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Kundgebung gegen antimuslimischen Rassismus am 20.12.2010 in Berlin

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 21.12.10, 10:34  Betreff: Kundgebung gegen antimuslimischen Rassismus am 20.12.2010 in Berlin  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Textbericht als Antwortbeitrag nachfolgend



29 Fotoimpressionen


Sämtliche Demo-Fotos dürfen bei namentlicher Nennung des Knipsers und Angabe der Quelle für nichtkommerzielle Zwecke gerne heruntergeladen, gespeichert und weiterverbreitet werden.


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die 1985 geschaffene Bronzeplastik "Das tanzende Paar" von Joachim Schmettau wird von der Polizei "bewacht"

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DIE LINKE Neukölln versucht, dem eisigen Wind (nicht nur den am Hermannplatz) zu trotzen

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auch die DKP solidarisiert sich

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Nick Brauns ( http://www.nikolaus-brauns.de/ ) im Gespräch

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DIE LINKE kämpft gegen den scharfen Eiswind (auch im medialen Blätterwald, siehe Gysis Gespräch mit dem US-Botschafter in Sachen NATO ( http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum/1/27261436#27261436 ), aufgedeckt von Wikileaks)

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DIE LINKE Neukölln versucht Schadensbegrenzung

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die Kundgebung wird von reach out ( http://www.reachoutberlin.de/ ), der Veranstalterin dieser Aktion, eröffnet

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allmählich finden sich über 150 ZuhörerInnen ein, um ihre Solidarität zu bekunden

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auch Anarcho-Genossen sind vertreten

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Wunderkerzen für die RednerInnen

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Christine Buchholz, MdB DIE LINKE, am Mikro

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029 -
trotz Eiseskälte harren die Menschen engagiert aus und setzen couragiert Zeichen gegen Rassismus und Muslimhetze




... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson


[editiert: 21.12.10, 16:42 von bjk]
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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 21.12.10, 16:42  Betreff: Re: Kundgebung gegen antimuslimischen Rassismus am 20.12.2010 in Berlin  drucken  weiterempfehlen

Das in der sogenannten bürgerlich-gesellschaftlichen Mitte der BRD schon immer latent vorhandene rassistisch-faschistoide Gedankengut, insbesondere zum Thema Migration und Islam, wurde nicht erst durch die schiefmäuligen Hetzkampagnen eines Sarrazin hoffähig gemacht. Die brennende Lunte war auch nach 1945 nie ausgetreten sondern konnte in der BRD, versteckt hinter der unseligen "deutschen Leitkultur", im Verborgenen weiterglimmen.

Angeblich zu lupenreinen Demokraten gewandelte kleine und große Nazis durften trotz nachgewiesener Kriegs- und Menschenrechtsverbrechen mit Billigung durch die westlichen Alliierten auf ausdrücklichen Wunsch Konrad Adenauers, einem ebenso leidenschaftlichen wie frommen Kommunistenhasser, zurück in Amt und Würden und lukrative Pfründe, weil sie unbedingt nötig seien, die BRD als Bollwerk gegen den Bolschewismus aufzubauen. Tausende Naziverbrecher erhielten in Geheimdienst, Polizei, Justiz, Militär und Diplomatie der neuen BRD hohe und höchste Ämter und Machtbefugnisse, weil sie ja "erfahren" in Repression und im Kampf gegen das Gespenst sowjetischer Kommunismus waren. Sie erhielten später im Gegensatz zu vielen KZ-Überlebenden, politischen Häftlingen und anderen NS-Verfolgten hohe Pensionen und gelten trotz ihrer Verbrechen in der Regel bis heute als ehrenwerte BRD-Bürger. Wer aber z. B. als Kommunist gegen das NS-Regime Widerstand geleistet, für eine Demokratie gekämpft und das KZ überlebt hatte, war auch in der neuen BRD nur ein Verräter am "deutschen Volk". Während der Kommunistenverfolgung zwischen 1950 bis 1968 haben legalisierte BRD-Nazirichter dann an zehntausenden westdeutscher BürgerInnen wegen ihrer politischen Gesinnung triumphierend Rache genommen und sie skrupellos zu oft hohen Freiheitsstrafen verurteilt, Berufsverbote mit entsprechenden wirtschaftlichen Repressalien inbegriffen. Das Feindbild "Juden" durfte in der neuen "demokratischen" BRD ja offiziell nicht weitergepflegt werden, dafür mußten dann Kommunisten und andere "Volksverräter" um so härter büßen.

Natürlich sind die Naziverbrecher der ersten BRD-Stunde mittlerweile längst gestorben oder stehen kurz vor dem Ableben. Aber ihre Polit-Saat ist auf- und ihr rassistisch-faschistoides Weltbild, demokratisch verbrämt, als "deutsche Leitkultur" an nachfolgende Führungs-Generationen übergegangen. Für das neue rassistisch-faschistoide Gedankengut dient primär nicht mehr das Judentum als (offenes) Feindbild sondern in Zeiten hemmungslosen Sozialkahlschlags und galoppierender Massenverarmung wird der Islamismus skrupellos zur vermeintlichen Bedrohung gegen das Abendland und seine ebenso verlogenen wie geschichtsfälschenden "christlich-jüdischen Wurzeln" (Merkel!) hochstilisiert. Die christlichen Politverbrecher aller bürgerlichen und (schein-)demokratischen Parteien schreien unisono in bewährter Methode "Haltet den Dieb" um von ihren eigenen schlimmen Verbrechen an der Bevölkerung abzulenken. Sarrazin mit seiner schiefmäuligen Hetze gehört ebenso dazu wie seine Kumpane in CDU/CSU, in SPD speziell im rechten Seeheimer Kreis, in der FDP sowieso, ja auch in Teilen der Gewerkschaften bis hinein zu eigentlich Linksorientierten. Wie anders wäre zu erklären, daß ein schiefmäuliges Hetzpamphlet zum Bestseller und einen üblen Schmierfinken zum Multimillionär werden lassen konnte.

Die eingangs erwähnte glimmende Lunte wurde so mit vorgeschobenem christlich-religiösen Mäntelchen von vielen bürgerlich-eifernden Polit-Hasardeuren in tumber Zauberlehrlingsmanier mutwillig und verantwortungslos angeblasen. Rassistisch-faschistoides Gedankengut und Sprachgebrauch werden zur Freude der Neonazis auch im sogenannten mittleren Bürgertum endlich offen hoffähig. Aktuelle Folgen sind u. a. Mordanschläge an MigrantInnen (Dresden), Brandanschläge auf Moscheen (Berlin), Diskriminierungen bundesweit gegen die türkisch- und arabischstämmige Bevölkerung und und und. Gemeint sind aber letztlich wir alle, die wir zur Unterschicht (Kurt Beck, SPD), zu SozialschmarotzerInnen (Wolfgang Clement, SPD) abgestempelt wurden und werden! Wenn gewisse PolitikerInnen stolz darauf sind, Deutsche zu sein, so bin ich stolz darauf, zur kampffreudigen Unterschicht zu gehören! UnterschichtlerInnen, ganz gleich aus bzw. in welchem Teil der Welt, sind solidarisch, erleiden das gleiche Schicksal und sollten alles daran setzen, sich nicht gegeneinander hetzen zu lassen. Auch nicht um den Preis einiger überlassener Kuchenkrümel.

Um hier Zeichen zu setzen, war ich am vergangenen Samstag auf der antirassistisch-antikapitalistischen Demo am Kollwitzplatz, Prenzlauer Berg, und gestern auf der Kundgebung gegen antimuslimischen Rassismus am Hermanplatz in Neukölln. Als ich gegen 18 Uhr am Hermannplatz eintraf, waren trotz eisiger Kälte bereits ca. 10 MitstreiterInnen da. Die ersten Transpis wurden entrollt und allmählich wuchs die Teilnehmerzahl auf deutlich über 100 Personen an. Als die Mikroanlage aufgebaut und die ersten Reden gehalten wurden, waren wir schon bis zu 150 ZuhörerInnen. Am Mikro wurde immer wieder Sarrazin und die vielen trittbrettfahrenden PolitikerInnen aller Couleur angeprangert, die teils aus wahltaktischen Gründen Öl ins Feuer schütteten statt die Glut auszutreten.

Von den Parteien waren DIE LINKE Neukölln und die DKP Neukölln vertreten. Was mich aber besonders gefreut hat war die Teilnahme von Anarcho- und Antifa-GenossInnen. Damit wurde das oft angeführte abfällig gemeinte Argument entkräftet, wer sich solidarisch mit Türkisch- und Arabischstämmigen solidarisiere, unterstütze auch den Islam als Religion. Diese unsinnige Unterstellung widerlegten gerade die Anarcho- und Antifa-GenossInnen, die mit Religion absolut nix am Hut haben aber sich dafür umsomehr gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und übelste Hetze bis hin zu Mord- und Brand-Anschlägen gegen Teile unserer Bevölkerung einsetzen. Es ist nicht der Islam als Religion, mit der wir uns solidarisieren sondern es sind die in ihrer Menschenwürde geschundenen MitbürgerInnen mit migrantischen Wurzeln! Wir würden auch christliche und/oder andersgläubige Menschen in Not schützen und uns mit ihnen solidariseren aber nur, weil sie Menschen sind und nicht wegen ihrer Religion. Meinereiner braucht jedenfalls keine Kirchen, Moscheen, Synagogen usw., um Ehrfurcht vor Natur und Umwelt zu haben sowie Respekt und Toleranz gegenüber meinen Mitmenschen.

Als ich gegen 18:50 Uhr ordentlich durchgefroren war, verließ ich die Kundgebung und fuhr mit der warmen, proppenvollen U-Bahn heimwärts.

Bernd Kudanek alias bjk




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Peter Nowak
New PostErstellt: 22.12.10, 11:32  Betreff: Re: Kundgebung gegen antimuslimischen Rassismus am 20.12.2010 in Berlin  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bjk
    Angeblich zu lupenreinen Demokraten gewandelte kleine und große Nazis durften trotz nachgewiesener Kriegs- und Menschenrechtsverbrechen mit Billigung durch die westlichen Alliierten auf ausdrücklichen Wunsch Konrad Adenauers, einem ebenso leidenschaftlichen wie frommen Kommunistenhasser, zurück in Amt und Würden und lukrative Pfründe, weil sie unbedingt nötig seien, die BRD als Bollwerk gegen den Bolschewismus aufzubauen.
Das ist doch nicht verwunderlich. Adenauer war schon als kölner Oberbürgermeister ein Nazi-Freund, der den Nazis in der Zeit des Uniformverbots Aufmärsche in Uniform erlaubte. Ausserdem hat die katholische Kirche den genau zu dem Zweck aufbewahrt, als Nachfolger Hitlers zu dienen, falls das Abenteuer schief gehen sollte. Dafür hat die selbe Kirche bedenkenlos Pfarrer geopfert, die gegen den Faschismus waren. Der Faschismus bildete nämlich den Übergang der Macht vom protestantischen Preußen auf die katholischen Hunde. Hitler wurde auf Vorschlag des Päpstlichen Kammerherrn von Papen zum Reichskanzler ernannt, und vor der Machtübernahme fand in der Villa des Bankiers Schröder in Bonn eine Versammlung statt, bei der das weitere Vorgehen besprochen wurde und wohl auch Adenauer als Ersatzmann festgelegt wurde. Nach dem Krieg wurde dann nicht die katholische Bande verantwortlich gemacht, die dem Ermächtigungsgesetz zugestimmt hatte, sondern der Militarismus des protestantischen Preußen, das deshalb aufgelöst und verboten wurde. Die Katholiken Adenauer und de Gaul beendeten die "Erbfeindschaft" zwischen Frankreich und Deutschland, eigentlich zwischen der Gegenreformation und Reformation, und legten den Grundstock für ein neues "(h)eiliges römisches Reich deutscher Nationen", das unter dem Namen EU immer noch besteht. In diesem "heiligen Reich" ist natürlich für "gottlose" Muslime kein Platz, deshalb die Hetze der Götzendiener dagegen, die durch die Ökomene auch in die anderen Kirchen eindringt. Soweit mal ein kurzer Abriss der neueren Geschichte.

[quote:bjk]Was mich aber besonders gefreut hat war die Teilnahme von Anarcho- und Antifa-GenossInnen. Damit wurde das oft angeführte abfällig gemeinte Argument entkräftet, wer sich solidarisch mit Türkisch- und Arabischstämmigen solidarisiere, unterstütze auch den Islam als Religion. Diese unsinnige Unterstellung widerlegten gerade die Anarcho- und Antifa-GenossInnen, die mit Religion absolut nix am Hut haben aber sich dafür umsomehr gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und übelste Hetze bis hin zu Mord- und Brand-Anschlägen gegen Teile unserer Bevölkerung einsetzen. Es ist nicht der Islam als Religion, mit der wir uns solidarisieren sondern es sind die in ihrer Menschenwürde geschundenen MitbürgerInnen mit migrantischen Wurzeln! Wir würden auch christliche und/oder andersgläubige Menschen in Not schützen und uns mit ihnen solidariseren aber nur, weil sie Menschen sind und nicht wegen ihrer Religion. Meinereiner braucht jedenfalls keine Kirchen, Moscheen, Synagogen usw., um Ehrfurcht vor Natur und Umwelt zu haben sowie Respekt und Toleranz gegenüber meinen Mitmenschen... Bernd Kudanek alias bjk</quote>

Auch wenn ich persönlich gläubig bin (allerdings schwer einzuordnen), sprichst Du mir aus dem Herzen. Wir sollten wirklich aufhören, von der Verfolgung von Juden, Türken, Arabern, Afrikanern oder was auch immer zu reden, sondern von der Verfolgung von MITBÜRGERN (citoyen)! Es ist schon schlimm genug, dass die Hunderepublik sie zu Mitbürgern zweiter Klasse macht. Aber sie haben sich in den Schutz dieser Gesellschaft begeben, es ist also unsere Pflicht, sie vor solchen Hyänen wie Sarazin und Co zu beschützen. Auch wenn ich prinzipielle Bedenken gegen die sogenannten "Menschenrechte" habe (wer hat sie uns gegeben?), ist es doch erstmal so, dass derjenige, der anderen Menschen diese Rechte vorenthält, sie selbst nicht für sich in Anspruch nehmen kann (entweder sie gelten für alle oder für keinen). Eine Gesellschaft, die sowas tut, ist im wahrsten Sinne des Wortes unmenschlich, zumindest kann ich als Mensch keine Gemeinsamkeiten mit einer solchen Einstellung feststellen. Wer so denkt, ist nicht meinesgleichen!
Peter
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