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soyfer

Beiträge: 205

New PostErstellt: 06.07.06, 15:46     Betreff: Re: Israel-Palästina-Konflikt

    Zitat: Der Doktor
    Dieser "Jens" ist ein neokonservativer,ostküstophiler,USraelitischer Bahamit, kein e Frage!!!
    Es kotzt mich an wenn so genannte "Demokraten" den jüdischen Genozid der Palästinenser als "Verteidigung" gegen "Terroristen" auslegen! Deshalb sage ich: HAU AB JENS, GEH DOCH NACH ISAREL WENS DIR DA SO GUT GEFÄLLT! UND Töte deine zwei einhalb Palästinenserkinder pro Tag so wie es die IDF!!

    @all: sorry das mein Forumseinstieg so emotional ausgefallen ist, aber ich kann zionisten nicht leiden. Hoffe auf eine angeregte Diskussion :)
Tja, gutester Doktor, so ist das aber natürlich Antisemitismus. Zunächst stößt mir das Wort "Zionisten" - die du nicht leiden kannst - übel auf. Denn es ist das linke antisemitische Schlagwort.
Was bedeutet denn Zionismus? Es ist die Idee (von Herzl, entstanden in den 1890er-Jahren), dass die Juden einen eigenen Staat brauchen, um so ihre Interessen wahren zu können, nachdem besonders die europäischen Staaten dazu nicht bereit waren. Auslöser war die Deyfussaffäre in Frankreich, in der der jüdische Hauptmann im Generalstab Deyfuss beschuldigt wurde, geheime Informationen an Deutschland weitergegeben zu haben. Beweise wurden gefälscht um Dreyfuss Schuld zu belegeb (und er war unschuldig, wie in einem späteren Verfahren festgestellt wurde). Dreyfuss wurde also nur deshalb wegen Spionage verurteilt, weil er Jude war. Dies war die Initialzündung für Herzl, die Zukunft der Juden nicht mehr in Europa zu sehen. Warum ausgerechnet die Dreyfussaffäre? Herzl, ein in Budapest geborener österreichischer Jude kannte Antisemitismus aus Ungarn und Österreich genug. Deutschland hatte auch starke antisemitische Züge und von Rußland brauchen wir gar nicht reden.
Aber Frankreich war die Heimat der Revolution, als Land der Geistesfreiheit, Frankreich war Republik, nicht geprägt durch einen staatlich verordneten christlichen Mief. Und wenn es in den alten Monarchien zu antisemitischen Ausbrüchen kam, so konnten sich die Juden sagen, das liegt an der fehlenden Gedankenfreiheit, an der Zwangsjacke, in der die Menschen in Monarchien leben. Sind die Leute aufgeklärt, wie in Frankreich, dann ist der Christ, der Jude und beide solidarisch Bürger desselben Staates. Aber diese Hoffnung auf eine Gedankenaufklärung machte eben die Affäre Dreyfuss zunichte. Franzreich war um keinen Deut besser. Wenn aber der aufgeklärte Geist nicht gegen Antisemitismus half, dann konnte es in Europa keinen Platz geben. Das war Herzls Quintessenz. Und wie recht er hatte, bewies die Geschichte in all ihrer Bestialität.
Was dann? Auswandern und außerhalb Europas in anderen Staaten leben? 1. abgesehen von Amerika waren ansonsten alles europäische Kolonien. 2. Es wäre ganz dasselbe Problem, die Abhängigkeit der Juden vom Wohlwollen des Staates, der sie lediglich "duldete". Also mussten die Juden einen eigenen Staat bilden, dessen letztlich einzige Aufgabe es war, ihre Interessen wahrnehmen. Und wo sollte man diesen Staat gründen? In einem Gebiet, das wirtschaftlich sozusagen brach lag, dessen Inbesitznahme letztlich den Einwohnern nicht schadete, weil sie dies eben nicht nutzen. Und da dies auf Palästina zutraf, zudem in einem Staat lag, der von inneren und äußeren Krisen geschüttelt war (das Osmanische Reich, der kranke Mann am Bosperus), nicht so weit von ihrer europäischen Heimatherkunft entfernt war und ihre historische Heimat war, so sah Herzl in Palästina die zukünftige Heimat der Juden.

Es lag in der Hand Europas (und hier speziell Deutschlands) Herzls Befürchtungen zu widerlegen, es lag in seiner Hand die Juden in die europäischen Gesellschaften zu integrieren und ihnen - nach der rechtlichen Gleichstellung im 19. Jahrhundert - die faktische Integration zu ermöglichen. Statt dessen beteiligten sich nahezu alle europäische Staaten am 6millionenfachen Mord, an der Enteignung und Entrechtung und so blieb nach dem 2. Weltkrieg nichts anderes übrig, als den Juden eine Heimat zu geben und das in Palästina.
Uns Europäern und uns Deutschen ganz besonders steht es nicht zu, diesen Schritt, diesen Drang nach einer neuen Heimat, in irgendeiner Weise zu kritisieren. Unsere Vorfahren haben die Juden aus Europa getrieben. Die Aufgabe Europas (einschließlich Großbritanniens) war es nach 1945 nur mehr, diese neue Heimat bestmöglich darauf vorzubereiten. Der Staat Israel ist eine notwendige Folge der Verfolgung der Juden. Das war das absolute Minnimum, was Europa den Juden noch geben konnte. Und auch das haben sie nicht getan, die Juden mussten Israel erkämpfen.
Mit der Gründung des Staates Israel ging Europa aber eine zweite Verpflichtung ein, nämlich gegenüber der Bevölkerung, die hier wohnte, den Palästinensern. Europas Aufgabe war es, nicht nur den Juden eine Heimat zu geben, sondern auch die durch die Inbesitznahme entstehenden Konflikte friedlich zu lösen. Doch auch das geschah nicht.
Vor diesen Verpflichtungen hat ich Europa gedrückt und alles dem Spiel der freien Kräfte überlassen. Dass nun die freien Kräfte dort wüten, ist sozusagen unserer Vorfahren und unser heutiges europäisches Versagen und jede Kritik an der Politik der Israelis und der Palästinenser ist nicht anderes, als eine Anklage an jeden einzelnen von uns Europäern.

Daher kann ich nur deine Aussage kommentieren, du magst keine Zionisten, basiert entweder auf Unkenntnis der Sachlage oder sie ist abgrundtief antisemitisch.

Die Ermöglichung einer friedlichen Heimat für Juden und Palästinenser, das schuldet Europa sowohl den Juden, wie den Palästinensern. Diese Verpflichtung beiden gegenüber hört nie auf zu bestehen und je mehr Europa beide ihrem gegenseitigen Hass überläßt, desto teurer wird der Preis, der zu zahlen sein wird. Sollte tatsächlich der Fall eintreten, dass Israel (ohne eine friedliche Lösung gefunden zu haben) sich militärisch dort nicht mehr halten kann, wird Europa für die Folgen finanziell und territorial aufkommen müssen. Der iranische Präsident hat es schon gesagt: dann werden wohl Deutschland und Österreich (als die Hauptverursacherstaaten) das Territorium für den neuen israelischen Staat bereitstellen müssen.

Die militärischen Aktionen Israels sind NATÜRLICH nur eine Reaktion auf die palästinensische "Terrorakte" (Wie würdest du DIE denn bezeichnen? Selbstverteidigung? Dann verweise ich dich auf dein obigens "ankotzen".) Anfangs wollte die arabische Welt die Juden "ins Meer treiben". Hat aber nicht geklappt. Solange sich die Palästinenser als die Stärkeren wähnten, waren sie nicht für Kompromisse zu haben. Was regen sich denn dann nun diese Pro-Palästinenser auf, dass nun die Israelis nicht gesprächsbereit sind? Packt euch doch mal an der eigenen Nase. Denn letztlich werft ihr (und mit "IHR" meine ich nicht bjk oder baba yaga) den Israelis nur vor, dass sie erfolgreicher sind, als die Palästinenser. Denn was ihr bei den einen "zum kotzen" findet, wird für die andere Seite selbstredend akzeptiert. (Das gilt in Richtung Jens übrigends auch umgekehrt.)

Ich kann mich nur auf die Seite derer stellen, die eine friedliche Lösung des Konfliktes im Kompromiss, im friedlichen Neben- oder besser Miteinander suchen. Die sind aber derzeit nicht in den offizienn Repräsentanten zu finden.

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