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BILDUNGSLÜCKE
Beiträge: 9
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Erstellt: 29.01.07, 16:30 Betreff: Re: Bittschriften und anderer Unsinn
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Und die Lösung der Probleme? Probleme aufzeigen allein reicht nicht, die dürften bereits allen bekannt sein. Die Frage ist doch viel mehr, wie stellt man diese ab?
Und wenn man denn dann eine Lösung parat hat, stellt sich andererseits wiederum die Frage, wie mobilisiere ich Massen? Und dann wird´s doch erstmal schwierig, gelle?
[editiert: 29.01.07, 16:31 von BILDUNGSLÜCKE]
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Perestroika
Ort: EU Berlin Kreuzberg
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Erstellt: 29.01.07, 05:52 Betreff: Re: Bittschriften und anderer Unsinn
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hi Matrix!
Zitat:
Derzeit werden 1.000.000.000.000.000 EUR pro Jahr (Eine Billiarde!) weltweit für Kriegsgüter ausgegeben. Diese Summe bezahlen die Bürger, also die Steuerzahler, der rüstenden Länder. Das Ergebnis sind mehr und mehr Konflikte, Tod und Vertreibung. |
Leider wird dabei immer unterschlagen, daß viele Millionen Bürger in der Rüstungsindustrie und derem Umfeld auf oft schönen warmen Arbeitsplätzen sitzen. Ich glaube nicht, daß die z.B. bei Wahlen in den USA sich enthalten oder gar "Friedenspolitiker" wählen. Auch in Deutschland kämpfen sogar Gewerkschaftler um den Bau von U-Booten. Deswegen ist der Film eben schon etwas daneben: Verantwortlich sind immer irgendwelche imaginären Sachen, wie "das Kapital", die "Rüstungsindustrie" oder eine Handvoll Allmächtige. Niemand sonst fühlt sich angesprochen, im Gegenteil: hier die bösen Allmächtigen, die alles lenken, planen und machen und dort das arme betrogene Volk, das mit seinen Steuern auch noch Rüstung und Krieg finanziert!
Ich will natürlich nicht dazu aufrufen gegen das Volk vorzugehen, es geht viel mehr darum möglichst alle an der Rüstung und am Krieg profitierenden Personen ins Bewußtsein zu rufen. Ich kann mich z.B. noch an einen mittelprächtigen Skandal in den 70er erinnern. Da kam heraus, daß ausgerechnet der Friedenssänger Bob Dylan Teile seines ersungenen Vermögens in Rüstungsaktien angelegt hatte. Natürlich ohne es selbst zu wissen (via Vermögensberater).
alles Liebe Perestroika
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matrix555
Beiträge: 356
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Erstellt: 27.01.07, 13:17 Betreff: Re: Bittschriften und anderer Unsinn
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Ich möchte dem noch hinzufügen, als 3. Punkt des bewährten erfolgreichen Arbeitskampfes, die gezielte Sabotage und Zerstörung von Produktionsmitteln, wie sie in den Arbeitskämpfen des 19. Jahrhundert in England und Irland ( und nicht nur dort) angewandt wurden. Ein rein geschichtlicher Hinweis, versteht sich. Man kann auch die Zerstörung der Pipelines in Afghanistan und Irak durch den Widerstand ebenso als Widerstand gegen die militärisch-kapitalistische Ausbeutung verstehen und , ich bin mir sicher, dass dies auch dort so gesehen wird. Ein Film der die Zusammenhänge von Krieg und Kapitalismus sehr deutlich macht und anklingen lässt, dass auch die sozialen Bedingungen unmittelbar damit verbunden sind.
Derzeit werden 1.000.000.000.000.000 EUR pro Jahr (Eine Billiarde!) weltweit für Kriegsgüter ausgegeben. Diese Summe bezahlen die Bürger, also die Steuerzahler, der rüstenden Länder. Das Ergebnis sind mehr und mehr Konflikte, Tod und Vertreibung.
Letztendlich zahlen (arbeiten) wir für die eigene Vernichtung, denn "wer sät der erntet". Ein eindrucksvolles Video zeigt die zerstörerischen Zusammenhänge zwischen Politik, Massenmedien und Krieg: - Info via Sven de Weert -
____________________ Faschistische Regime spielen immer mit einer bestimmten Art von Propaganda. Weil sie die Dummen als Kanonenfutter für ihre Ziele brauchen, müssen sie ihre Botschaften in der Form einfacher Worte und emotionalisierender Muster kleiden, damit die unteren Anteile des Gehirns direkt adressiert werden.
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Torsten
Beiträge: 163 Ort: Dresden
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Erstellt: 24.01.07, 19:06 Betreff: Bittschriften und anderer Unsinn
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Bittschriften und anderer Unsinn
Manche Leute MEINEN, durch Bittschriften (die sie Forderungen nennen), Demonstrationen und Wahlverweigerung könnten sie gesellschaftliche Verbesserungen herbeiführen.
Aber das ist purer Unsinn. Das hängt mit dem Aufbau des kapitalistischen Staates zusammen. Hier mal kurz ein Einblick in dessen Funktionsweise: Die Kapitalisten sagen den Lobbyisten und die den Politikern, was gemacht wird. Viele Euro haben für die eine größere Überzeugungskraft als eine Bittschrift, Demonstration oder Nichtwahl. Damit die Politiker sich auch nicht durch die "Drohung", sie nicht wiederzuwählen, wirklich bedroht fühlen müssen, ist ihnen ihr warmes Plätzchen bei den Kapitalisten zugesichert - wo sie ja schon vorher als "Vorstände" und "Berater" (un-)tätig werden. Siehe Schröder bei Gasprom. Diesen Vorgang beobachtete Marx schon im 19. Jahrhundert und berichtet ihn im "Kapital" sogar aus viel früheren Zeiten.
In der Geschichte haben sich nur wenige Mittel des Kampfes für Arbeiterrechte bewährt, vor Allem Boykottmaßnahmen, insbesondere (General-)Streik, und bewaffnete Aufstände. Denn die ersteren setzen die Herren selbst, also die Kapitalisten, unter Druck, weil ihr Profit, ihr Lebenselixier, versiegt. Dann rufen die ihre Lobbyisten an, die gehen zu ihren Politikern und die lassen, je nach Kräfteverhältnis, auf die Streikenden schießen und / oder machen soziale Zugeständnisse. Meist Beides. Durch bewaffnete Aufstände entmachtet man direkt die politischen Lakaien des Kapitals und ergreift selbst die Macht, macht sich selbst soziale Zugeständnisse und beendet das Schmarotzertum, indem man die Kapitalisten von ihrer schweren Verantwortung für die Betriebe, von der sie immer schwadronieren, entbindet, die Betriebe vergesellschaftet und den Schmarotzern zeigt, wie Arbeit für den Lebensunterhalt ist.
Der erste Weg taugt - unter Beibehaltung des Schmarotzersystems - zu sozialen Verbesserungen. Sobald man den Druck zurücknimmt, lassen die Schmarotzer ihre politischen Lakaien (denn die bleiben ja) Alles wieder rückgängig machen. Siehe nach 1990, nachdem der politische Konkurrenzdruck durch das sozialistische System weitgehend wegfiel.
Durch den zweiten Weg schafft man sich die Schmarotzer und deren Lakaien vom Hals und bestimmt selbst über ein sozial(istisch)es System. Es sei denn, man ist zu faul und zu dumm dazu und schmeißt es weg, nur weil die Führung nichts taugt. Wie 1990.
Ich möchte betonen, daß dies hier nur prinzipielle Erwägungen sind und ich nicht etwa zu illegalen Aktionen aufrufe. Aber vielleicht konnte ich verdeutlichen, in welche Richtung Überlegungen zu gesellschaftlichen Veränderungen gehen müssen. Bittschriften an die dritte Garnitur im Staat und die Drohung, sie nicht mehr zu mögen / wählen wie auch das Herumspazieren auf der Straße sind jedenfalls nicht der Brüller.
Friede sei mit Euch
Torsten
Wer freiwillig kriecht, spürt nicht den Druck, der ihn zum Kriechen zwingt.
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