Prinzip dazu sagen möchte.
So hat im sozialen Kontext folgende Aussage, die man von älteren, lebenserfahrenen Menschen hören kann, für mich daher einen tiefen Sinn: "Urteile über niemanden, in dessen Schuhen du nicht mindestens zwei Wochen gegangen bist". ---

Was hier - sicher für einige mit Bauchscherzen und mit Ach und Krach - in Real-Life Sinn ergibt, funktioniert in Form maschineller Algorithmen, auch Computerprogramm genannt, immer, sofern in den Programmscripten keine "Bugs" enthalten sind und die Hardware fehlerfrei funktioniert. Genau für diesen Zweck wurde die Boolesche Algebra/ binäre bzw. digitale Maschinen"sprache" weiterentwickelt. Konrad Zuse wird's bestätigen.

Das Beispiel Mond ist ein grüner Käse(A), darum ist Berlin Hauptstadt (C) ist für die Veranschaulichung von Folgerungsverknüpfungen nicht glücklich, weil nicht dargestellt ist, von welchenden beiden Aussagen (A, B) die dritte(C) als FOLGERUNG abhängt.

mit freundlichen grüssen
zystein


[editiert: 13.02.06, 23:56 von zystein]
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