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zystein


New PostErstellt: 17.10.06, 20:39     Betreff: Re: Münzers Herrenzitat - Sein und Sollen

Hi bjk

    Zitat: bjk
      Zitat: zystein
      "Die Herren tun es selbst, dass ihnen der kleine Mann Feind wird."
    ... hi zystein, Du hast, denke ich, hier sowohl eine richtige und eine falsche Aussage getan
    ... richtig ist: die, die sich da oben dünken, machen sich uns, die sie da unten dünken, selber zum Feind...
Der Ausspruch stammt - "natürlich" - nicht von mir, sondern von Thomas Münzer. Korrekt soll er es so und in folgendem Kontext gesagt haben:
    Zitat:
    ...Die Grundsuppe < alter Kraftausdruck; Inbegriff alles Schlechten> des Wuchers, der Dieberei und Räuberei seien die Fürsten und Herren; sie nehmen alle Kreaturen zum Eigentum, die Fische im Wasser, die Vögel in der Luft, das Gewächs auf Erden. Und dann predigen sie gar noch den Armen das Gebot: Du sollst nicht stehlen, sie selber aber nehmen, wo sie's finden, schinden und schaben den Bauer und den Handwerker; wo aber dieser am Allergeringsten sich vergreife, so müsse er hängen, und zu dem allen sage dann der Doktor Lügner: Amen.
    "Die Herren machen das selber, daß ihnen der arme Mann feind wird. Die Ursache des Aufruhrs wollen sie nicht wegtun, wie kann es in die Länge gut werden? Ach, liebe Herren, wie hübsch wird der Herr unter die alten Töpfe schmeißen mit einer eisernen Stange! So ich das sage, werde ich aufrührisch sein. Wohl hin!"
Nachzulesen u.a. hier: http://www.mlwerke.de/me/me07/me07_342.htm

    Zitat: bjk
    ... falsch ist: es gibt keine Herren!
    ... es sei denn, wir lassen solche zu, die sich uns gegenüber als Herren dünken!
Wie kommst du auf eine solche Zustandsbeurteilung? Hast du Beispiele, Belege?

Für mich gibt es einen Unterschied zwischen Sein und Sollen. Die Aussage "Keine Herren" verstehe ich als ein Ausdruck des Sollens.
Sonst wäre ja gar das Motto "kein Pfaff kein Staat kein Herr kein Sklave" am Ende als "mission accomplished" mißzuverstehen...

mfg
zystein

PS:
Mir stellt sich immer wieder eine ganz andere Frage bei dem Ausspruch "Die Herren machen es selbst...": Nämlich, ob das reicht?...
Und was unterscheidet uns so wesentlich von französischen Verhältnissen? Wenn es wirklich "Obrigkeitsgläubigkeit" ist, sind die Franzosen wirklich weniger obrigkeitsgläubig?
Für aktuell, ja zeitlos gültig und typisch halte ich den nächsten Satz: "Die Ursache des Aufruhrs wollen sie nicht wegtun, wie kann es in die Länge gut werden?" Heute würde man vielleicht eher sagen: "Sie wollen die Schere nicht schließen, sondern reißen sie immer weiter auf, welche Perspektive soll das haben?"


[editiert: 18.10.06, 14:01 von zystein]
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