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bjk

Beiträge: 7353


New PostErstellt: 18.11.06, 17:35     Betreff: Re: UN-Sicherheitsrat und Internationaler Gerichtshof kuschen vor USrael




kopiert aus: http://www.linkezeitung.de/cms/content/view/1308/35/



Frauen in Gaza : Wir haben unsere Angst überwunden
von Jameela al-Shanti , 10.11.2006



Die unbewaffneten Frauen des Gazastreifens haben mit ihrem unbewaffneten Widerstand die Führung gegen Israels neuesten blutigen Angriff übernommen

Gestern morgen bei Sonnenaufgang hat die israelische Luftwaffe mein Haus bombardiert und zerstört. Der Angriff hatte mir gegolten, aber statt dessen wurde meine Schwägerin Nahla getötet, eine Witwe, die acht Kinder zu versorgen hatte. Im selben Angriff beschoss israelische Artillerie ein Wohngebiet in der Stadt Beit Hanoun im Gazastreifen wobei 19 Personen getötet und 40 verletzt wurden. Viele der Getöteten starben in ihren Betten. Die Athamnas verloren 16 Familienmitglieder; die Älteste, Fatima, war 70; die jüngste, Dima, ein Jahr alt; sieben der Opfer waren Kinder. Die Zahl der Opfer in Beit Hanoun hat in einer Woche allein die 90 überschritten.
Dies ist Israels zehnter Einfall in Beit Hanoun seit Ankündigung seines Rückzugs aus Gaza. Israel hat die Stadt in ein militärisches Sperrgebiet verwandelt, eine Kollektivstrafe für ihre 28 000 Einwohner. Seit Tagen wurde die Stadt von israelischen Panzern und Truppen umringt und beschossen. Alle Wasser- und Stromversorgung wurde abgeschnitten. Während die Todeszahlen anstiegen, wurden keine Ambulanzfahrzeuge reingelassen. Israelische Soldaten drangen in die Häuser ein, sperrten die Familienmitglieder ein und positionierten ihre Scharfschützen auf den Dächern, die auf alles schossen, was sich bewegt. Wir wissen immer noch nicht, was aus unseren Söhnen, Männern und Brüdern geworden ist, seit alle Männer über dem Alter von 15 Jahren am letzten Donnerstag entführt wurden. Sie wurden gezwungen sich bis auf die Unterwäsche auszuziehen und dann in Handschellen abgeführt.

Es ist nicht einfach für eine Mutter, Schwester oder Gattin zuzusehen, wie diejenigen die man liebt, einfach vor den Augen verschwinden. Das war vermutlich, was mir und 1500 anderen Frauen half, unsere Angst zu überwinden und die israelische Ausgangssperre am letzten Freitag zu überwinden, um einige unserer jungen Männer zu befreien, die in der Moschee umzingelt wurden, während sie uns und unsere Stadt gegen die israelische Militärmaschine verteidigten.

Wir standen der mächtigsten Armee in unserer Region unbewaffnet gegenüber. Die Soldaten waren beladen mit den neuesten Waffen und wir hatten nichts als unsere Solidarität und unseren Freiheitsdurst. Nachdem wir die erste Barriere überwunden hatten, wurden wir selbstbewusster und entschlossener, die erstickende Belagerung zu überwinden. Die Soldaten der sogenannten israelischen Verteidigungskräften zögerten nicht, auf unbewaffnete Frauen zu schiessen. Der Anblick der letzten Atemzüge meiner blutgetränkten engen Freundinnen Ibtissam Yusuf Abu Nada und Rajaa Ouda wird mich für immer begleiten.

Später beschoss ein israelisches Flugzeug einen Bus, der Kinder in einen Kindergarten transportierte. Zwei Kinder wurden getötet, zusammen mit ihrem Lehrer. In der letzten Woche sind 30 Kinder gestorben. Wenn ich durch das überfüllte Krankenhaus gehe, bricht es mir das Herz, die grosse Zahl von kleinen Körpern mit Narben und amputierten Gliedern zu sehen. Wir drücken unsere Kinder eng an uns wenn wir zu Bett gehen, in der eitlen Hoffnung, sie von israelischen Panzern und Kriegsflugzeugen zu beschützen.

Aber als wenn die Besetzung und die kollektive Bestrafung nicht schon genügte, sehen wir Palästinenser uns auch noch als das Ziel der sogenannten freien Welt. Wir werden ausgehungert und erstickt als Bestrafung dafür, dass wir unser demokratisches Recht ausgeübt haben, zu wählen, wer uns regiert und repräsentiert. Nichts unterminiert die Behauptung des Westens, Freiheit und Demokratie zu verteidigen mehr, als was in Palästina passiert. Kurz nach der Ankündigung seines Projekts, den Mittleren Osten zu demokratisieren, tat Präsident Bush alles was er konnte, unsere neugeborene Demokratie zu ersticken, verhaftete unsere Minister und Parlamentarier. Sie zerstörten mein Haus und töteten meine Verwandten mit israelischen Bomben. Als die Körper meiner Freundinnen und Kolleginnen zerfetzt wurden, war kein Wort zu hören von denen, die behaupten, die Verteidiger von Frauenrechten auf dem Capitol Hill und in Downing Street Nummer 10 zu sein.

Warum sollten wir Palästinenser ohne Protest und Widerstand den Diebstahl unseres Landes akzeptieren, die ethnische Reinigung unseres Volkes, eine Zukunft in Flüchtlingslagern und die Verweigerung unsere grundlegendsten Menschenrechte?

Die Lektion, die die Welt aus Beit Hanoun in letzter Woche lernen sollte, ist dass die Palästinenser niemals das Recht auf ihr Land, ihre Städte und Dörfer aufgeben werden. Wir werden nicht unsere legitimen Rechte auf ein Stück Brot und eine Handvoll Reis aufgeben. Die Frauen von Palästina werden gegen diese ungeheuerliche Besetzung, Belagerung und Aushungerung, die uns mit vorgehaltener Waffe aufgezwungen wurde,.Widerstand leisten. Unsere Rechte und die Rechte kommender Generationen stehen nicht zur Verhandlung.

Wer auch immer Frieden in Palästina und in der Region haben will, muss seine Worte und Sanktionen an den Besetzer und nicht den Besetzten richten, den Aggressor und nicht das Opfer. In Wahrheit liegt die Lösung in Israels Hand, seiner Armee und seinen Verbündeten - nicht in palästinensischen Frauen und Kindern.

Jameela al-Shanti in Beit Hanoun, 9. November 2006

Übersetzt von Andrew Winkler und überprüft von Fausto Giudice

http://www.tlaxcala.es/pp.asp?lg=de&reference=1502



Mensch bleiben muß der Mensch ...
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