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Wasserprivatisierung: Bürgerbewegungen in Bolivien bitten um Hilfe

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Autor Beitrag
Ralf.


New PostErstellt: 19.06.05, 19:14  Betreff:  Wasserprivatisierung: Bürgerbewegungen in Bolivien bitten um Hilfe  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

... Die Lage in Bolivien kann sich noch weiter erheblich verschärfen, wenn die Bestrebungen von SUEZ, GTZ, Weltbank und interamerikanischer Entwicklungsbank zur Wasserprivatisierung fortgesetzt werden.

Es ist nicht zu erkennen, warum ausgerechnet eine Wasserprivatisierungspolitik in El Alto und La Paz zu Erfolg führen soll, die nicht nur in Cochabamba, sondern auch in zig anderen Städten in der Welt den Bürgern geschadet- und den Konzernen genutzt hat.

In einem Interview in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte RWE-Chef Roel kürzlich, dass er eine Konzern-Rendite von 18 % anstrebe. Mit ähnlichen Bestrebungen ist auch bei anderen Wasserkonzernen zu rechnen. Daraus ergibt sich, dass weitere Krisen und gewalttätige Konflikte vorprogrammiert sind, wenn es nicht aus einer Bürgerbewegung heraus gelingt, diese Entwicklungen zu stoppen.

Es mutet geradezu aberwitzig an, wenn der Reichtum Boliviens, die Bodenschätze, wie Gas und Öl, von transnationalen Konzernen ausgebeutet werden, während die Bevölkerung überwiegend in bitterer Armut lebt. Zynisch ist, wenn anschließend die reichen Länder Kredite geben, mit denen sie das Land in den Würgegriff nehmen, und über die Schuldenfalle weitere Privatisierungen erzwingen.

Im normalen Sprachgebrauch nennen wir diesen Vorgang „Entwicklungshilfe“. In Wirklichkeit handelt es sich um eine verwerfliche, neo-koloniale Ausbeutung, bei der unter dem Deckmantel von „Hilfe“ die Interessen von Konzernen, Finanzinstitutionen und Eliten durchgesetzt werden.

Die Konflikte in Bolivien geben uns allen die Chance dabei zu helfen, die öffentlichen Dienstleistungen und die Wasserversorgung wieder in die Verfügungsgewalt der Bürger von El Alto und La Paz zu bringen. Wenn es gelingt, wäre es ein Meilenstein auf dem Weg zu einer zukunftsweisenden Bürger-Demokratie und eine wunderbare Geste der Solidarität.

Die Bürgerbewegungen in El Alto und La Paz bitten um Hilfe

Die Bürger-Bewegungen in Bolivien bitten die internationale Gemeinschaft um Hilfe in der Weise, dass möglichst viele Menschen Protestbriefe an solche Institutionen schreiben, die mit den Privatisierungsvorgängen in Verbindung stehen:

Links zu weiteren Informationen über die Situation in Bolivien:

Transnationale Konzerne, die sich in Bolivien betätigen (Auswahl)

Kontakt zu Vertretern der Bürgerproteste in El Alto:

- Marcela Olivera, mail:
phone: 00591 – 722 202 16 ; fax: 00591 – 4 – 450 35 30
- Carlos Crespo, mail:
phone: 00591 – 4 – 422 03 17

Jens Loewe
Stuttgarter Wasserforum
Stuttgart, den 22.3.2005 (aktualisiert am 25.3.2005)
mail:
phone: 0049 – 711 – 46 00 632
fax: 0049 – 711 – 48 74 69


[editiert: 13.07.05, 19:01 von bjk]



Dateianlagen:

Wasser-Revolten_Bolivien.pdf (41 kByte)
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Ralf.


New PostErstellt: 19.06.05, 20:07  Betreff: Jens Loewe: Kriege um Wasser  drucken  weiterempfehlen

Kriege um Wasser
– über Verknappung und Privatisierung einer lebensnotwendigen Ressource


Wir Bürger der westlichen, der „zivilisierten“ Welt haben ein ungetrübtes Verhältnis zu Wasser, weil es uns ungetrübt, in hoher Qualität und durchgehend zur Verfügung steht. Noch. Wir müssen nicht an Durst leiden. In Entwicklungs- und Schwellenländern stellt sich die Situation anders dar: täglich sterben mehrere tausend Menschen an Wassermangel oder an Krankheiten, die durch Wasserverunreinigung verursacht sind.

Um es an Beispielen zu verdeutlichen:

In Manila, Hauptstadt der Philippinen, mit 12 Mill. Einwohnern, brach im November 2003 die Cholera aus, durch Kolibakterien, die über das Trinkwasser übertragen wurden. Verantwortlich für die Wasserversorgung in der Megametropole sind seit 1997 die beiden transnationalen Konzerne Suez (Frankreich) und Bechtel (USA)
Der Konzern Bechtel ist auch in einer anderen Angelegenheit in die Schlagzeilen geraten: nach seiner Übernahme der Wasserversorgung in Cochabamba / Bolivien und nach exorbitanter Wasserpreiserhöhung kam es in Cochabamba zu Protesten, Aufständen und Toten, nachdem die Regierung das Kriegsrecht verhängt hatte und auf die Protestierenden scharf geschossen wurde. Die Mitarbeiter von Bechtel „flüchteten“ und die Wasserprivatisierung musste rückgängig gemacht werden. Das war im Jahre 2000. Weniger bekannt ist, dass derzeit noch eine Klage von Bechtel bei der WTO-Schiedsstelle (World Trade Organisation) anhängig ist, mit der Forderung auf 25 Mill. US-Dollar Schadensersatz wegen entgangenem Gewinn. Im Oktober 2003 wurde Präsident Sanchez de Lozada wegen dieser Vorgänge gestürzt.

Ähnliches ereignete sich in El Alto und La Paz, ebenfalls Bolivien. Seit 1997 hatte ein Konsortium, „Aguas del Illimani“, unter Führung des französischen Konzerns SUEZ die Wasserversorgung übernommen, die Wartung vernachlässigt und die Preise erhöht. Seit Ende 2004 protestierten dagegen Bürger und Nachbarschafts- komitees, indem sie zu tausenden die Zufahrtsstraßen nach El Alto blockierten. Wegen der Massenproteste sah sich Präsident Carlos Mesa gezwungen, am 12.Januar 2005 den Vertrag mit dem Wassermulti zu lösen. Daraufhin gingen zehntausende von Bürgern auf die Straße, um ihren Triumpf gebührend zu feiern. Nebenbei bemerkt: an dem gekündigten Wasserkonsortium war die Weltbanktochter IFC (International Finance Corporation) mit 8% beteiligt...

Weiter im Dateianhang (PDF-Datei) und auf der Webseite
http://www.unser-aller-wasser.de/



Dateianlagen:

Loewe-Krieg_um_Wasser.pdf (82 kByte)
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Baba Yaga


New PostErstellt: 19.06.05, 22:28  Betreff: Re: Wasserprivatisierung: Bürgerbewegungen in Bolivien bitten um Hilfe  drucken  weiterempfehlen

Hallo, Ralf!

Natürlich ist es auch bei uns nicht so rosig, wie Du es darstellst.
RWE greift bereits nach unseren Wasser-Ressourcen und dieses gewissenlose Politikergesindel, reißt sich auch noch darum, den Konzernen zu Diensten zu sein (wie hieß doch diese geschwätzige Bündnisdame, die nun die Werbetrommel bei E.on für Privatisierung rührt? ach, ja, Röstel war der einprägsame Name der damaligen grünen Frontfrau).
Um so mehr ist es erforderlich, eine Privatisierung von Wasser und anderen Gütern der Grund- und Daseinsvorsorge zu verhindern.
Es gebietet sich von selhbst, daß wir, die Völker dieser klein gewordenen Welt, in Solidarität gegen Ausbeutung, Raubbau und Unterdrückung zusammenstehen.

Ich werde mich an der Versendung von Protestnoten und Protestmails beteiligen.

Gute Nacht
Baba Yaga

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Ralf.


New PostErstellt: 20.06.05, 08:39  Betreff: Re: Wasserprivatisierung: Bürgerbewegungen in Bolivien bitten um Hilfe  drucken  weiterempfehlen

Hallo, Baba Yaga!

    Zitat: Baba Yaga
    Natürlich ist es auch bei uns nicht so rosig, wie Du es darstellst.
Ich habe erst mal nur das weitergeleitet, was mir übermittelt wurde - hab' selber noch gar nichts dargestellt. Mir ist schon klar, daß in einer globalisierten Welt irgendwo Zeichen gesetzt werden, die sich überall durchsetzen wollen. Nur weiß ich im Moment von dieser Variante des Raubtierkapitalismus noch zu wenig. Deswegen Danke für Deine Hinweise !

    Zitat: Baba Yaga
    Es gebietet sich von selhbst, daß wir, die Völker dieser klein gewordenen Welt, in Solidarität gegen Ausbeutung, Raubbau und Unterdrückung zusammenstehen.
So ist es !

    Zitat: Baba Yaga
    Ich werde mich an der Versendung von Protestnoten und Protestmails beteiligen.
Ich auch ...

Herzlichst
Ralf

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 20.06.05, 08:42  Betreff: Re: Wasserprivatisierung: Bürgerbewegungen in Bolivien bitten um Hilfe  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Ralf.
    Ich auch ...

    Herzlichst
    Ralf
... ich natürlich ebenfalls



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