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Autor Beitrag
Riker
New PostErstellt: 17.01.06, 14:07     Betreff: Re: SoldatenSindMörder versus RuhmUndEhreDerWaffenSS - Menschenwürde und freie Meinungsäußerung

"Nicht der Begriff ist unscharf, sondern die konstruierten Ausnahmen."

Den Soldat als Mörder zu bezeichnen – findet seine Ursache aus einem/einer Konstrukt/Weltanschauung. Die Weltanschauung muß sich wiederum an der normativen Kraft des Faktischen, der Realität, bewähren.

im Allgemeinen sprich in der Verwendung der Umgangssprache ist der Begriff unscharf bzgl. des Tatbestandes - bzw. verallgemeinernd verwendet. siehe wikipedia.

so mag dann in der Auffassung und Weltanschauung eines Veganers die Tötung von Tieren als Mord empfunden/verstanden werden, juristisch und objektiv betrachtet ist es eine Tötung, wobei Tiere als Sachgegenstand angesehen werden.

Der Begriff, bzw. das Wort als solches hat eine Bedeutung. Ein Wort ohne Gegenstand/Tatbestand wäre dann illusorisch – nicht existent. Der Begriff „Stuhl“ macht nur dann Sinn wenn es auch den Gegenstand gibt. Es macht aber keinen Sinn wenn man einen Hocker als Stuhl bezeichnet. Beides sind zwar Sitzgelegenheiten aber deswegen ist ein Hocker trotzdem keine Sitzbank.

will man ihn definieren im rechtspositiven Sinne ist er so

    Zitat:
    STGB 211

    2) Mörder ist, wer

    aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
    um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet.
dann erreicht der Akt der Tötung im Grunde erst den moralisch verwerflichen Bereich, wenn es um den Menschen geht. nicht die Tötung ist ausschlaggebend, sondern der Mensch.


    Zitat:
    STGB 212
    (1) Wer einen Menschen tötet, ohne Mörder zu sein, wird als Totschläger mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.
wie schon aus dem Zitat von wikipedia ausgesagt ist, wird umgangssprachlich nicht so differenziert, wie es das STGB wohlweislich und gut begründet tut - es ist dann doch irgendwie nicht das gleiche wenn ein Mensch aus Habgier tötet oder im Affekt oder gar in Notwehr.

    Zitat:
    Mord oder Tötung, aber für den tötenden Menschen gibt es im Deutschen nur einen Namen, Mörder.
das ist falsch, denn es gibt sowohl den Totschläger als auch den Mörder, nur umgangssprachlich wird hier nicht unterschieden - daher ist der Begriff in seiner Verwendung unscharf sprich undifferenziert und kann trotzdem, sehr wohl falsch angewendet, beleidigend sein.

Ist es nun ein niedriger Beweggrund, wenn man das Land, die Menschen und die Werteordnung verteidigt, und gezwungener Maßen auch tötet.
Ist dabei Habgier oder Mordlust im Spiel bzw. Voraussetzung um den Beruf des Soldaten ausüben zu können?
Dann ist es auch noch so, daß die „Mordlust“ sich auf Tiere beziehen kann, wie man es bei Pferdeschändern sieht. Mordlust ist dann im eigentlichen Sinne die Lust am Töten oder Verletzen – die Todesfolge ergibt sich ja aus der Art der Verletzung.
Mord ist es aber dann erst, wenn die Lust am Töten am Menschen geschieht. Die Energie aber die dahinter steht, ist die gleiche - nur das Objekt wo sie ausgelebt wird, variiert.

    Zitat:
    z.B. war Soldat und bin daher sicher in irgendeiner Reserveform weiter Soldat. Aber ich fühle mich nicht beleidigt, sondern sage: das ist nicht schön, aber so ist das nun mal.
Deine subjektive Befindlichkeit wird hier nicht erörtert.

    Zitat:
    wenn jemand so sehr mit Leib und Seele Soldat ist, dass der Satz: "Soldaten sind Mörder" für ihn eine Ehrenbeleidigung ist, dann trifft der Satz (im Sinne Tucholskys) auf ihn ganz sicher auch persönlich zu.
Hier nun erhebst du eine Vermutung – vielleicht gar aus hellseherischer Intuition - in den Rang einer Wahrheit.
Im Umkehrschluß würde das ja bedeuten, dass einer der wider willen Soldat ist, ganz sicher dieser Satz nicht zutrifft.
Merkste was ?

Nun ist es so, dass unsere Werteordnung, das GG und in diesem Sinne der Minimalkonsens unserer Gesellschaft deswegen seine Berechtigung hat, um verschiedene Weltanschauungen friedlich gleichberechtigt zu realisieren, ohne, dass die Weltanschauung eines Einzelnen
dazu führen darf, dass die Menschenwürde eines anderen Menschen verletzt werden darf.
Damit das möglich wird, haben wir in unserer Zivilisation das positive Recht entwickelt.
Der Pazifist kriminalisiert den BundeswehrSoldaten, wenn er ihn in seiner Person als Mörder bezeichnet – unterstellt ihm niedrige Motive, denn die juristische Bedeutung und Definition ist auch gesellschaftlich gesehen wirksam bzw. klar . Der Soldat aber als Mensch und Bürger hat ebenso ein Recht auf Menschenwürde, wie der Pazifist.

Schlussfolgerung.
Der Metzger tötet Tiere – ist aber kein Mörder
Der Totschläger tötet im Affekt – ist auch kein Mörder
Der Mörder tötet vorsätzlich aus niedrigen Motiven einen Menschen
Die Tatsache, dass getötet wird, ist noch nicht aussagekräftig darüber, ob es Mord ist.
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